Als Mose bei Gott auf dem Berge war, erhielt er den Auftrag: “Sie sollen mir ein Heiligtum machen, daß ich unter ihnen wohne” (2.Mose 25,8); dazu empfing er ausführliche Anleitungen für den Bau der Stiftshütte. Durch ihren Abfall hatten die Israeliten die Segnungen der Gegenwart Gottes verwirkt. So war es zunächst unmöglich, unter ihnen ein Heiligtum für Gott zu errichten. Nachdem ihnen aber die Gnade des Himmels wieder geschenkt worden war, schickte sich Mose an, das göttliche Gebot auszuführen. WHF 32.1
Auserwählte Männer wurden von Gott mit besonderer Geschicklichkeit und Weisheit für den Bau des Heiligtums betraut. Gott selbst gab Mose den Bauplan, der alle Einzelheiten enthielt hinsichtlich der Größe und Beschaffenheit des zu verwendenden Materials und aller notwendigen Einrichtungsgegenstände. Das von Händen gemachte Heiligtum sollte “ein Gegenbild des wahrhaftigen Heiligtums” sein, also ein Abbild “der himmlischen Dinge”. Hebräer 9,24.23. So sollte im Kleinen eine Darstellung des himmlischen Tempels entstehen, in dem Christus, unser Hoherpriester, dient, seitdem er sein Leben zum Opfer für die Sünder dargebracht hat. Gott zeigte Mose auf dem Berge ein Bild des himmlischen Heiligtums und befahl ihm, alles entsprechend diesem Modell zu machen. Diese Anweisungen wurden von Mose sorgfältig aufgeschrieben und den Ältesten mitgeteilt. WHF 32.2
Für den Bau des Heiligtums waren umfangreiche, kostspielige Vorbereitungen nötig, dazu große Mengen kostbaren Materials. Der Herr nahm aber nur freiwillige Gaben dafür an. “Sage den Kindern Israel, daß sie für mich eine Opfergabe erheben von jedem, der es freiwillig gibt” (2.Mose 25,2), so lautete das göttliche Gebot, das Mose der Gemeinde verkündete. Hingabe an Gott und Opferfreudigkeit waren die Voraussetzungen, wenn dem Allerhöchsten eine Wohnung bereitet werden sollte. WHF 33.1
Das Volk ging einmütig darauf ein. “Und alle, die es gern und freiwillig gaben, kamen und brachten dem HERRN die Opfergabe zur Errichtung der Stiftshütte und für allen Dienst darin und für die heiligen Kleider. Es brachten aber Männer und Frauen freiwillig Spangen, Ohrringe, Geschmeide und allerlei goldenes Gerät, ein jeder das Gold, das er zur Gabe für den HERRN bestimmt hatte. WHF 33.2
Und wer bei sich blauen und roten Purpur fand, Scharlach, feine Leinwand, Ziegenhaar, rot gefärbte Widderfelle und Dachsfelle, brachte sie. Und wer eine Opfergabe von Silber und Kupfer geben wollte, der brachte es dem HERRN als Opfergabe. Und wer Akazienholz hatte, der brachte es zu allerlei Verwendung für den Dienst. Und alle Frauen, die diese Kunst verstanden, spannen mit ihren Händen und brachten ihr Gespinst, blauen und roten Purpur, Scharlach, feine Leinwand. Und alle Frauen, die solche Arbeit verstanden und willig dazu waren, spannen Ziegenhaare. WHF 33.3
Die Stammesfürsten aber brachten Onyxsteine und eingefaßte Steine für den Priesterschurz und die Brusttasche und Spezerei und Öl für den Leuchter und für das Salböl und für das wohlriechende Räucherwerk.” 2.Mose 35,21-28. WHF 33.4
Als der Bau der Stiftshütte bereits im Gange war, brachte das Volk immer noch Gaben, so daß schließlich die Verantwortlichen feststellten, es sei genug, ja sogar schon mehr, als man verwenden könnte. Da ließ Mose im Lager ausrufen: “Niemand, weder Mann noch Frau, soll hinfort noch etwas bringen als Opfergabe für das Heiligtum. Da brachte das Volk nichts mehr.” 2.Mose 36,6. WHF 34.1
Zur Warnung späterer Geschlechter wurden das Murren der Israeliten und die infolge ihrer Sünden hereinbrechenden Strafgerichte aufgezeichnet. Aber auch ihre Hingabe, ihr Eifer und ihre Freigebigkeit sind in der Heiligen Schrift vermerkt. Sie sind ein nachahmenswertes Beispiel. Wer den Gottesdienst liebt und die Segnungen der Gegenwart Gottes schätzt, wird die gleiche Gesinnung an den Tag legen und willig beitragen zum Bau eines Hauses, wo man Gott begegnen kann. WHF 34.2
Es wird ihm ein herzliches Bedürfnis sein, dem Herrn vom Besten zu opfern, was er besitzt. Ein Haus, das zur Anbetung Gottes errichtet wird, sollte nicht mit Schulden dastehen, denn dadurch wird der Herr entehrt. Freiwillig sollten die Gaben zur Durchführung des vorgesehenen Werkes dargebracht werden, damit die Ausführenden so wie beim Bau der Stiftshütte sagen können: “Niemand soll hinfort noch etwas bringen.” WHF 34.3