Die Prediger müssen der Jugend ein würdiges, ein dem heiligen Berufe angemessenes Beispiel sein. Sie sollten den jüngeren helfen, offen aber bescheiden und würdevoll in ihrem Verkehr mit andern zu sein. Tag für Tag säen sie Samen, der aufgehen und Früchte tragen wird. Sie müssen alle Unfeinheit, alle Tändeleien hinwegtun und stets bedenken, daß sie Erzieher sind, daß, ob sie es wollen oder nicht, ihre Worte und Taten für die, mit denen sie in Berührung kommen, sich als ein Geruch des Lebens oder des Todes erweisen. DEV 111.3
Zucht des Geistes, Reinheit des Herzens und der Gedanken sind notwendig. Sittenreinheit hängt vom rechten Denken und Handeln ab. Böse Gedanken verderben die Seele, während richtig geleitete Gedanken den Geist zubereiten, einheitlich für den Meister zu wirken. Jeder Gedanke sollte unter den Gehorsam Christi gefangen genommen werden. DEV 112.1
Die Lehrer der Wahrheit müssen weise, vorsichtig mit ihren Worten und in ihren Taten sein. Sie müssen der Herde Gottes Speise zur rechten Zeit geben können, müssen nicht im geringsten eine niedrige Lebensweise billigen, müssen jenen Glauben besitzen, der durch Liebe tätig ist und die Seele reinigt von allen fleischlichen Gedanken und Begierden. Solche Diener Christi haben kein Gefallen an gemeinen irdischen Dingen und stehen nicht unter der Knechtschaft von Menschen oder den Versuchungen Satans. Sie betragen sich wie Männer und sind stark. Sie wenden sich der Sonne der Gerechtigkeit zu und erheben sich über alles Niedrige in eine Atmosphäre, die frei ist von geistiger und sittlicher Befleckung. DEV 112.2
Wer nach den Grundsätzen der Bibel lebt, wird nicht schwach sein an sittlicher Kraft; unter dem veredelnden Einfluß des Heiligen Geistes werden Geschmack und Neigungen rein und heilig. Nichts gewinnt eine so starke Macht über die Gemütsbewegungen, nichts dringt so tief hinein in die innersten Beweggründe des Tuns, nichts übt einen so mächtigen Einfluß auf das Leben aus und gibt dem Charakter eine so große Festigkeit und Stärke wie die Religion Christi. Sie führt den Gläubigen immer höher, beseelt ihn mit edlen Absichten, lehrt ihn Schicklichkeit im Benehmen und teilt einer jeden Tat die gebührende Würde mit. DEV 112.3
*****
Wodurch soll der junge Mann seine bösen Neigungen unterdrücken und das Gute und Edle in seinem Charakter entwickeln? Indem er die Worte beachtet: “Ihr esset nun oder trinket oder was ihr tut, so tut es alles zu Gottes Ehre.” 1.Korinther 10,31. Das ist der Grundsatz, auf dem jeder Beweggrund, jeder Gedanke und jede Handlung ruhen sollte. Unheilige Leidenschaften müssen gekreuzigt werden; wohl werden sie Nachsicht beanspruchen, aber Gott hat hohe und heilige Absichten und Wünsche ins Herz gepflanzt, und diese brauchen nicht erniedrigt werden. Nur wenn wir uns weigern, der Vernunft und dem Gewissen die Herrschaft zu überlassen, werden wir in den Schlamm hinabgezogen. Paulus erklärte: “Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht, Christus.” Philipper 4,13. DEV 113.1
*****
Haltet ihr euch eng zu Jesu und trachtet danach, euren Beruf mit einem wohlgeordneten Wandel und gottseliger Unterhaltung zu schmücken, dann werden eure Füße bewahrt bleiben, verbotenes Gebiet zu betreten. Wenn ihr wacht, beständig unter Gebet wacht, wenn ihr alles so tut, als ob ihr in der unmittelbaren Gegenwart Gottes steht, dann werdet ihr in keine Versuchung willigen und dürft hoffen, bis zum Ende rein, heilig und unbefleckt zu bleiben. Wenn ihr euer anfängliches Vertrauen fest bis zum Ende bewahrt, dann werden eure Wege in Gott gegründet sein, und was die Gnade angefangen hat, wird die Herrlichkeit im Reiche Gottes krönen. Die Früchte des Geistes sind: Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Glaube, Sanftmut, Keuschheit. Wider solche ist das Gesetz nicht. Gehören wir Christo an, so kreuzigen wir das Fleisch samt den Lüsten und Begierden. DEV 113.2