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Die Gleichgültigkeit Im Volk Gottes SDL 32

Dem Priester Zacharias war bereits das baldige Kommen des Messias angekündigt worden, als er seinen Dienst am Altar im Tempel verrichtete. Der Wegbereiter des Messias war schon geboren und seine Aufgabe durch Wunder und Weissagungen bestätigt worden (vgl. Lukas 1,5-25.52-80). Die Nachricht seiner Geburt und die wunderbare Bedeutung seiner Aufgabe waren weit verbreitet worden. Und dennoch bereitete sich Jerusalem nicht darauf vor, seinen Erlöser willkommen zu heißen. SDL 32.3

Mit Erstaunen nahmen die Boten des Himmels die Gleichgültigkeit jenes Volkes wahr, das Gott dazu berufen hatte, der Welt das Licht der heiligen Wahrheit zu vermitteln. Die jüdische Nation war bewahrt worden, um zu bezeugen, dass der Christus als Nachkomme Abrahams und aus der Linie Davids geboren werde. Dennoch wusste es nicht, dass dessen Ankunft jetzt unmittelbar bevorstand. Selbst im Tempel, wo die Morgen und Abendopfer täglich auf das Lamm Gottes hinwiesen, traf man keine Vorbereitungen, um ihn zu empfangen. Auch die Priester und Lehrer des Volkes wussten nicht, dass in Kürze das größte und wichtigste Ereignis aller Zeiten eintreten sollte. Gedankenlos leierten sie ihre Gebete herunter und führten die vorgeschriebenen Riten der Verehrung Gottes aus, um von den Menschen gesehen zu werden. In ihrem Streben nach Reichtum und weltlichem Ansehen waren sie jedoch nicht auf das Erscheinen des Messias vorbereitet. Dieselbe Gleichgültigkeit durchdrang das ganze Land Israel. Die ichbezogenen, von weltlichen Dingen erfüllten Herzen blieben von der Freude unberührt, die den ganzen Himmel in Begeisterung versetzte. Nur einige wenige sehnten sich danach, den Unsichtbaren zu erblicken, und zu diesen wurden die himmlischen Botschafter gesandt. SDL 33.1