“Die Erleuchtung von der Erkenntnis der Klarheit Gottes
in dem Angesichte Jesu Christi.”
Durch die Sünde wurde der Mensch von Gott geschieden. Ohne den Erlösungsplan wäre ewige Trennung von der Gottheit, wäre das Dunkel endloser Nacht sein Los gewesen. Durch das Opfer des Heilandes ist der Verkehr mit dem Höchsten wieder ermöglicht. Wir können uns nicht persönlich in seine Gegenwart begeben, bei unserer Sündhaftigkeit dürfen wir ihm nicht ins Angesicht blicken, aber wir können ihn in Jesus, dem Erlöser, schauen und mit ihm Umgang pflegen. Ez54 24.1
“Die Erleuchtung von der Erkenntnis der Klarheit Gottes” ist “in dem Angesichte Jesu Christi” offenbart. Gott ist “in Christo und versöhnte die Welt mit ihm selber”. 2.Korinther 4,6; 2.Korinther 5,19. Ez54 24.2
“Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, ... voller Gnade und Wahrheit.” “In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.” Johannes 1,14; Johannes 1,4. Das Erdendasein und der Tod Christi, der Kaufpreis unserer Erlösung, sind uns nicht nur Verheißung und Unterpfand des Lebens, nicht nur Mittel, die uns die Schätze der Weisheit wiederum erschließen: sie stellen eine umfassendere und höhere Offenbarung des göttlichen Charakters dar, als sie selbst die heiligen Geschöpfe in Eden kannten. Ez54 24.3
Und während Christus dem Menschen den Himmel öffnet, schließt die Lebensfülle, die er verleiht, das Herz der Erdenkinder für die obere Welt auf. Die Sünde schneidet uns nicht nur von Gott ab, sondern zerstört in der menschlichen Brust auch beides, den Wunsch wie die Fähigkeit, ihn zu erkennen. Christi Sendung besteht darin, all dies Satanswerk zunichte zu machen. Er hat Macht, die durch die Sünde abgestumpften Seelenkräfte, den verdunkelten Geist, den irregeleiteten Willen zu beleben und wiederaufzurichten. Er erschließt uns die Reichtümer des Weltalls und macht uns fähig, diese Schätze wahrzunehmen und uns anzueignen. Ez54 24.4
Christus ist das “Licht, welches alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen”. Johannes 1,9. Wie alle menschlichen Wesen durch Christus das Leben haben, so empfängt auch jede Seele durch ihn einen Strahl göttlichen Lichtes. Nicht nur verstandesmäßige, auch geistliche Kräfte schlummern im Innern eines jeden ein Empfinden für das Rechte, ein Verlangen nach dem Guten. Aber gegen diese Anlagen kämpft eine feindliche Macht an. Die Folge des Genusses vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen tritt in jedes Menschen Erfahrung zutage. Zu seiner Natur gehört ein Hang zum Bösen, ein Drang, dem er ohne Hilfe nicht widerstehen kann. Um dieser Gewalt zu trotzen und jenes Hochziel zu erreichen, das er im Innersten seiner Seele als allein würdig bejaht, kann er nur bei einer einzigen Macht Hilfe finden. Diese Macht ist Christus. Das Zusammenwirken mit ihr tut dem Menschen am meisten not. Sollte diese Zusammenarbeit nicht das höchste Ziel aller erzieherischen Bemühungen sein? Ez54 25.1
Der echte Lehrer gibt sich nicht mit zweitrangiger Arbeit zufrieden. Es genügt ihm nicht, seine Schüler auf ein Bildungsziel auszurichten, das hinter dem höchsten für sie erreichbaren zurückbleibt. Er kann nicht befriedigt sein, wenn er ihnen lediglich Fachkenntnisse vermittelt, sie zu gewandten Buchhaltern, geschickten Handwerkern und erfolgreichen Kaufleuten ausbildet. Es ist sein Bestreben, ihnen Grundsätze der Wahrhaftigkeit, des Gehorsams und der Ehre, der Redlichkeit und Reinheit einzuprägen — Grundsätze, die sie zu einem wertvollen Element für den inneren Bestand und für die Hebung der Menschheit machen. Er wünscht vor allem, daß sie sich die große Lebenslehre vom selbstlosen Dienen aneignen. Ez54 25.2
Durch ein inneres Verhältnis zu Christus, durch die Annahme seiner Weisheit als Richtschnur, seiner Kraft als Energiequelle für Herz und Leben gewinnen diese Grundsätze lebendigen, charakterformenden Einfluß. Wenn solche Verbindung zustande kommt, hat der Strebende den Born der Weisheit gefunden. Ihm steht die Kraft zur Verfügung, seine edelsten Ideale an sich selbst zu verwirklichen. Die Gelegenheiten zu höchster Ausbildung für das Leben in dieser Welt sind sein. Und mit der hier erworbenen Schulung tritt er zugleich jenen Bildungsgang an, der die Ewigkeit einschließt. Ez54 25.3
Das Werk der Erziehung und das Werk der Erlösung sind im höchsten Sinne eins, denn sowohl in der Erziehung als auch in der Erlösung kann niemand “einen andern Grund” legen “außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus”. “Denn es ist das Wohlgefallen gewesen, daß in ihm alle Fülle wohnen sollte.” 1.Korinther 3,11; Kolosser 1,19. Ez54 26.1
Selbst unter veränderten Bedingungen richtet sich wahre Erziehung immer noch nach der Absicht des Schöpfers, nach dem Plan für die Schule von Eden. Adam und Eva empfingen Belehrung durch unmittelbaren Umgang mit Gott; wir nehmen “die Erleuchtung von der Erkenntnis der Klarheit Gottes” im Angesichte Christi wahr. Ez54 26.2
Die großen Richtlinien der Erziehung sind unverändert geblieben. “Sie werden erhalten immer und ewiglich” (Psalm 111,8), denn sie bilden die Grundlagen des Wesens Gottes. Es sollte das oberste Bestreben und das ständige Ziel des Lehrers sein, dem Lernenden dazu zu verhelfen, diese Grundsätze zu verstehen und in ein solches Verhältnis zu Christus zu treten, daß sie zu einer beherrschenden Macht in seinem Leben werden. Ein Erzieher, der dieses Ziel bejaht, ist wirklich ein Mitarbeiter Christi, ein Werkmann an der Seite Gottes. Ez54 26.3