Eltern und Lehrer stehen in der Gefahr, zu viele Anordnungen und Verbote auszusprechen und dabei das entspannte, freundschaftliche Verhältnis zu den Kindern oder Schülern zu verlieren. Sie verhalten sich oft zu reserviert, üben ihre Autorität in einer kalten, unbeweglichen Weise aus und finden keinen Weg zum Herzen der Kinder. Kinder sind zu begeistern! Gerne bringen sie Erwachsenen Liebe und Vertrauen entgegen, wenn diese für sie Zeit haben und Verständnis zeigen an ihren Aufgaben und ihrem Spiel, ja, wenn sie sich auch einmal mit ihnen auf eine Stufe stellen. Das erleichtert es Kindern, die Autorität ihrer Eltern und Lehrer anzuerkennen und zu schätzen. GFH 56.3
Zwischen Eltern und Kindern darf keine kalte Reserviertheit herrschen. Einsichtige Eltern sind bemüht, eine vertrauensvolle Beziehung zu ihren Kindern aufzubauen, damit sie verstehen, was ihnen gefällt und wozu sie sich hingezogen fühlen. Dann werden sie selbst die innersten Empfindungen nachvollziehen können. GFH 56.4
Wer seinen Kindern zeigt, daß er sie liebt und alles tun will, um sie glücklich zu machen, wird merken, daß junge Menschen notwendige Einschränkungen williger annehmen als erwartet. Kinder wollen mit Verständnis und Anteilnahme erzogen werden, denn “ihre Engel im Himmel sehen allezeit das Angesicht meines Vaters im Himmel”. Matthäus 18,10. Wem daran liegt, daß die Engel das Werk Gottes an den Kindern tun, das ihnen aufgetragen ist, der wirke mit ihnen zusammen, indem er seinen Anteil gewissenhaft übernimmt. GFH 57.1
Kinder, die mit Weisheit und Liebe erzogen werden und in einem echten Heim aufwachsen, haben weniger Interesse daran, ihr Vergnügen in falscher Gesellschaft zu suchen. Das Böse hat keine Anziehungskraft für sie; der Geist des Elternhauses prägt ihren Charakter. Die dort angeeigneten Gewohnheiten und Grundsätze werden zum starken Bollwerk gegen Versuchungen, wenn Kinder den Schutz des Elternhauses einmal verlassen, um auf eigenen Füßen zu stehen. GFH 57.2