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Kapitel 45 - Der Fall Jerichos WAB 468

Josua 5,13 bis 7,26

Die Israeliten waren zwar in Kanaan einmarschiert, hatten es aber noch nicht unterworfen. Nach menschlichem Ermessen würde es einen langen und schwierigen Kampf geben, um das Land in Besitz zu nehmen. Es war von einem starken Volk bewohnt, das bereit war, sich gegen den Einfall von außen zu wehren. Die Angst vor der Gefahr, die sie alle bedrohte, verband die verschiedenen Stämme untereinander. Ihre Pferde, ihre eisernen Streitwagen, ihre Kenntnis des Landes und ihre Kriegserfahrung verschafften ihnen große Vorteile. Außerdem war das Land durch Festungen geschützt - »große Städte, ummauert bis an den Himmel« (5. Mose 9,1). Nur in der Gewissheit einer Stärke, die nicht ihre eigene war, konnten die Israeliten im bevorstehenden Kampf auf Erfolg hoffen. WAB 468.1

Eine der stärksten Festungen des Landes - die große und reiche Stadt Jericho - lag unmittelbar vor ihnen, nicht weit von ihrem Lager bei Gilgal entfernt. Sie befand sich am Rande einer fruchtbaren Ebene, mit einer breiten Vielfalt tropischer Erzeugnisse sowie mit Palästen und Tempeln, in denen Luxus und Laster zuhause waren. Hinter ihren starken Festungsmauern bot sie dem Gott Israels die Stirn. Jericho war eines der Hauptzentren des Götzendienstes, bei dem insbesondere die Mondgöttin Astarte24Siehe Glossar »Religion Kanaans«, S. 747. verehrt wurde. Hier konzentrierte sich alles, was in der Religion der Kanaaniter am abscheulichsten und erniedrigendsten war. Die Israeliten, in deren frischer Erinnerung noch die schrecklichen Folgen ihrer Sünde bei Bet-Peor waren, konnten nur mit Abscheu und Entsetzen auf diese heidnische Stadt blicken. WAB 468.2