“Als nun Jesus an dem Galiläischen Meer ging, sah er zwei Brüder, Simon, der da heißt Petrus, und Andreas, seinen Bruder, die warfen ihre Netze ins Meer; denn sie waren Fischer. Und er sprach zu ihnen: Folget mir nach; ich will euch zu Menschenfischern machen. Alsbald verließen sie ihre Netze und folgten ihm nach. Und da er von dannen fürbaß ging, sah er zwei andere Brüder, Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und Johannes, seinen Bruder, im Schiff mit ihrem Vater Zebedäus, daß sie ihre Netze flickten; und er rief sie. Alsbald verließen sie das Schiff und ihren Vater und folgten ihm nach.” Matthäus 4,18-22. DEV 17.1
Der schnelle, einwandlose Gehorsam dieser Männer ohne irgendeine Aussicht auf Belohnung erscheint merkwürdig, aber Christi Worte waren eine Einladung, die eine unwiderstehliche Kraft in sich barg. Christus wollte diese bescheidenen Fischer durch die Verbindung mit ihm zu Werkzeugen machen, Seelen aus Satans Dienst herauszureißen und in den Dienst Gottes zu stellen. In diesem Werk sollten sie seine Zeugen sein und der Welt Gottes Wahrheit, frei von Überlieferungen und Menschenmeinungen, bringen. Indem sie sich in seinen Tugenden übten, mit ihm wandelten und wirkten, sollten sie zu Menschenfischern herangebildet werden. DEV 17.2
So wurden die ersten Jünger zum Evangeliumsamt bestimmt. Drei Jahre lang arbeiteten sie in Verbindung mit dem Heiland und wurden durch seine Lehren, seine Werke der Heilung und sein Beispiel vorbereitet, das von ihm angefangene Werk weiterzuführen. Durch kindlichen Glauben, durch reinen, demütigen Dienst wurden die Jünger unterwiesen, Verantwortungen in Gottes Sache zu tragen. DEV 18.1
Aus der Erfahrung der Apostel können wir manche Lehre schöpfen. Diese Männer standen treu wie Gold zu ihrem Grundsatz; sie wollten nicht weichen, nicht entmutigt werden. Sie waren voll Ehrfurcht und Eifer für Gott, voll edler Absichten und Bestrebungen. Wohl waren sie von Natur schwach und hilflos wie alle andern, die jetzt mit dem Werk verbunden sind, aber sie setzten ihr ganzes Vertrauen auf den Herrn. Sie waren reich zu nennen, reich aber an Bildung des Gemüts und der Seele, und ein jeder kann dieses Gut haben, dem Gott der Erste und Letzte und der Beste in allen Dingen ist. Sie mühten sich lange ab, die ihnen in der Schule Christi gegebenen Aufgaben zu lernen, und ihre Mühe war nicht vergeblich. Sie verbanden sich mit der höchsten aller Mächte; sie verlangten nach einem immer tieferen, höheren, breiteren Verständnis der ewigen Wirklichkeiten, um einer bedürftigen Welt die Schätze der Wahrheit erfolgreich darzubieten. DEV 18.2
Arbeiter mit solchen Charakterzügen sind jetzt notwendig, Männer, die sich ohne irgendwelchen Rückbehalt dem Werk hingeben, das Reich Gottes einer in Bosheit liegenden Welt klar darzustellen. Die Menschen bedürfen denkender Männer, die nach Grundsätzen handeln, die beständig zunehmen an Verständnis und Unterscheidungskraft. Es sind Männer dringend nötig, die sich der Presse vorteilhaft bedienen können, damit die Wahrheit Flügel empfange und rasch zu allen Völkern, Sprachen und Zungen dringt. DEV 18.3