Die Eltern müssen in der eigenen Familie, am eigenen Herd mit dem Kreuzzug gegen die Unmäßigkeit beginnen, indem sie ihren Kindern von klein auf die richtigen Grundsätze beibringen. Dann haben sie Hoffnung auf Erfolg. Testimonies for the Church III, 567. TH 193.4
Bringt euren Kindern von klein auf bei, zu verzichten und sich selbst zu beherrschen ... TH 193.5
Prägt ihren zarten Gemütern die Wahrheit ein, daß wir nach Gottes Plan hier nicht nur für die Befriedigung unserer eigenen Wünsche zu sorgen haben, sondern auch für unser ewiges Wohlergehen. TH 193.6
Lehrt sie, daß es schwach und schlecht ist, der Versuchung nachzugeben, und daß es edel und stark ist, ihr zu widerstehen. Sie so anzuleiten, heißt Samen in gute Erde säen, und das wird Früchte tragen, an denen ihr euch später freuen könnt. The Ministry of Healing 386. TH 193.7
Man kann gar nicht genug betonen, wie wichtig die frühkindliche Erziehung ist. Die Lektionen, die sie lernen, die Gewohnheiten, die sie während der Babyzeit und der Kleinkindjahre entwickeln, haben mehr Einfluß auf die Charakterbildung und die Ausrichtung des Lebens, als alle Anweisungen und Erziehung der späteren Jahre. The Ministry of Healing 380. TH 194.1
Der Charakter wird hauptsächlich in den frühen Jahren gebildet. Die Gewohnheiten, die in dieser Zeit entstehen, beeinflussen die Entwicklung wesentlich mehr, als alle natürlichen Begabungen. Davon hängt es letztlich ab, ob jemand ein geistiger Riese wird oder ein Zwerg, denn auch die besten Talente können durch schlechte Gewohnheiten geschwächt werden und verkümmern. TH 194.2
Je früher man schädliche Gewohnheiten entwickelt, desto stärkere Abhängigkeiten entstehen, und durch sie wird die Empfänglichkeit und das Verständnis für geistliche Werte mit Sicherheit geringer. Counsels on Health 112-113. TH 194.3
Es ist sehr schwierig, Gewohnheiten wieder abzulegen, die man lebenslang gepflegt hat. Der Dämon der Unmäßigkeit hat Riesenkräfte und läßt sich nicht so einfach überwinden ... TH 194.4
Es wird sich für euch lohnen, ihr Mütter, wenn ihr die kostbaren Stunden nutzt, die euch Gott geschenkt hat, und den Charakter eurer Kinder formt, indem ihr ihnen beibringt, sich beim Essen und Trinken konsequent an die Grundsätze der Mäßigkeit zu halten. Christian Temperance and Bible Hygiene 79. TH 194.5
Lehrt eure Kinder, alle Reizmittel zu verabscheuen. Wie viele Eltern fördern aber unwissentlich die Lust auf solche Dinge. In Europa habe ich gesehen, wie Kinderpflegerinnen unschuldige Kleinkinder am Weinglas nippen ließen. Dadurch kultivieren sie bei ihnen den Geschmack für diese und andere Drogen. Wenn die Kinder älter werden, geraten sie immer mehr in die Abhängigkeit, verfallen total der Sucht und enden schließlich in einem Säufergrab. Counsels on Diet and Foods 235. TH 194.6
Wenn man während der ersten drei Lebensjahre des Kindes dem Egoismus, dem Zorn und dem Eigenwillen freien Lauf läßt, wird sich dieses Kind nur sehr schwer einer vernünftigen Erziehung unterordnen. Es ist von Grund auf mürrisch geworden und nur dann glücklich, wenn alles nach seinem Kopf geht. Die Erziehungsmaßnahmen der Eltern passen ihm nicht mehr. TH 195.1
Wenn es älter wird, nehmen auch diese negativen Neigungen zu, und aus dem egoistischen Kind wird ein überaus egoistischer Erwachsener, der nie gelernt hat, sich zu beherrschen. Das macht ihn zum Spielball des Bösen, das in unserem Land ungebremst wuchert. The Health Reformer, 1. April 1877. TH 195.2
Es ist sehr schwer, eingefahrene Eß- oder Trinkgewohnheiten zu überwinden! Deshalb ist es sehr wichtig, daß Eltern ihren Kindern einen guten, unverdorbenen Geschmack anerziehen. Sie sollten immer daran denken, daß sie dafür verantwortlich sind, ihren Kindern Selbstbeherrschung zu lehren, damit sie das notwendige moralische Rückgrat entwickeln können, um dem Bösen zu widerstehen, mit dem sie überall konfrontiert werden, wenn sie in die Welt hinausziehen. TH 195.3
Christus bat seinen Vater nicht, die Jünger aus der Welt zu nehmen. Er bat darum, daß sie vor dem Bösen in der Welt bewahrt würden und darum, daß sie den Versuchungen, die ihnen überall begegnen würden, widerstehen könnten. Dieses Gebet sollten Väter und Mütter auch für ihre Kinder sprechen. Können sie aber Gott anflehen und gleichzeitig den Kindern ihren Willen lassen? TH 195.4
Gott kann Kinder nicht vor dem Bösen bewahren, wenn ihre Eltern nicht mit ihm zusammenarbeiten. Freudig und tapfer sollten Eltern ihre Aufgabe aufnehmen und unermüdlich weiterarbeiten. The Review and Herald, 9. Juli 1901. TH 195.5
Wer jeder Laune seines Kindes nachgibt und ihm keine Selbstbeherrschung beibringt, wird später erkennen müssen, welch schrecklichen Fehler er begangen hat. Wenn nämlich das Kind dem Tabak und dem Alkohol verfallen ist und seine Sinne betäubt sind, ja, wenn es nur noch Lügen und Gemeinheiten ausspricht. Counsels on Health 114. TH 196.1
Der erste Schritt zur Unmäßigkeit wird gewöhnlich bereits in der Kindheit oder in der frühen Jugendzeit getan. TH 196.2
Das Kind bekommt stimulierende Nahrung, und dadurch werden unnatürliche Begierden geweckt, denen ständig Vorschub geleistet wird. Und während es heranwächst, entwickelt es einen immer abartigeren Geschmack, verlangt nach immer stärkeren Reizmitteln und wird zum Sklaven seiner Genußsucht, der alle Hemmungen verliert. TH 196.3
Das Übel begann in den frühen Lebensjahren und hätte von den Eltern verhindert werden können. Wir können beobachten, daß man sich in unserem Land redlich darum bemüht, die Unmäßigkeit einzudämmen, aber es ist sehr schwer, einen starken und voll ausgewachsenen Löwen zu überwältigen und an die Kette zu legen. TH 196.4
Man hätte tausendmal mehr Gutes erreichen können, wenn man nur die Hälfte aller Bemühungen darauf ausgerichtet hätte, den Eltern zu vermitteln, daß es in ihrer Verantwortung liegt, die Gewohnheiten und den Charakter ihrer Kinder richtig zu formen, anstatt sich erst jetzt mit den übergroß gewordenen Problemen herumzuschlagen. Der Appetit auf Alkohol wird im Elternhaus anerzogen; in vielen Fällen sogar an den Eßtischen derer, die sich am eifrigsten für Mäßigkeitsprojekte einsetzen ... TH 196.5
Die Eltern dürfen ihre Erziehungsaufgabe nicht leicht nehmen. Sie sollten viel Zeit darauf verwenden, die Gesetze zu studieren, die unsere Lebensweise betreffen. Der richtige Umgang mit ihren Kindern muß Vorrang vor allem anderen haben, damit diese einen gesunden Geist in einem gesunden Körper entwickeln können. Zu viele Eltern lassen sich von Sitten und Gebräuchen leiten, anstatt von ihrem gesunden Menschenverstand und den Forderungen Gottes. Viele, die angeblich Nachfolger Christi sind, vernachlässigen ihre familiären Pflichten. Sie machen sich nicht bewußt, daß Gott ihnen in ihren Kindern ein heiliges Vermächtnis übergeben hat, indem sie ihren Charakter so formen sollen, daß sie genügend Rückgrat entwickeln können, um den vielen Versuchungen zu widerstehen, denen junge Menschen ausgesetzt sind. The Signs of the Times, 17. November 1890. TH 196.6
Hätten die Eltern ihre Pflicht erfüllt und gesunde Nahrung auf den Tisch gebracht, hätten sie magenreizende und stimulierende Nahrungsmittel vermieden und gleichzeitig ihren Kindern Selbstbeherrschung beigebracht, hätten sie sie charakterlich dazu erzogen, Rückgrat zu haben, dann bräuchten wir uns jetzt nicht mit dem Löwen der Unmäßigkeit auseinanderzusetzen. TH 197.1
Wenn schlechte Gewohnheiten erst einmal entwickelt sind und stetig an Größe und Kraft zunehmen, so wie auch die Kinder wachsen und stärker werden, fällt es solchen schlecht erzogenen Menschen sehr schwer, sich in den Griff zu bekommen und ihre fehlgeleiteten Gelüste zu zügeln. TH 197.2
Es ist nicht einfach, diese Menschen im Erwachsenenalter von der Notwendigkeit zu überzeugen, daß Christen selbstbeherrscht und maßvoll leben sollen. Bereits in der Wiege muß man damit beginnen, das Kind mit einer maßvollen Lebensweise vertraut zu machen. The Review and Herald, 11. Mai 1876. TH 197.3
Wenn Eltern und Kinder schließlich Rechenschaft ablegen müssen, wird sich uns ein trauriges Bild darbieten! Unzählige Kinder, die zu Sklaven ihrer Genußsucht wurden, erniedrigenden Lastern verfallen sind und im Leben Schiffbruch erlitten haben, werden ihren Eltern gegenüberstehen, die dies verursacht haben. Wer außer den Eltern ist dafür verantwortlich zu machen? Hat der Herr diese Jugendlichen verdorben? Natürlich nicht! Er schuf sie zu seinem Ebenbild — nur wenig niedriger als die Engel. Testimonies for the Church III, 568. TH 197.4