Alle, die die Wahrheit lehren, vor allem jedoch Prediger, tragen eine große Verantwortung: Sie müssen lernen, ihre Gelüste zu beherrschen! Die Diener Christi könnten viel effektiver arbeiten, wenn sie ihre Eßlust und ihre Leidenschaften besser im Griff hätten, und wenn sie körperliche Arbeit mit geistiger Anstrengung kombinieren würden, wären sie physisch und psychisch stärker. TH 183.2
Wären sie konsequent in ihrer Lebensweise und würden sie geistige und körperliche Arbeit miteinander verbinden, könnten sie viel mehr leisten und hätten einen klareren Kopf. Wenn sie sich so verhalten würden, könnten sie besser denken und freier sprechen. Ihr persönliches Glaubensleben wäre lebendiger, und sie könnten ihre Hörer stärker beeindrucken. TH 183.3
Durch Unmäßigkeit im Essen — selbst wenn man die richtige Nahrung zu sich nimmt — wird der Körper kraftlos, aller Eifer erlahmt und alle heiligen Gefühle stumpfen ab. Konsequente Mäßigkeit im Essen und Trinken ist äußerst wichtig für die Gesundheit und für alle Funktionen des Körpers. Wenn man sich maßvoll verhält und körperliche Arbeit sowie geistige Aktivität sich vernünftig die Waage halten, hat man die Kraft und die Ausdauer, die man als Prediger, Verlagsmitarbeiter und überhaupt als jemand, der in seinem Beruf viel sitzen muß, benötigt. The Health Reformer, 1. August 1875. TH 183.4
Diener Christi, die sich öffentlich zu ihm bekennen, sollten auch seinem Vorbild folgen und mehr als alle anderen konsequent in der Mäßigkeit sein. Sie sollten den Menschen das Leben und das Vorbild Christi vor Augen führen, indem sie selbst zum Verzicht und Opfer bereit sind und anderen Gutes tun. Christus überwand die Eßlust um des Menschen willen, und an seiner Statt sollen sie anderen ein Vorbild geben, das zur Nachahmung anregt. TH 184.1
Wer die Notwendigkeit nicht spürt, auf dem Gebiet der Eßlust und der Triebwünsche zu überwinden, läßt sich wertvolle Siege, die er in seinem Glaubensleben erringen könnte, entgehen. Er wird zum Sklaven seiner Eß- und Genußsucht, genau wie alle anderen auf der Welt, die mit ihrer Bosheit das Faß zum Überlaufen bringen. Testimonies for the Church III, 490. TH 184.2
Ich wurde angewiesen, meinen Brüdern im Predigtamt folgendes zu sagen: Durch unmäßiges Essen disqualifiziert ihr euch dafür, den Unterschied zwischen dem “heiligen” und dem “gewöhnlichen Feuer” zu erkennen. Und durch diese Maßlosigkeit zeigt ihr auch, daß ihr die Warnungen des Herrn mißachtet. TH 184.3
Sein Wort an euch lautet: “Wer von euch fragt nach dem Herrn, wer hört auf seinen Beauftragten? Er darf wissen: Auch wenn sein Weg durchs Dunkel führt und er nirgends ein Licht sieht — auf den Herrn kann er sich verlassen, sein Gott hält und führt ihn. Ihr aber schürt das Feuer und bereitet Brandpfeile vor. Deshalb müßt ihr in eurem eigenen Feuer umkommen und werdet selbst von den Pfeilen getroffen, die ihr angezündet habt. Der Herr wird dafür sorgen, daß ihr in Qualen endet.” Jesaja 50,10.11 (GN). Testimonies for the Church VII, 258. TH 184.4
Wir haben kein Recht, uns körperlich oder geistig derart zu überarbeiten, daß wir uns leicht aufregen und dann Worte sagen, die Gott Schande bereiten. Der Herr möchte, daß wir immer ruhig und geduldig sind. Was andere auch tun mögen — wir sollen so leben, wie es Christus unter ähnlichen Umständen auch getan hätte. TH 184.5
Wer eine Vertrauensstellung hat, muß täglich Entscheidungen treffen, die große Konsequenzen nach sich ziehen. Er muß oft blitzschnell überlegen, und das kann nur gelingen, wenn jemand konsequent maßvoll lebt. Das Denken wird gestärkt, wenn man die körperlichen und geistigen Fähigkeiten richtig trainiert. Wenn der Druck nicht zu stark ist, wird man durch jede Belastung stärker. Testimonies for the Church VII, 199. TH 185.1
Es gehört viel dazu, Gott treu zu sein. Er hat Anspruch auf alle, die sich in seinem Dienst befinden. Er möchte, daß Geist und Körper möglichst gesund bleiben, daß jede Fähigkeit und jede Gabe ihm unterstellt wird und so gut entwickelt ist, wie es durch einen konsequent maßvollen Lebensstil möglich ist. TH 185.2
Wir sind vor Gott verpflichtet, uns ihm uneingeschränkt hinzugeben — mit dem Körper, der Seele und allen unseren Fähigkeiten. Er hat sie uns anvertraut, damit wir sie in seinem Dienst einsetzen. Unsere Kräfte und Begabungen sollten ständig weiterentwickelt und verbessert werden, solange wir hier auf Erden leben. In unserem Werk sollten nur solche Personen in verantwortliche Stellungen berufen werden, die diese Prinzipien hochhalten und gelernt haben, mit ihrem Körper vernünftig umzugehen, weil sie Gott ernst nehmen. TH 185.3
Menschen, die schon lange “in der Wahrheit” sind, aber noch nicht zwischen den wahren Grundsätzen der Gerechtigkeit und den Prinzipien des Bösen unterscheiden können, und deren Verständnis in bezug auf Fairneß, Vergebungsbereitschaft und die Liebe Gottes unklar ist, sollten aus solchen verantwortlichen Positionen entfernt werden. Unsere Gemeinden brauchen eine klare und unmißverständliche Verkündigung. Die Trompete muß ein deutliches Signal geben! The Signs of the Times, 2. Oktober 1907. TH 185.4
Der Arzt sorgt dafür, daß alle Teilnehmer am Krankenpflege-Kurs eine gründliche Ausbildung in den Grundsätzen der Gesundheitsreform bekommen. Sie müssen lernen, in allen Dingen konsequent, mäßig und beherrscht zu sein, denn wer dazu ausersehen wurde, anderen eine gesunde Lebensweise zu vermitteln, begeht einen unverzeihlichen Fehler, wenn er persönlich die Gesundheitsgesetze auf die leichte Schulter nimmt. Testimonies for the Church VII, 74. TH 185.5
Da die Grundsätze der Gesundheit und Mäßigkeit so wichtig sind und da sie so oft mißverstanden oder ignoriert werden oder überhaupt unbekannt sind, sollten wir uns dazu ausbilden lassen, diese Grundsätze nicht nur in unserem eigenen Leben verwirklichen zu können, sondern auch andere darin zu unterrichten. Die Menschen müssen informiert werden, und zwar schrittweise. Man muß ihnen diese Anliegen immer wieder aktuell darstellen. Fast jede Familie müßte aufgerüttelt werden. Sie müssen umdenken, ihr Gewissen muß dafür sensibilisiert werden, die Grundsätze einer echten Reform auch auszuleben. TH 186.1
Besonders die Prediger sollten auf diesem Gebiet gut Bescheid wissen. Als Hirten der Herde werden sie zur Verantwortung gezogen werden, wenn sie die Naturgesetze bewußt ignorieren oder mißachten. Sie sollen entdecken, worin eine echte Reform des Lebensstils besteht. Und dann sollen sie diese Grundsätze durch Information und ihr stilles, konsequentes Vorleben weitervermitteln. Sie sollten ihre Pflicht auf diesem Gebiet nicht vernachlässigen und sich nicht davon abbringen lassen, auch wenn sie von einigen deshalb als extrem bezeichnet werden. TH 186.2
Bei Konferenzen und großen Versammlungen sowie in allen unseren Institutionen sollte über Gesundheit und Mäßigkeit gesprochen werden. Bringt in diesen Dienst all eure Fähigkeiten ein und arbeitet auch mit schriftlichem Material. All dies sollte unter dem Motto stehen: “Informieren, ausbilden, trainieren.” Manuskript 59, 1890. TH 186.3