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    Fadenscheinige Anklage, Kompetente Verteidigung

    In seiner Rede legte Tertullus Paulus Verbrechen zur Last, die dessen Verurteilung wegen Hochverrats zur Folge gehabt hätten, wenn sie nachweisbar gewesen wären. »Wir haben erkannt«, erklärte er mit Pathos, »dass dieser Mann schädlich ist und dass er unter allen Juden auf dem ganzen Erdkreis Aufruhr erregt und dass er ein Anführer der Sekte der Nazarener ist. Er hat auch versucht, den Tempel zu entweihen.« (Apostelgeschichte 24,5.6) Dann erklärte Tertullus, Lysias, der Befehlshaber der Garnison in Jerusalem, habe Paulus den Juden mit Gewalt entrissen, als diese ihn gerade nach ihrem religiösen Recht richten wollten. Dadurch habe er sie gezwungen, die Angelegenheit vor Felix zu bringen. Diese Ausführungen wurden in der Absicht gemacht, den Statthalter zu veranlassen, Paulus an den jüdischen Gerichtshof zu überstellen. Alle Anklagepunkte wurden von den anwesenden Juden leidenschaftlich unterstützt, die sich nicht bemühten, ihren Hass auf den Gefangenen zu verbergen.GNA 312.4

    Felix besaß genügend Scharfsinn, um den Charakter und das Ansinnen der Ankläger des Paulus zu durchschauen. Er erkannte, aus welchem Beweggrund sie ihm geschmeichelt hatten, und sah auch, dass ihre Anklagen gegen Paulus nicht stichhaltig waren. Er wandte sich an den Angeklagten und gab ihm ein Zeichen, sich selbst zu verantworten. Paulus verschwendete keine Worte mit Komplimenten, sondern stellte einfach fest, dass er sich ganz unerschrocken vor Felix verteidigen könne, da Letzterer schon seit vielen Jahren Statthalter sei und daher eine gute Kenntnis der Gesetze und Bräuche der Juden habe.GNA 313.1

    Klar wies er darauf hin, dass von den Anklagepunkten, die gegen ihn vorgebracht wurden, nicht ein einziger der Wahrheit entspreche. Er erklärte, dass er weder einen Aufruhr in irgendeinem Teil Jerusalems angezettelt noch das Heiligtum entweiht habe: »Sie haben mich weder im Tempel noch in den Synagogen noch in der Stadt dabei gefunden, wie ich mit jemandem gestritten oder einen Aufruhr im Volk gemacht hätte. Sie können dir auch nicht beweisen, wessen sie mich jetzt verklagen.« (Apostelgeschichte 24,12.13)GNA 313.2

    Er bekannte, dass er »nach dem Weg, den sie eine Sekte nennen«, dem Gott seiner Väter diene, versicherte aber zugleich, dass er immer »geglaubt habe, »was geschrieben steht im Gesetz und in den Propheten« (Apostelgeschichte 24,14). In Übereinstimmung mit den klaren Lehren der Heiligen Schrift halte er am Glauben an die Auferstehung der Toten fest. Weiter erklärte er, dass es der oberste Grundsatz seines Lebens sei, »allezeit ein unverletztes Gewissen zu haben vor Gott und den Menschen« (Apostelgeschichte 24,16).GNA 313.3

    Offen und ohne Umschweife berichtete er von dem Zweck seines Besuchs in Jerusalem und von den Umständen, die zu seiner Verhaftung und zum Verhör geführt hatten. »Nach mehreren Jahren aber bin ich gekommen, um Almosen für mein Volk zu überbringen und zu opfern. Als ich mich im Tempel reinigte, ohne Auflauf und Getümmel, fanden mich dabei einige Juden aus der Provinz Asien. Die sollten jetzt hier sein vor dir und mich verklagen, wenn sie etwas gegen mich hätten. Oder lass diese hier selbst sagen, was für ein Unrecht sie gefunden haben, als ich vor dem Hohen Rat stand; es sei denn dies eine Wort, das ich rief, als ich unter ihnen stand: Um der Auferstehung der Toten willen werde ich von euch heute angeklagt.« (Apostelgeschichte 24,17-21)GNA 313.4

    Der Apostel sprach ernsthaft und mit erkennbarer Aufrichtigkeit; seine Worte hatten eine überzeugende Wirkung. Klaudius Lysias hatte in seinem Brief an Felix über das Verhalten des Paulus ein ähnliches Zeugnis ausgestellt. Außerdem hatte Felix eine bessere Kenntnis der jüdischen Religion, als viele vermuteten. Die schlichte Darstellung der Fakten in dieser Sache ermöglichte es Felix, die Motive der Juden noch klarer zu verstehen, durch die sie sich leiten ließen, als sie versuchten, den Apostel der Aufwiegelung und verräterischer Machenschaften zu überführen. Der Statthalter wollte sie nicht zufriedenstellen, indem er ungerechtfertigt einen römischen Bürger verurteilte, auch wollte er ihnen Paulus nicht ausliefern, sodass sie ihn ohne gebührenden Prozess töten konnten. Doch Felix kannte kein höheres Motiv als Eigennutz, und er ließ sich von seinem Streben nach Lob und Beförderung beherrschen. Die Angst, die Juden zu beleidigen, hielt ihn davon zurück, einem Mann, den er als unschuldig ansah, volle Gerechtigkeit zukommen zu lassen. Deshalb entschied er, den Prozess zu verschieben, bis Lysias anwesend sei, und sagte: »Wenn der Oberst Lysias herabkommt, so will ich eure Sache entscheiden.« (Apostelgeschichte 24,22)GNA 314.1

    Damit blieb der Apostel ein Gefangener, aber Felix befahl dem Hauptmann, der für Paulus verantwortlich war, ihn »in leichtem Gewahrsam« zu behalten und »niemandem von den Seinen zu wehren, ihm zu dienen« (Apostelgeschichte 24,23).GNA 314.2

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