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    Letzte begegnung Mit Den Ältesten Aus Ephesus

    Auf dem Seeweg von Assos südwärts kamen die Reisenden an der Stadt Ephesus vorbei, die so lange Schauplatz des Wirkens des Apostels gewesen war. Paulus hatte sehr gewünscht, die dortige Gemeinde zu besuchen, denn er hatte für die Gläubigen wichtige Unterweisungen und Ratschläge bereit. Doch nach reiflicher Überlegung entschloss er sich weiterzufahren, denn er wünschte sich, »am Pfingsttag in Jerusalem zu sein, wenn es ihm möglich wäre« (Apostelgeschichte 20,16).GNA 292.2

    Als er in Milet ankam - ungefähr 50 km von Ephesus entfernt - erfuhr er jedoch, dass es möglich wäre, mit der Gemeinde in Verbindung zu treten, bevor das Schiff weiterfahren sollte. Daher sandte er sofort eine Botschaft an die Ältesten mit der dringenden Bitte an sie, nach Milet zu kommen, damit er sie vor seiner Weiterreise sprechen könnte.GNA 292.3

    Sie folgten seinem Ruf und kamen. Paulus richtete starke, zu Herzen gehende Worte der Ermahnung und des Abschieds an sie: »Ihr wisst, wie ich mich vom ersten Tag an, als ich in die Provinz Asien gekommen bin, die ganze Zeit bei euch verhalten habe, wie ich dem Herrn gedient habe in aller Demut und mit Tränen und unter Anfechtungen, die mir durch die Nachstellungen der Juden widerfahren sind. Ich habe euch nichts vorenthalten, was nützlich ist, dass ich’s euch nicht verkündigt und gelehrt hätte, öffentlich und in den Häusern, und habe Juden und Griechen bezeugt die Umkehr zu Gott und den Glauben an unsern Herrn Jesus.« (Apostelgeschichte 20,18-21 EÜ)GNA 292.4

    Paulus hatte stets das göttliche Gesetz hochgehalten. Er hatte gezeigt, dass im Gesetz keine Macht liegt, Menschen vor der Strafe für Ungehorsam zu retten. Übeltäter müssen ihre Sünden bereuen und sich vor Gott demütigen, dessen gerechten Zorn sie sich durch die Übertretung des Gesetzes zugezogen haben. Sie müssen auch Vertrauen in das Blut Christi als ihr einziges Mittel zur Vergebung setzen. Der Sohn Gottes ist als Sühnopfer für sie gestorben und zum Himmel aufgefahren, um als ihr Fürsprecher vor dem Vater zu stehen. Durch Umkehr und Glauben können sie von der Verdammnis der Sünde befreit werden, und durch die Gnade Christi werden sie in die Lage versetzt, künftig dem Gesetz Gottes gehorsam zu sein.GNA 293.1

    Paulus fuhr fort: »Und nun siehe, durch den Geist gebunden, fahre ich nach Jerusalem und weiß nicht, was mir dort begegnen wird, nur dass der Heilige Geist in allen Städten mir bezeugt, dass Fesseln und Bedrängnisse auf mich warten. Aber ich achte mein Leben nicht der Rede wert, wenn ich nur meinen Lauf vollende und das Amt ausrichte, das ich von dem Herrn Jesus empfangen habe, zu bezeugen das Evangelium von der Gnade Gottes. Und nun siehe, ich weiß, dass ihr mein Angesicht nicht mehr sehen werdet, ihr alle, zu denen ich hingekommen bin und das Reich gepredigt habe.« (Apostelgeschichte 20,22-25)GNA 293.2

    Paulus hatte nicht geplant, dieses Zeugnis zu geben; doch während er sprach, kam der Heilige Geist auf ihn und bestätigte seine Befürchtungen, dass dies seine letzte Begegnung mit den Brüdern aus Ephesus sein würde.GNA 293.3

    »Darum bezeuge ich euch am heutigen Tage«, fuhr er fort, »dass ich rein bin vom Blut aller; denn ich habe nicht unterlassen, euch den ganzen Ratschluss Gottes zu verkündigen.« (Apostelgeschichte 20,26.27) Weder die Befürchtung, jemanden zu kränken, noch das Streben nach Freundschaft oder Beifall konnten Paulus bewegen, die Worte zurückzuhalten, die Gott ihm zu ihrer Unterweisung, Warnung oder Zurechtweisung gegeben hatte.GNA 293.4

    Von seinen Dienern heute erwartet Gott Furchtlosigkeit in der Verkündigung des Wortes Gottes und in der Umsetzung seiner Gebote. Der Diener Christi soll den Menschen nicht nur die angenehmen Wahrheiten präsentieren, während er andere zurückhält, die ihnen wehtun könnten. Er sollte mit tiefer Besorgnis die Charakterentwicklung beobachten. Wenn er sieht, dass manche aus seiner Herde mit der Sünde liebäugeln, muss er als treuer Hirte die Wegweisung aus Gottes Wort geben, die auf den jeweiligen Fall zutrifft. Sollte er ihnen erlauben, ungewarnt in ihrer Selbstsicherheit zu verharren, wäre er für ihre Seele verantwortlich. Der Pastor, der seinen hohen Auftrag erfüllt, muss seinen Gemeindegliedern treue Unterweisung über jeden Punkt des christlichen Glaubens geben und ihnen zeigen, was sie sein und tun müssen, um am Gerichtstag Gottes bestehen zu können. Nur wer ein treuer Lehrer der Wahrheit ist, wird am Ende seines Wirkens mit Paulus sagen können: »Mich trifft keine Schuld, wenn einer von euch verloren geht.« (Apostelgeschichte 20,26 GNB)GNA 293.5

    »So habt nun Acht auf euch selbst«, ermahnte der Apostel seine Brüder, »und auf die ganze Herde, in der euch der Heilige Geist eingesetzt hat zu Bischöfen, zu weiden die Gemeinde Gottes, die er durch sein eigenes Blut erworben hat.« (Apostelgeschichte 20,28)GNA 294.1

    Wenn Diener des Evangeliums sich nur beständig die Tatsache vor Augen hielten, dass sie es mit denen zu tun haben, die durch Christi Blut erkauft worden sind, hätten sie ein tieferes Verständnis für die Bedeutung ihrer Arbeit. Sie sollen auf sich und auf ihre Herde achten. Ihr eigenes Beispiel soll das, was sie lehren, veranschaulichen und untermauern. Als Lehrer des Weges zum Leben sollten sie keinen Anlass dazu geben, dass über die Wahrheit schlecht geredet wird. Als Repräsentanten Christi sollen sie die Ehre seines Namens aufrechterhalten. Durch ihre Hingabe, die Reinheit ihres Lebens, ihren geheiligten Wandel sollen sie sich ihrer hohen Berufung würdig erweisen.GNA 294.2

    Die Gefahren, die die Gemeinde in Ephesus bedrängen würden, wurden dem Apostel offenbart. »Denn das weiß ich«, sagte er, »dass nach meinem Abschied reißende Wölfe zu euch kommen, die die Herde nicht verschonen werden. Auch aus eurer Mitte werden Männer aufstehen, die Verkehrtes lehren, um die Jünger an sich zu ziehen.« (Apostelgeschichte 20,29.30) Paulus bangte um die Gemeinde, als er in die Zukunft blickte und die Angriffe sah, die sie von äußeren wie auch von inneren Feinden erleiden müsste. Mit feierlichem Ernst gebot er seinen Brüdern, das ihnen anvertraute heilige Gut sorgsam zu bewahren. Als Beispiel verwies er sie auf sein eigenes unermüdliches Wirken unter ihnen: »Darum seid wachsam und denkt daran, dass ich drei Jahre lang Tag und Nacht nicht abgelassen habe, einen jeden unter Tränen zu ermahnen!« (Apostelgeschichte 20,31)GNA 294.3

    Er fuhr fort: »Und nun befehle ich euch Gott und dem Wort seiner Gnade, der da mächtig ist, euch zu erbauen und euch das Erbe zu geben mit allen, die geheiligt sind. Ich habe von niemandem Silber oder Gold oder Kleidung begehrt.« (Apostelgeschichte 20,32.33) Einige der Brüder in Ephesus waren wohlhabend, aber Paulus hatte nie persönlichen Nutzen von ihnen gesucht. Die Aufmerksamkeit auf seine eigenen Bedürfnisse zu lenken war nicht Teil seiner Botschaft. »Ihr wisst selber«, sagte er, »dass mir diese Hände zum Unterhalt gedient haben für mich und die, die mit mir gewesen sind.« (Apostelgeschichte 20,34)GNA 294.4

    Bei all seiner mühevollen Arbeit und seinen ausgedehnten Reisen für die Sache Christi war er in der Lage, nicht nur für sich selbst zu sorgen, sondern auch etwas für den Unterhalt seiner Mitarbeiter und die Hilfe für unterstützungswürdige Arme zu erübrigen. Dies erreichte er nur durch unermüdlichen Fleiß und äußerste Sparsamkeit. Mit gutem Grund konnte er auf sein eigenes Beispiel verweisen, als er sagte: »Ich habe euch in allem gezeigt, dass man so arbeiten und sich der Schwachen annehmen muss im Gedenken an das Wort des Herrn Jesus, der selbst gesagt hat: Geben ist seliger als nehmen.« (Apostelgeschichte 20,35)GNA 295.1

    »Und als er das gesagt hatte, kniete er nieder und betete mit ihnen allen. Da begannen alle laut zu weinen, und sie fielen Paulus um den Hals und küssten ihn, am allermeisten betrübt über das Wort, das er gesagt hatte, sie würden sein Angesicht nicht mehr sehen. Und sie geleiteten ihn auf das Schiff.« (Apostelgeschichte 20,36-38)GNA 295.2

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