Eines Tages, als Luther die Bücher der Universitätsbibliothek überprüfte, entdeckte er eine lateinische Bibel ... Mit gemischten Gefühlen blätterte er in ihren Seiten. Sein Herz klopfte stark und sein Puls beschleunigte sich, während er selbst die Worte des Lebens las, und immer wieder rief er aus: “Ach wenn mir Gott doch eine eigene Bibel geben würde!” Engel des Himmels waren bei ihm und himmlisches Licht offenbarte ihm die Schätze der Wahrheit und half ihm, sie zu verstehen. The Spirit of Prophecy IV, 96. En 214.3
Wenn seine Feinde sich auf die Überlieferung und die Tradition beriefen oder auf die Behauptungen und die Autorität des Papstes, entgegnete ihnen Luther immer wieder mit der Bibel, und nur mit der Bibel. Er hatte Argumente, gegen die sie nichts einwenden konnten, und so trachteten ihm diese Sklaven des Formalismus und des Aberglaubens nach dem Leben ... Aber Luther wurde nicht zur Beute ihres Zorns. Gott hatte eine Aufgabe für ihn und sandte seine Engel, ihn zu beschützen. The Spirit of Prophecy IV, 108.109. En 214.4
Hier stand ein Mann ganz allein vor den Priestern und dem Volk, deren Zorn er erregt hatte. Er wurde nach Augsburg beordert, um sich dort für seinen Glauben zu verantworten. Er folgte dieser Vorladung und stand nun fest und unerschrocken vor Menschen, vor denen die Welt erzitterte — wie ein sanftes Lamm, umgeben von brüllenden Löwen. Aber um der Wahrheit und um Christi willen stand er aufrecht und begründete seine Glaubensüberzeugung mit einer geistlich orientierten Redegewandtheit, die nur die Wahrheit möglich macht. En 215.1
Sie versuchten auf verschiedene Weise, diesen mutigen Vertreter der Wahrheit zum Schweigen zu bringen. Sie schmeichelten ihm, machten im verlockende Angebote; versprachen ihm hohe Positionen und Ehre; aber weltliche Ehre und selbst das Leben waren für ihn wertlos, wenn er sie sich um den Preis der Wahrheit erkaufen sollte. En 215.2
Seine Erkenntnis des Wortes Gottes wurde nur noch klarer, und er erkannte die Fehler, die Korruption und die Scheinheiligkeit des Papsttums in einem noch helleren Licht. Seine Feinde versuchten es auch mit Einschüchterung, um ihn dazu zu bewegen, seinen Glauben zu widerrufen, er aber bekannte sich unerschrocken dazu und verteidigte die Wahrheit. Wenn es Gott gewollt hätte, wäre er bereit gewesen, für seinen Glauben zu sterben, aber nachgegeben hätte er niemals. Gott bewahrte sein Leben, und sandte Engel, die ihm zur Seite standen und ihn sicher durch diesen Kampf führten, unverletzt; und er vereitelte die wütenden Absichten seiner Feinde. Spiritual Gifts I, 118.119. En 215.3
Wären der Versammlung in Worms die Augen geöffnet worden, hätten sie Engel in ihrer Mitte gesehen, die Strahlen des Lichts in die Dunkelheit des Irrtums schickten und die Herzen und den Verstand (eines Teils der Zuhörer) für die Wahrheit zubereiteten. The Spirit of Prophecy IV, 124. En 215.4