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Demut DEV 126

Gottes Diener muß in hohem Grade Demut besitzen. Wer die tiefste Erfahrung in göttlichen Dingen gemacht hat, ist am weitesten entfernt von Stolz und Selbstüberhebung. Weil er einen hohen Begriff von der Herrlichkeit Gottes hat, schätzt er den niedrigsten Platz in seinem Dienst zu ehrenhaft für sich. DEV 126.1

Als Mose nach vierzigtägigem Verkehr mit Gott vom Berge herabstieg, wußte er nicht, daß sein Angesicht so glänzte, daß es denen, die ihn sahen, Schrecken einflößte. DEV 126.2

Paulus hatte eine sehr geringe Meinung von seinem Fortschritt im christlichen Leben. Er spricht von sich selbst als von dem vornehmsten Sünder und bekennt: “Nicht daß ich’s schon ergriffen habe oder schon vollkommen sei.” Philipper 3,12. Und doch war Paulus vom Herrn hoch geehrt worden. DEV 126.3

Unser Heiland nennt Johannes den Täufer den größten aller Propheten, und doch erklärte Johannes, als er gefragt wurde, ob er Christus sei, daß er unwürdig sei, seines Herrn Schuhriemen aufzulösen. Als seine Jünger ihm klagten, daß alle sich dem neuen Lehrer zuwandten, erinnerte Johannes sie daran, daß er selbst nur der Vorläufer dessen sei, der da kommen sollte. DEV 126.4

Diener dieses Sinnes werden heute gebraucht. Die sich selbst Genügenden, die mit sich selbst zufrieden sind, können im Werke Gottes gut entbehrt werden. Unser Herr verlangt nach Boten, die, weil sie an sich das Bedürfnis des versöhnenden Blutes Christi verspüren, nicht im Bewußtsein ihrer eignen Kraft, sondern in der vollen Gewißheit des Glaubens ins Werk treten und die erkennen, daß sie ständig der Hilfe Christi bedürfen, um zu wissen, wie sie mit Seelen zu verfahren haben. DEV 126.5