Die Bemühungen unserer Mitarbeiter auf dem Gebiet der Mäßigkeit reichen bei weitem nicht aus, um den Fluch der Unmäßigkeit aus unserem Land zu verbannen. Eingefahrene Gewohnheiten sind nur schwer zu überwinden. TH 187.1
Die Veränderungen müssen bereits bei den Müttern beginnen, bevor ihre Kinder geboren werden. Wenn man die Anweisungen Gottes sorgfältig beachten würde, dann gäbe es überhaupt keine Unmäßigkeit und keine Sucht. TH 187.2
Jede Mutter sollte sich ständig darum bemühen, ihre Gewohnheiten dem Willen Gottes unterzuordnen, damit sie in Zusammenarbeit mit ihm ihre Kinder vor den Lastern der heutigen Zeit, die Gesundheit und Leben zerstören, bewahren kann. TH 187.3
Die Mütter sollten nicht lange zögern, sondern sich so schnell wie möglich um eine gute Beziehung zu ihrem Schöpfer bemühen, damit sie mit seiner Hilfe um ihre Kinder ein Bollwerk gegen Ausschweifungen und Unmäßigkeit aufbauen können. Counsels on Diet and Foods 225-226. TH 187.4
In der Regel übertragen unbeherrschte Männer ihre negativen Veranlagungen und Neigungen auf ihre Nachkommen. The Review and Herald, 21. November 1882. TH 187.5
Das Kind wird durch die Gewohnheiten der Mutter entweder zum Guten oder zum Bösen geprägt. Sie muß sich von Grundsätzen leiten lassen, sich selbst beherrschen und auch einmal verzichten, wenn es ihr um das Wohl ihres Kindes geht. Counsels on Diet and Foods 218. TH 188.1
Die Gedanken und Gefühle der Mutter haben einen starken Einfluß auf das Erbe, das sie ihrem Kind mitgibt. Wenn sie duldet, daß ihre Gedanken ständig um ihre eigenen Gefühle kreisen, wenn sie ihrem Egoismus nachgibt, wenn sie launisch ist und herumnörgelt, dann wird ihr Kind genau so werden. TH 188.2
Viele Menschen haben ein schlimmes Erbe mitbekommen: ihre Neigungen zum Bösen sind kaum zu überwinden. Der Feind aller Menschen weiß über diese Tatsache viel besser Bescheid als die meisten Eltern. Er wird die Mutter mit seinen Versuchungen überfallen, denn er weiß, daß er durch sie das Kind beeinflussen kann, wenn sie ihm nicht widersteht. Die Mutter hat nur eine Hoffnung, und das ist Gott. Sie darf bei ihm Zuflucht suchen und um Kraft und Gnade bitten, und sie wird nicht abgewiesen. The Signs of the Times, 13. September 1910. TH 188.3
Mit welcher Sorgfalt Mütter ihre Lebensgewohnheiten überwachen sollten, lehrt uns die Bibel. Als der Herr Simson zum Befreier Israels auserwählte, erschien der Engel des Herrn bei der Mutter und gab ihr genaue Anweisungen über ihre Lebensgewohnheiten und über den Umgang mit ihrem Kind. Er sagte: “So trinke nun keinen Wein oder starkes Getränk und iß nichts Unreines.” Richter 13,7. TH 188.4
Vorgeburtliche Einflüsse werden von vielen Eltern als Nebensache betrachtet, doch der Himmel sieht das anders. Daß ein Engel Gottes diese Botschaft überbrachte und den Eltern sogar zweimal einschärfte, zeigt doch, daß man darüber sorgfältig nachdenken sollte. TH 188.5
Mit den Worten, die er damals an die hebräische Mutter richtete, spricht Gott die Mütter aller Zeitalter an: “Hüte dich”, so sagte der Engel, “daß du alles beachtest, was ich dir befohlen habe.” Das Wohlergehen des Kindes wird von den Gewohnheiten der Mutter beeinflußt. Sie muß ihre Gelüste und Leidenschaften im Griff haben und sich von Grundsätzen leiten lassen. Wahrscheinlich muß sie einiges aufgeben, vielleicht muß sie sogar gegen manches ankämpfen, damit das erreicht wird, was Gott für ihr Kind geplant hat. TH 188.6
Wenn sie vor der Geburt des Kindes jedem Wunsch nachgibt, wenn sie egoistisch, ungeduldig und launisch ist, werden sich solche Charakterzüge im Wesen des Kindes widerspiegeln. So müssen sich viele Kinder mit einem ererbten, fast unüberwindlichen Drang zum Bösen abmühen. Doch wenn die Mutter unerschütterlich an richtigen Grundsätzen festhält, wenn sie gesund lebt und sich beherrscht und bereit ist, zu verzichten; wenn sie freundlich, sanft und selbstlos ist, dann kann sie ihrem Kind auch diese Charakterzüge übertragen. TH 189.1
Das Gebot, die Mutter solle keinen Wein trinken, ist sehr eindeutig formuliert. Jeder Tropfen eines alkoholischen Getränks, das sie trinkt, weil sie gerade Lust darauf hat, gefährdet die körperliche, geistige und sittliche Gesundheit ihres Kindes. Dadurch versündigt sie sich gegen ihren Schöpfer. The Ministry of Healing 372-373. TH 189.2
Hätten sich die Frauen früherer Generationen von vernünftigen, wohlüberlegten Gedanken leiten lassen und wären sie sich bewußt gewesen, daß sich ihr Verhalten für zukünftige Generationen zum Positiven oder Negativen auswirken würde, hätten sie sicher einen festen Standpunkt vertreten und klargestellt, daß sie unmöglich eine lebenslange Verbindung mit Männern eingehen können, die bedenkenlos ihren unnatürlichen Gelüsten nach Alkohol und Tabak nachgeben. TH 189.3
Tabak ist ein langsam wirkendes, aber letztendlich tödliches Gift, das unser Nervensystem schwächt und die feineren Gefühle abstumpft. Wenn die Männer unbedingt mit diesen üblen Gewohnheiten verheiratet bleiben wollen, dann sollten die Frauen sie ihrem Junggesellenglück überlassen, damit sie die “Gefährten” ihrer Wahl genießen können. Eine Frau sollte von sich nicht so minderwertig denken, daß sie ihre Zukunft mit einem Mann verknüpft, der seine Triebe nicht beherrschen kann und dessen Glück hauptsächlich aus Essen und Trinken und aus der Befriedigung seiner Leidenschaften besteht. TH 189.4
Frauen lassen sich nicht immer von vernünftigen Überlegungen leiten, sondern reagieren impulsiv. Sie sind sich nicht bewußt, welch große Verantwortung auf ihnen ruht. Andernfalls würden sie niemals lebenslange Bindungen eingehen, aus denen Kinder hervorgehen, die ein schwach entwickeltes Gewissen haben und ohne Rücksicht auf ihre Gesundheit, oder sogar das Leben, genußsüchtig sind. TH 190.1
Gott wird sie einmal zur Rechenschaft ziehen, denn sie sind mitverantwortlich für die Gesundheit und die Charakterstärke, die sie späteren Generationen vererben und übermitteln. How to Live 27.28. TH 190.2
Alle Väter und Mütter sollten fragen: “Wie sollen wir mit dem Kind, das wie erwarten, umgehen?” Wir haben dem Leser vorgestellt, was Gott über das Verhalten der Mütter während der Schwangerschaft sagte. Aber das ist noch nicht alles. Der Engel Gabriel wurde extra aus den himmlischen Höfen zur Erde gesandt, um den Eltern Anweisungen für die Betreuung ihrer Kinder zu geben. Gott möchte, daß Eltern ihre Pflichten kennen und verstehen. TH 190.3
Als die Zeit der Menschwerdung Christi gekommen war, kam der Engel Gabriel zu Zacharias und brachte ihm eine ähnliche Botschaft wie damals dem Manoah. Der alte Priester erfuhr, daß seine Frau einen Sohn gebären würde, den man Johannes nennen sollte. TH 190.4
Der Engel sagte: “Dann wirst du voll Freude und Jubel sein, und viele werden sich mit dir über seine Geburt freuen. Denn er ist vom Herrn zu großen Taten berufen. Er wird weder Wein noch andere starke Getränke trinken. Schon im Mutterleib wird der Geist Gottes ihn erfüllen.” Lukas 1,14.15 (GN). TH 190.5
Dieses von Gott verheißene Kind sollte von klein auf zu einem konsequent maßvollen Lebensstil erzogen werden, denn ihm wurde ein wichtiges Reformationswerk aufgetragen: Er sollte Christus den Weg ebnen. TH 190.6
Im Volk Israel herrschte damals auf allen Gebieten eine zügellose Lebensweise. Die Hingabe an Wein und ungesunde Schwelgerei schwächte die Körperkraft und untergrub die Moral derart, daß auch empörende Verbrechen nicht mehr als Sünde betrachtet wurden. TH 191.1
Die Stimme des Johannes sollte aus der Wüste erschallen und die Leute wegen ihres sündigen Lebenswandels zurechtweisen. Auch sein abstinenter Lebensstil sollte die Auswüchse seiner Zeit kritisieren. Counsels on Diet and Foods 225. TH 191.2