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Zum Letzten Mal In Nazareth SDL 223

Er konnte sie jedoch nicht aufgeben, ohne sie nochmals zur Reue und Umkehr aufzurufen. Kurz vor dem Ende seines Wirkens in Galiläa besuchte er erneut seine Heimatstadt, in der er aufgewachsen war. Seit man ihn damals abgewiesen hatte, war er durch seine Predigten und Wunder im ganzen Land bekannt geworden. Niemand konnte jetzt noch leugnen, dass er mehr als menschliche Macht besaß. Die Einwohner von Nazareth wussten, dass er überall Gutes tat und alle Menschen, die von Satan geknechtet waren, heilte. In ihrer Umgebung gab es ganze Dörfer, wo man kein Klagen mehr hörte. In diesen Häusern gab es keine Kranken mehr, weil Christus bei ihnen gewesen war und sie geheilt hatte. Sein Erbarmen, das sich in jeder Tat seines Lebens offenbarte, bewies seine göttliche Salbung. SDL 223.1

Wieder hörten die Nazarener seinen Worten zu und wurden von Gottes Geist berührt. Doch sogar jetzt wollten sie nicht anerkennen, dass dieser Mann, der mitten unter ihnen aufgewachsen war, anders oder größer war als sie selbst. Sie waren noch immer darüber verbittert, dass er beansprucht hatte, der Verheißene Gottes zu sein, ihnen aber gleichzeitig die Zugehörigkeit zu Israel aberkannte. Er hatte ihnen gezeigt, dass die heidnischen Frauen und Männer der Gnade Gottes würdiger waren als sie. Obwohl sie sich fragten: »Woher hat dieser solche Weisheit und solche Taten?« (Matthäus 13,54), nahmen sie ihn doch nicht als den von Gott gesandten Messias an. Wegen ihres Unglaubens konnte Jesus unter ihnen nicht viele Wunder wirken. Nur wenige Nazarener waren für seine Segnungen offen. Schweren Herzens zog er fort und kehrte nie mehr zurück. SDL 223.2