Die Zeit verlangt größere Leistungsfähigkeit und völligere Weihe. Ich rufe zu Gott: Erwecke und sende Botschafter hinaus, die sich ihrer Verantwortlichkeit bewußt sind, in deren Herzen der Götze Ich, welcher die Ursache aller Sünde ist, gekreuzigt ist. Männer, die sich ohne Vorbehalt dem Dienste Gottes weihen, deren Seelen die Heiligkeit des Werkes und die Verantwortlichkeit ihres Berufes empfinden, die entschlossen sind, dem Herrn kein fehlerhaftes Opfer zu bringen, das ihnen weder Anstrengung noch Gebete kostet. DEV 100.3
Der Herzog von Wellington war einst bei einer Beratung zugegen, in der christliche Männer die Möglichkeit erfolgreichen Wirkens unter den Heiden erörterten. Man forderte ihn auf, seine Meinung darüber abzugeben, ob gewisse Bemühungen wohl einen den Unkosten entsprechenden Erfolg erbringen würden. Der alte Soldat erwiderte: “Meine Herren, was ist Ihr Marschbefehl? Der Erfolg ist nicht die Frage, die Sie zu erörtern haben. Lese ich Ihren Befehl richtig, so lautet er: ‘Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur.’ Meine Herren, gehorchen Sie ihrem Marschbefehl.” DEV 101.1
Meine Brüder, der Herr kommt, und wir müssen unsre ganze Tatkraft anwenden, um das vor uns liegende Werk auszuführen. Ich bitte euch, weiht euch ganz dem Werke. Christus gab seine Zeit, seine Seele, seine Kraft dafür her, zum Wohl und Segen der Menschheit zu arbeiten. Die ganzen Tage weihte er der Arbeit, ganze Nächte verbrachte er im Gebet, damit er dem Feind siegreich entgegentreten und mit Kraft angetan werden möchte, denen zu helfen, die bei ihm Hilfe suchten. Wie wir einen lebendigen Wasserstrom an dem von ihm erzeugten Strich frischen Grüns verfolgen können, so kann Christus in den Taten der Barmherzigkeit gesehen werden, die seinen Pfad auf jedem Schritt bezeichnen. Wohin er kam, erblühte Gesundheit, und Glückseligkeit war in seinem Gefolge. Er führte die Lebensworte so einfach vor, daß ein Kind sie verstehen konnte. Sein Geist des Dienens ging auf die Jugend über, die es versuchte, seiner liebevollen Art und Weise nachzukommen und den Hilfsbedürftigen beizustehen. Die Blinden und Tauben erfreuten sich seiner Gegenwart. Seine Worte eröffneten den Unwissenden und Sündhaften eine Quelle des Lebens. Er teile seine Segnungen reichlich und beständig aus; es waren die gesammelten Reichtümer der Ewigkeit, gegeben in Christo, des Vaters Gabe an die Menschheit. DEV 101.2
Diener Gottes müssen es für so gewiß empfinden, daß sie nicht sich selbst gehören, als ob der Stempel und das Siegel der Zugehörigkeit ihnen aufgedrückt sei. Sie müssen besprengt sein mit dem Blute des Opfers Christi, und im Geiste einer völligen Weihe sollten sie sich entschließen, durch die Gnade Christi ein lebendiges Opfer zu sein. Wie wenige von uns aber sehen das Heil der Sünder in dem Licht, in welchem der Himmel es betrachtet — als einen von Ewigkeit her gehegten Plan Gottes! Wie wenige von uns wirken Herz an Herz mit dem Erlöser in dieser feierlichen Schlußarbeit! Kaum ein Zehntel des notwendigen Mitleids mit noch nicht geretteten Seelen ist vorhanden. Es müssen so viele gewarnt werden, und wie wenige sind so eins mit Gott, daß sie irgendetwas oder nichts sein mögen, wenn nur Seelen für Christum gewonnen werden können! DEV 101.3
Als Elia im Begriff stand, Elisa zu verlassen, sagte er zu ihm: “Bitte, was ich dir tun soll, ehe ich von dir genommen werde. Elisa sprach: Daß mir werde ein zwiefältig Teil von deinem Geiste.” 2.Könige 2,9. Elisa bat nicht um weltliche Ehren, um einen Platz unter den Großen der Erde. Ihn verlangte nach einem großen Teil des Geistes, der dem gegeben worden war, den Gott durch die Verwandlung ehren wollte. Er wußte, daß nichts andres ihn zu dem Werk befähigen konnte, welches von ihm gefordert werden würde. DEV 102.1
Diener des Evangeliums, wäre eine solche Frage an euch gerichtet worden, was würdet ihr geantwortet haben? Was ist der größte Wunsch eures Herzens, wenn ihr im Dienste Gottes wirksam seid? DEV 102.2