Nirgendwo in der Bibel wird die Verwendung von vergorenem Wein gut geheißen. Der Wein, den Christus beim Hochzeitsfest in Kana aus Wasser herstellte, war reiner Traubensaft. Das ist der “neue Wein ... der in der Traube gefunden wird”, von dem die Schrift sagt: “Verdirb es nicht, denn es ist ein Segen darin.” Jesaja 65,8. TH 104.4
Es war ja Christus selbst, der im Alten Testament die Israeliten gewarnt hatte: “Wein macht Spötter, und starkes Getränk macht wild, wer davon taumelt, wird niemals weise.” Sprüche 20,1. TH 105.1
Er persönlich hat nie ein solches Getränk zubereitet. Satan versucht die Menschen zum Gebrauch von Dingen zu verführen, die ihren Verstand benebeln und die geistliche Wahrnehmungsfähigkeit betäuben. Doch Christus lehrt uns, unsere natürlichen Triebe zu beherrschen. Niemals würde er den Menschen etwas vorsetzen, was ihnen eine Versuchung wäre. TH 105.2
Sein ganzes Leben war ein Vorbild an Selbstverleugnung. Um die Macht der Eßlust zu brechen, fastete er 40 Tage lang in der Wüste. Er durchlitt um unseretwillen die härteste Prüfung, die ein Mensch ertragen konnte. Es war Christus, der anordnete, daß Johannes der Täufer weder Wein noch starkes Getränk zu sich nehmen sollte. Er war es auch, der dieselbe Abstinenz von der Frau des Manoah forderte. Christus widersprach seinen eigenen Lehren nicht! TH 105.3
Der unvergorene Wein, den er für die Hochzeitsgäste herstellte, war ein gesundes und erfrischendes Getränk. Einen solchen Wein verwendete der Heiland mit seinen Jüngern auch beim ersten Abendmahl, und ein solcher Wein sollte immer beim Abendmahl benutzt werden, denn er symbolisiert das Blut des Erlösers. Diese heilige Handlung sollte eigentlich eine Erfrischung für die Seele sein, die neues Leben schenkt. Damit darf man nichts verbinden, was irgendwie dem Bösen dienen könnte. The Ministry of Healing 333-334. TH 105.4
Die Bibel lehrt nirgendwo, daß berauschender Wein verwendet werden sollte, weder als Getränk noch als Symbol für das Blut Christi. Schon der gesunde Menschenverstand sagt uns, daß das Blut Christi besser durch den reinen, unverdorbenen Traubensaft dargestellt wird, als durch einen vergorenen und berauschenden Wein ... TH 105.5
Wir drängen darauf, letzteres niemals auf den Abendmahlstisch zu stellen ... Wir protestieren gegen die Vorstellung, Christus hätte berauschenden Wein hergestellt; ein solcher Akt hätte allem widersprochen, was er lehrte und auslebte ... Der Wein, den Christus durch ein Wunder seiner göttlichen Kraft aus Wasser schuf, war reiner Traubensaft. The Signs of the Times, 29. August 1878. TH 105.6