Mir wurde eine Gruppe von Gemeindegliedern gezeigt, die genau wissen, dass sie Großes leisten, sich voll einer Sache widmen und viel Gutes tun könnten — aber sie tun praktisch nichts. Sie sind mit sich selbst zufrieden und sonnen sich in dem Gedanken, was sie alles hätten vollbringen können, wenn sie Gelegenheit dazu gehabt hätten und die Umstände günstig gewesen wären. Und so warten und warten sie auf Gelegenheiten, die erst noch kommen sollen. Sie verachten das Verhalten des ungetreuen Knechts, der den ihm Anvertrauten sogar ihre Ration missgönnt. Siehe Matthäus 24,45.48-51. Sie erkennen, dass er nur für sich selbst lebt, ohne sich darum zu kümmern, wie viel Gutes er anderen Menschen vorenthält. Er kümmert sich nicht um die anderen, sondern verwendet die ihm anvertrauten Gaben und Fähigkeiten nur zu seinem Nutzen. Er sollte sie nicht missbrauchen, verrosten lassen oder vergraben, sondern im Sinne seines Herrn verwenden. DC 47.1
Wer selbstsüchtig an sich denkt, wird für sein unbarmherziges Handeln zur Rechenschaft gezogen. Gott macht ihn verantwortlich für den Missbrauch seiner Gaben. Eine noch höhere Verantwortung tragen aber diejenigen, die freigiebige Antriebe und die Gabe haben, geistliche Dinge schnell zu erfassen, wenn sie untätig bleiben und auf bessere Gelegenheiten warten, die angeblich noch nicht gekommen sind. Sie vergleichen ihre Bereitschaft mit der ihrer gemeinen Nachbarn und meinen, sie seien besser. Sie betrügen sich selbst. Fähigkeiten zu besitzen, ohne sie einzusetzen, erhöht nur ihre Verantwortung. Wenn sie dann die anvertrauten Gaben ihres Herrn verkümmern lassen oder nur für sich gebrauchen, sind sie in keiner Weise besser als ihre Nachbarn, die sie so verachten. Gerade für sie gilt: “Der Diener, der die Anweisungen seines Herrn kennt und sie nicht bereitwillig befolgt, wird hart bestraft.” Lukas 12,47 (GNB); Testimonies for the Church II, 250f. DC 47.2