Was war die Folge der Ausgießung des Heiligen Geistes zu Pfingsten? Die frohe Botschaft von einem auferstandenen Retter wurde in die entlegensten Winkel der bewohnten Welt getragen. Als die Jünger die Nachricht von der erlösenden Gnade allerorts verbreiteten, ließ sich manches Herz von der Macht dieser Botschaft überwältigen. Die Gemeinde erlebte, wie Bekehrte ihr von überallher in Scharen zuströmten. Abtrünnige bekehrten sich erneut. Bei der Suche nach der einen kostbaren Perle (siehe Matthäus 13,46) vereinigten sich Sünder mit Gläubigen. Einige der erbittertsten Gegner des Evangeliums wurden dessen Vorkämpfer. So erfüllte sich die Weissagung: “Es wird ... geschehen, dass der Schwache unter ihnen sein wird wie David und das Haus David ... wie der Engel des Herrn.” (Sacharja 12,8). Jeder Christ sah in seinem Glaubensbruder eine Offenbarung göttlicher Liebe und Güte. Ein einziges Ziel stand im Vordergrund, ein einziges Vorbild verdrängte alle anderen. Es war das Bestreben der Gläubigen, den Charakter Christi zu offenbaren und eifrig für die Ausbreitung seines Reiches zu wirken. GNA 32.2
“Mit großer Kraft bezeugten die Apostel die Auferstehung des Herrn Jesus, und große Gnade war bei ihnen allen.” (Apostelgeschichte 4,33). Durch ihre Arbeit wurden der Gemeinde auserwählte Männer hinzugefügt, die das Wort der Wahrheit empfingen und fortan ihr Leben der Aufgabe weihten, anderen jene Hoffnung zu vermitteln, die ihre Herzen mit Frieden und Freude erfüllte. Sie konnten durch Drohungen weder behindert noch eingeschüchtert werden. Der Herr sprach durch sie, und wenn sie von Ort zu Ort zogen, wurde den Armen das Evangelium gepredigt, und es geschahen Wunder der göttlichen Gnade. GNA 33.1
So mächtig kann Gott wirken, wenn Menschen sich unter die Herrschaft seines Geistes stellen! GNA 33.2
Die Verheißung des Heiligen Geistes ist nicht auf ein bestimmtes Zeitalter oder ein bestimmtes Volk beschränkt. Christus erklärte, dass seine Nachfolger bis zum Ende der Zeit unter dem göttlichen Einfluss seines Geistes bleiben würden. Von jenem Pfingsttage an bis in die Gegenwart ist der Tröster zu all denen gesandt worden, die sich ganz dem Herrn und seinem Dienst hingaben. Zu allen, die Christus als ihren persönlichen Erlöser angenommen haben, ist der Heilige Geist als Ratgeber, als der, der heiligt, als Führer und als Zeuge gekommen. Je enger Gläubige mit Gott wandelten, desto klarer und mächtiger haben sie die Liebe ihres Erlösers und seine rettende Gnade bezeugt. Männer und Frauen, die während langer Jahrhunderte der Verfolgung und Belastung sich in hohem Maße der Gegenwart des Heiligen Geistes in ihrem Leben erfreuen konnten, stehen bis heute wie “Zeichen und Wunder” in der Welt. Sie haben vor Engeln und Menschen die umwandelnde Kraft der erlösenden Liebe offenbart. GNA 33.3
Diejenigen, die zu Pfingsten Kraft aus der Höhe empfingen, blieben dadurch nicht von weiteren Anfechtungen und Prüfungen verschont. Solange sie für Wahrheit und Rechtschaffenheit einstanden, wurden sie wiederholt durch den Feind aller Wahrheit angegriffen, der sie ihrer christlichen Erfahrung zu berauben suchte. Das zwang sie, mit all ihren gottgegebenen Kräften danach zu streben, als Männer und Frauen das “Vollmaß des Wuchses der Fülle Christi” (Epheser 4,13 Elb.) zu erreichen. Täglich beteten sie immer wieder um die Fülle der Gnade, damit sie sich immer höher der Vollkommenheit entgegenstrecken könnten. Unter dem Wirken des Heiligen Geistes und durch gelebten Glauben an Gott lernten auch die Schwächsten, die ihnen verliehenen Kräfte zu mehren und heilig, rein und edel zu werden. Da sie sich in Demut dem prägenden Einfluss des Heiligen Geistes hingaben, erhielten sie Segnungen in Fülle und wurden zum Ebenbild Gottes geformt. GNA 33.4