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Pilatus Fürchtet Das Volk SDL 708

Zu diesem Zeitpunkt hatte Pilatus nicht die Absicht, Jesus zu verurteilen, denn er wusste, dass die Anklage der Juden gegen ihn nur ihrem Hass und Vorurteil entsprang. Er wusste um seine Pflicht. Die Gerechtigkeit verlangte, dass Jesus augenblicklich freigelassen wurde. Doch Pilatus fürchtete die Feindseligkeit des Volkes. Würde er sich weigern, Jesus auszuliefern, gäbe es einen Aufstand, und diesen scheute er. Als er hörte, dass Jesus aus Galiläa stammte, beschloss er, ihn zu Herodes zu senden, dem Herrscher jener Provinz, der sich gerade in Jerusalem aufhielt. Pilatus hoffte auf diese Weise, die Verantwortung für das Gerichtsverfahren auf Herodes abzuwälzen. Zudem sah er darin eine gute Gelegenheit, einen alten Streit zwischen sich und Herodes beizulegen. Und so geschah es. Während der Erlöser verhört wurde, schlossen die beiden Richter Freundschaft. SDL 708.3