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    Heiligung Ist Umwandlung Des Charakters

    In markantem Gegensatz zu der Heiligung, die sich im Leben des Johannes vollzog, steht die Erfahrung seines Mitjüngers Judas. Wie sein Gefährte bekannte auch Judas, ein Jünger Christi zu sein; aber er besaß nur eine äußere Form der Frömmigkeit. Dabei war er nicht unempfänglich für die Schönheit des Charakters Christi. Wenn er dessen Worten zuhörte, wurde er oft von seinen Sünden überführt, aber er wollte sich nicht demütigen oder sie bekennen. Indem er sich dem göttlichen Einfluss widersetzte, entehrte er seinen Meister, den er doch angeblich liebte. Johannes kämpfte ernsthaft gegen seine Fehler und Schwächen; Judas hingegen handelte immer wieder gegen sein Gewissen und gab Versuchungen nach. Dadurch machte er sich mehr und mehr zum Sklaven seiner üblen Gewohnheiten. Das Praktizieren der Wahrheiten, die Jesus lehrte, widerstrebte seinen Wünschen und Absichten. Er konnte sich nicht überwinden, seine eigenen Ansichten aufzugeben, um himmlische Weisheit zu erhalten. Anstatt im Licht zu wandeln, blieb er lieber in der Finsternis. Er hegte sündige Begierden, Habsucht, Rachegefühlen und düstere und mürrische Gedanken, bis Satan ihn völlig unter seiner Kontrolle hatte.GNA 420.2

    Johannes und Judas stehen stellvertretend für jene, die sich als Nachfolger Christi bezeichnen. Beide Jünger lebten in enger Gemeinschaft mit Jesus und hatten die gleichen Gelegenheiten, von ihrem göttlichen Vorbild zu lernen und ihm zu folgen. Weil sie Jesus so nahe standen, hatten beide das Vorrecht, seine Lehren unmittelbar zu hören. Jeder von ihnen hatte schwere Charaktermängel; beiden aber bot Gott seine Gnade an, um eine Veränderung ihres Wesens zu bewirken. Doch während der eine demütig von Jesus lernte, zeigte sich beim anderen, dass er wohl dessen Worte hörte, sich aber nicht danach richtete. Der eine ließ täglich seine Selbstsucht absterben, überwand Sünde und wurde durch die Wahrheit geheiligt; der andere widersetzte sich der umwandelnden Macht der Gnade Gottes, gab selbstsüchtigen Neigungen nach und geriet immer mehr in die Knechtschaft Satans.GNA 421.1

    Eine Umwandlung des Charakters, wie wir sie im Leben des Johannes erkennen können, ist immer das Ergebnis einer engen Gemeinschaft mit Christus. Mag auch jemand noch so schwerwiegende Charaktermängel haben - wer ein wahrer Nachfolger Christi wird, den wird die Macht der göttlichen Gnade verändern und heiligen. Wenn wir immer wieder wie in einem Spiegel den reinen und herrlichen Charakter Christi betrachten, »werden wir selbst in das Spiegelbild verwandelt und bekommen mehr und mehr Anteil an der göttlichen Herrlichkeit« (2. Korinther 3,18 GNB), bis wir dem ähnlich sind, den wir verehren.GNA 421.2

    Johannes lehrte, dass es auf ein geheiliges Leben ankommt. In seinen Briefen an die Gemeinde legte er allzeit gültige Verhaltensregeln für Christen dar. »Ein jeder, der solche Hoffnung auf ihn hat, der reinigt sich, wie auch jener rein ist.« (1. Johannes 3,3) »Wer sagt, dass er in ihm bleibt, der soll auch leben, wie er gelebt hat.« (1. Johannes 2,6) Johannes lehrte, dass ein Christ ein reines Herz haben und ein reines Leben führen muss. Niemals darf er sich mit einem bloßen Lippenbekenntnis zufrieden geben. Wie Gott in seiner Sphäre heilig ist, soll auch der gefallene Mensch durch den Glauben an Christus in seinem Bereich heilig sein.GNA 421.3

    »Das ist der Wille Gottes, eure Heiligung«, schrieb der Apostel Paulus (1. Thessalonicher 4,3). Die Heiligung der Gemeinde ist Gottes Ziel bei allem, was er für sein Volk tut. Von Ewigkeit an hat er es dazu auserwählt, heilig zu sein. Er gab seinen Sohn für die Gemeindeglieder in den Tod, damit sie durch Gehorsam gegenüber der ganzen Wahrheit geheiligt werden - entkleidet von all der Beschränktheit des alten Ichs. Gott erwartet von den Nachfolgern Christi einen persönlichen Einsatz, eine bewusste Übergabe. Er kann von denen, die bekennen, an ihn zu glauben, nur dann geehrt werden, wenn sie seinem Bild ähnlich werden und sich vom Heiligen Geist leiten lassen. Dann können sie als Zeugen für Jesus davon erzählen, was die göttliche Gnade in ihnen bewirkt hat.GNA 422.1

    Wahre Heiligung stellt sich ein, wenn das Prinzip der Liebe im Alltag umgesetzt wird. »Gott ist die Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.« (1. Johannes 4,16) Wenn Christus im Herzen eines Menschen wohnt, zeigt sich das in praktischer Frömmigkeit. Der Charakter wird gereinigt, veredelt, verfeinert und verherrlicht. Die reine Lehre der Heiligen Schrift deckt sich mit Werken der Gerechtigkeit; Gottes Gebote und heilige Gewohnheiten stimmen überein.GNA 422.2

    Wer den Segen solcher Heiligung erlangen möchte, muss zuerst verstehen lernen, was Selbsthingabe bedeutet. Das Kreuz Christi ist der zentrale Pfeiler, an dem »eine ewige und über alle Maßen gewichtige Herrlichkeit« hängt (2. Korinther 4,17). »Will mir jemand nachfolgen«, lehrte Jesus, »der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir.« (Matthäus 16,24) Gerade die Liebe zu unseren Mitmenschen offenbart unsere Liebe zu Gott. Geduldiges Dienen bringt Seelenfrieden. Demütiger, fleißiger und treuer Einsatz fördert das Wohl der Gemeinde. Gott erhält und stärkt jeden, der bereit ist, Christi Wegen zu folgen.GNA 422.3

    Heiligung ist nicht das Werk eines Augenblicks, einer Stunde oder eines Tages, sondern eines ganzen Lebens. Sie kommt nicht durch hochfliegende Gefühle zustande, sondern ist die Folge einer fortwährenden Trennung von der Sünde und eines beständigen Lebens für Christus. Schwache, sporadische Versuche können weder Unrecht wiedergutmachen noch eine Veränderung des Charakters bewirken. Nur durch andauerndes, beharrliches Bemühen, strenge Disziplin und harte Auseinandersetzungen können wir Erfolg haben. Keiner weiß heute, wie schwer der Konflikt morgen sein wird. Solange Satan seine Herrschaft über die Welt ausübt, müssen wir unsere Selbstsucht bezwingen und hartnäckige Sünden überwinden. Solange wir leben, gibt es keine Rast, keinen Punkt, an dem wir sagen können: Nun habe ich es geschafft! Heiligung ist das Ergebnis eines lebenslangen Gehorsams.GNA 422.4

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