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Gute Nachricht Für Alle

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    Verbannt, Aber In Gottes Gegenwart

    Die öde und felsige Insel Patmos im Ägäischen Meer hatte die römische Regierung als Verbannungsort für Verbrecher bestimmt; aber für den Diener Gottes wurde dieser düstere Aufenthaltsort das Tor zum Himmel. Hier war er zwar vom Treiben des täglichen Lebens abgeschnitten und konnte nicht mehr wie früher tätig sein, aber gerade hier erfuhr er die Gemeinschaft mit Gott, Jesus Christus und Engeln. Von ihnen erhielt er für alle kommenden Zeiten Unterweisungen für die Gemeinde. Ereignisse, die sich erst am Ende der Weltgeschichte zutragen würden, wurden vor seinen Blicken entrollt. Dort schrieb er die Visionen nieder, die er von Gott erhielt. Wohl konnte er nicht mehr vor vielen Menschen von dem Einen sprechen, den er liebte und dem er diente, doch die Botschaften, die er an dieser öden Küste erhielt, sollten wie das helle Licht eines Leuchtturms hinaus in die Welt leuchten und die Absichten Gottes mit den Nationen auf der Erde verkünden.GNA 429.5

    Inmitten der Klippen und Felsen von Patmos pflegte Johannes Gemeinschaft mit seinem Schöpfer. Oft dachte er über sein vergangenes Leben nach. Bei dem Gedanken an die empfangenen Segnungen kam tiefer Friede über ihn. Er hatte als Christ gelebt und konnte zuversichtlich sagen: »Wir wissen, dass wir aus dem Tod in das Leben gekommen sind.« (1. Johannes 3,14) Aber das konnte der Kaiser nicht, der ihn in die Verbannung geschickt hatte. Der konnte nur auf Schlachtfelder und Blutbäder, auf zerstörte Häuser und auf weinende Witwen und Waisen zurückblicken. Dies waren die Früchte seines ehrgeizigen Strebens nach Weltherrschaft.GNA 430.1

    In der Einsamkeit dieses Aufenthaltsortes hatte Johannes die Gelegenheit, mehr als je zuvor die Erscheinungsformen der Macht Gottes zu erforschen, die im Buch der Natur und auf den Blättern der heiligen Schriften verzeichnet sind. Für ihn war es eine Freude, über das Schöpfungswerk nachzudenken und Gott, dessen Architekten, anzubeten. Früher hatte er sich an dem Anblick bewaldeter Hügel, grüner Täler und fruchtbarer Ebenen erfreut. Es hatte ihm regelrecht Vergnügen bereitet, in der Schönheit der Natur die Spuren der Weisheit und Allmacht Gottes zu entdecken. Nun war er von einer Landschaft umgeben, die manchem trist und langweilig vorgekommen wäre, aber bei ihm war das nicht der Fall. Die Umgebung um ihn herum mochte zwar verlassen und öde aussehen, aber der blaue Himmel, der sich über ihm wölbte, war so klar und so schön wie über seinem geliebten Jerusalem. Aus den wilden, zerklüfteten Felsen, aus den Geheimnissen der großen Tiefe, aus dem herrlichen Firmament gewann er wichtige Einsichten. Sie alle bezeugten Gottes Macht und Herrlichkeit.GNA 430.2

    Rings um sich her sah der Apostel Spuren der Sintflut, die über die Erde hereingebrochen war, weil ihre damaligen Bewohner es gewagt hatten, Gottes Gesetz zu übertreten. Die Felsblöcke, die von der Gewalt des hervorbrechenden Wassers aus der großen Tiefe und aus dem Erdinnern emporgeschleudert worden waren, ließen in seiner Vorstellung die Schrecken lebendig werden, die der furchtbare Zorn Gottes hervorgerufen haben musste. In der Stimme der vielen Wassermassen vernahm der Prophet die Stimme des Schöpfers. Wenn erbarmungslose Stürme das Meer aufpeitschten - »eine Tiefe ruft die andere« (Psalm 42,8) -, erschien ihm dies den Zorn eines beleidigten Gottes darzustellen. Wenn mächtige Wogen mit ihrer zerstörerischen Gewalt wie von unsichtbarer Hand in Grenzen gehalten wurden, zeigte es ihm, dass eine unendliche Macht im Regiment saß. Im Gegensatz dazu wurden ihm die Nichtigkeit und Torheit jener Menschen klar, die sich ihrer angeblichen Weisheit und Stärke rühmen, obwohl sie nur Würmer aus Staub und Asche sind. Sie lehnen sich gegen den Herrscher des Universums auf, als ob Gott einer der Ihren wäre. Die Felsen erinnerten ihn an Jesus Christus, den Felsen seiner Stärke, in dessen Schutz er sich ohne Furcht geborgen fühlte. Auf dieser Felseninsel Patmos, dem Ort seiner Verbannung, stieg von dem Apostel das herzlichste Verlangen nach Gott zum Himmel empor, das ein Mensch haben kann. Hier sprach er seine innigsten Gebete.GNA 430.3

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