Die Schaffenden sollten in jeden Zweig ihrer Arbeit Jesus mit sich nehmen. Ganz gleich, was getan wird es hat so sorgfältig und gründlich zu geschehen, daß es einer Prüfung standhält Es gilt, unsere Aufgabe von ganzem Herzen auszuführen. Alle Alltagspflichten ebenso gewissenhaft zu erfüllen wie die Aufgaben, die größere Verantwortung in sich schließen, sollte selbstverständlich sein. Einige mögen auf den Gedanken kommen, daß ihre Arbeit eigentlich wenig erhebend sei. Dies richtet sich aber ganz danach, wie sie ihre Aufgaben zu gestalten wissen. Allein in ihrer Hand liegt es, ihre Tätigkeit herabzuwürdigen oder zu adeln. Wir verlangen, daß jeder Müßiggänger angehalten werde, sich sein tägliches Brot zu verdienen; denn Arbeit ist ein Segen und kein Fluch. Emsige Arbeit wird uns von manchen Schlingen Satans fernhalten, der immer noch müßige Hände findet, um irgendein Unheil anzurichten. Sch1 541.2
Keiner von uns sollte sich einer Arbeit schämen, wie gering und niedrig sie auch immer erscheinen möge; denn Arbeit adelt. Alle Geistes- oder Handarbeiter beiderlei Geschlechts sind vollgültige Arbeitsleute, die beim Wäschewaschen oder Geschirrspülen ebenso ihre Pflicht erfüllen und ihren Glauben ehren wie beim Besuch des Gottesdienstes. Während die Hände mit der gewöhnlichsten Arbeit betraut sind, kann der Geist durch reine und heilige Gedanken erhoben und geadelt werden. Sobald irgendeiner der Mitarbeiter religiösen Dingen mangelnde Ehrerbietung entgegenbringt, ist es notwendig, ihn von seiner Aufgabe zu entbinden. Hege keiner das Gefühl, das Werk sei auf ihn angewiesen! Sch1 541.3
Alle, die geraume Zeit in unserem Werk beschäftigt sind, sollen jetzt zu den verantwortungsbewußten Mitarbeitern gehören. Ihre vornehmste Aufgabe bestehe darin, an jedem Platz so zuverlässig zu sein wie die Kompaßnadel, die zum Pol weist. Hätten sie ihre Möglichkeiten richtig genützt, besäßen sie jetzt einen ausgeglichenen Charakter und eine tiefe, lebendige Erfahrung in Glaubensdingen. Aber einige dieser Mitarbeiter haben sich von Gott getrennt und ihre Glaubensüberzeugung beiseite geschoben. Diese ist für sie kein ihnen innewohnender Grundsatz, der sie sorgfältig behütet und sich als Anker der Seele erweist, wohin auch immer sie gehen und in was für eine Gesellschaft sie auch geraten mögen. Ich bitte alle Mitarbeiter, genauestens zu überlegen, daß Erfolg in diesem Leben und Erfolg im Gewinnen des zukünftigen Lebens weitgehend von der Gewissenhaftigkeit in den kleinen Dingen abhängig ist. Wer nach verantwortungsvolleren Aufgaben strebt, hat die Verpflichtung, gerade die Aufgaben gewissenhaft zu erfüllen, die ihm von Gott übertragen wurden. Sch1 542.1
In dem winzigsten Insekt ist ebenso wie in dem König der Vögel die Vollkommenheit der Werke Gottes klar zu erkennen. Das Kind, das an Christus glaubt, ist in seinen Augen genauso wertvoll wie die Engel, die seinen Thron umgeben. “Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist.” Matthäus 5,48. Gleichwie Gott in seinem Bereich vollkommen ist, so sollte auch der Mensch in seinem Wirkungskreis vollkommen sein. Was ihm an Arbeit auch immer in die Hände kommt, erledige er sorgfältig und schnell. Treue und Redlichkeit im Geringsten, die Erfüllung kleiner Pflichten und kleine Liebesdienste erfreuen und erhellen den Lebensweg. Und wenn unser Werk auf Erden beendet ist, wird jede einzelne gewissenhaft erfüllte kleine Aufgabe vor Gott als ein kostbarer Edelstein aufbewahrt werden. Sch1 542.2