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Verteidiger Für Jeremia MUO 280

Hätte sich der Prophet durch die Drohungen der Würdenträger einschüchtern lassen, wäre seine Botschaft wirkungslos geblieben, und er selbst hätte sein Leben verloren. Der Mut jedoch, mit dem er die ernste Warnung vortrug, verschaffte ihm Achtung beim Volk und die Gunst der Fürsten. Sie redeten mit den Priestern und den falschen Propheten und machten ihnen klar, wie töricht die von ihnen geforderten Maßnahmen seien. Ihre Worte fanden beim Volk Widerhall. So erweckte Gott Verteidiger für seinen Diener. MUO 280.3

Auch die Ältesten protestierten vereint gegen die Entscheidung der Priester über das Schicksal von Jeremia. Sie beriefen sich dabei auf Micha, der auch schon prophezeit hatte: »Zion soll zu Ackerland umgepflügt und Jerusalem zu einem Trümmerhaufen gemacht werden, und auf dem Tempelberg wird Gestrüpp wuchern.« Und sie fragten: »Haben nun etwa Hiskia, der König von Juda, und die Männer von Juda Micha deswegen getötet? Nein, Hiskia ist vielmehr vor dem Herrn erschrocken und hat ihn um Gnade angefleht. Daraufhin tat es dem Herrn Leid, dass er ein solches Unheil über Juda angedroht hatte, und er ließ es nicht geschehen. Und wir sollen jetzt eine so große Schuld auf uns laden, indem wir Jeremia töten?« (Jeremia 26,18.19 NLB) MUO 280.4

Auf die Fürsprache dieser einflussreichen Männer hin wurde das Leben des Propheten verschont. Trotzdem hätten es viele Priester und falsche Propheten, welche die Strafpredigten unerträglich fanden, lieber gesehen, wenn er als Volksaufwiegler hingerichtet worden wäre. MUO 281.1