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Gute Nachricht Für Alle

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    Nicht Mehr Ein Sklave, Sondern Ein Bruder

    Einer von denen, die durch das Wirken des Paulus in Rom ihr Herz Gott übergaben, war Onesimus, ein heidnischer Sklave, der seinem Herrn Philemon, einem Christen in Kolossä, Schaden zugefügt hatte und nach Rom entflohen war. In seiner Herzensgüte suchte Paulus zunächst die Armut und das Leid dieses unglücklichen Flüchtlings zu lindern, und dann bemühte er sich, dessen verfinstertes Gemüt durch das Licht der Wahrheit zu erhellen. Onesimus schenkte dem Wort des Lebens Gehör, bekannte seine Sünden und bekehrte sich zum Glauben an Christus.GNA 340.2

    Durch seine Frömmigkeit und Aufrichtigkeit, durch seine freundliche Fürsorge für Paulus und durch seinen Eifer, das Evangelium zu fördern, erwarb sich Onesimus die Zuneigung des Apostels. Paulus entdeckte in ihm Wesenszüge, die hoffen ließen, dass aus ihm ein nützlicher Helfer in der Missionsarbeit werden könnte. Er riet ihm, ohne Zögern zu Philemon zurückzukehren, ihn um Vergebung zu bitten und Pläne für die Zukunft zu schmieden. Der Apostel versprach ihm auch, für den Betrag aufzukommen, den er Philemon entwendet hatte. Da er gerade Tychikus mit Briefen zu verschiedenen Gemeinden in Kleinasien senden wollte, schickte er Onesimus mit ihm. Es war eine schwere Probe für den Sklaven, sich auf diese Weise selbst seinem Herrn zu stellen, den er geschädigt hatte. Doch da er wirklich bekehrt war, entzog er sich nicht seiner Pflicht.GNA 340.3

    Paulus machte Onesimus zum Überbringer eines Briefes an Philemon, in dem er sich mit dem ihm eigenen Takt und Wohlwollen für den reumütigen Sklaven einsetzte und den Wunsch äußerte, Onesimus möge ihm selbst künftig zum Dienst zur Verfügung stehen. Der Brief begann mit einem herzlichen Gruß an Philemon als einem Freund und Mitarbeiter: »Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus! Ich danke meinem Gott allezeit, wenn ich deiner gedenke in meinen Gebeten - denn ich höre von der Liebe und dem Glauben, die du hast an den Herrn Jesus und gegenüber allen Heiligen -, dass der Glaube, den wir miteinander haben, in dir kräftig werde in Erkenntnis all des Guten, das wir haben, in Christus.« (Philemon 3-6) Der Apostel erinnerte Philemon daran, dass er jeden guten Vorsatz und jede gute Charaktereigenschaft, die er besaß, der Gnade Christi verdankte und dass allein dies ihn von den verdorbenen und sündhaften Menschen unterscheidet. Dieselbe Gnade konnte selbst aus einem verkommenen Verbrecher ein Gotteskind und einen nützlichen Arbeiter am Evangelium machen.GNA 341.1

    Paulus hätte Philemon drängen können, an seine Christenpflicht zu denken, doch er wählte lieber die Sprache des Bittenden: »Ich, Paulus, als ein Mann von Alter und Autorität, dazu jetzt auch noch ein Gefangener für Jesus Christus, ich bitte dich für meinen Sohn, den ich hier im Gefängnis gezeugt, das heißt zum Glauben geführt habe: für Onesimus! Früher hattest du an ihm nur einen Nichtsnutz, aber jetzt kann er dir und mir von Nutzen sein.« (Philemon 9-11 GNB)GNA 341.2

    Der Apostel bat Philemon - da Onesimus sich bekehrt hatte - den reumütigen Sklaven wie sein eigenes Kind anzunehmen. Er solle ihm solche Liebe erweisen, dass er gern bei seinem ehemaligen Herrn blieb, er möge ihn annehmen, »nun nicht mehr als einen Sklaven, sondern als einen, der mehr ist als ein Sklave: ein geliebter Bruder« (Philemon 16). Paulus brachte zum Ausdruck, dass er Onesimus gern selbst behalten wollte, damit er ihm in seiner Gefangenschaft dienen konnte, so wie es Philemon sicher auch selbst gern getan hätte; allerdings wünschte er diese Dienste nur, wenn Philemon den Sklaven aus eigenem Antrieb freigab.GNA 341.3

    Der Apostel wusste genau, mit welcher Strenge die Herren damals ihre Sklaven behandelten, und auch, dass Philemon über das Verhalten seines Knechtes höchst ungehalten war. Deshalb bemühte er sich, sein Schreiben so abzufassen, dass die tiefsten und zartesten christlichen Empfindungen in ihm wachgerufen wurden. Durch die Bekehrung war Onesimus ein Glaubensbruder geworden. Jede Strafe, die man diesem Neubekehrten zufügte, würde Paulus als ihm persönlich angetan betrachten.GNA 341.4

    Der Apostel erklärte sich aus freien Stücken bereit, für die Schulden des Onesimus aufzukommen, damit ihm die Schande der Bestrafung erspart blieb und er sich wieder der Vorrechte erfreuen konnte, die er verwirkt hatte. »Wenn du mich nun für deinen Freund hältst«, schrieb Paulus an Philemon, »so nimm ihn auf wie mich selbst. Wenn er dir aber Schaden angetan hat oder etwas schuldig ist, das rechne mir an. Ich, Paulus, schreibe es mit eigener Hand: Ich will’s bezahlen.« (Philemon 17-19)GNA 342.1

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