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Kapitel 11 - Jesus Lässt Sich Taufen SDL 91

Matthäus 3,13-17; Markus 1,9-11; Lukas 3,21,22

Die Nachricht über den Propheten in der Wüste und seine wunderbare Ankündigung verbreiteten sich in ganz Galiläa. Sie erreichte die Bauern in den entlegensten Bergdörfern, drang zu den Fischern am See Genezareth und fiel bei den aufrichtigen Herzen dieser einfachen Menschen auf fruchtbaren Boden. Auch in Nazareth, in der Werkstatt, die einst Josef gehört hatte, wurde darüber gesprochen. Und der Eine, dem dieser Ruf galt, erkannte ihn. Nun war der Zeitpunkt für Jesus gekommen. Er verließ seine tägliche Arbeit, nahm Abschied von seiner Mutter und folgte seinen Landsleuten, die zum Jordan strömten. SDL 91.1

Jesus und Johannes der Täufer waren Cousins und durch die Umstände ihrer Geburten eng miteinander verbunden. Dennoch waren sie sich nie persönlich begegnet. Jesus hatte bis dahin in Nazareth, in Galiläa gelebt, Johannes in der Wüste von Judäa. Beide lebten abgeschieden in einer ganz anderen Umgebung und hatten keine Verbindung zueinander. Dies war Gottes Vorsehung, denn es sollte nicht der Eindruck entstehen, die beiden hätten sich zusammengetan, um sich gegenseitig zu bestätigen und in ihrem Anspruch zu unterstützen. SDL 91.2

Johannes wusste um die Ereignisse, welche die Geburt von Christus begleitet hatten. Er hatte vom Besuch des jungen Jesus in Jerusalem gehört und darüber, was sich in der Schule der Rabbiner zugetragen hatte. Er wusste um das sündlose Leben von Jesus und glaubte, dass dieser der Messias sei, aber es fehlte ihm die letzte Gewissheit. Dass Jesus so viele Jahre im Verborgenen gelebt hatte, ohne einen besonderen Hinweis auf seine Bestimmung zu geben, hatte Zweifel aufkommen lassen, ob er wirklich der Verheißene sein konnte. Der Täufer aber wartete im Glauben geduldig darauf, dass Gott alles zu seiner Zeit klären werde. Es war ihm offenbart worden, dass sich der Messias von ihm taufen lassen werde. Dabei sollte ein Zeichen seines göttlichen Wesens gegeben werden, das Johannes ermöglichen würde, den Messias dem Volk bekanntzumachen. SDL 91.3