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Wie Alles Begann

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    Josefs Deutung Der Träume Des Pharao

    Aber eine göttliche Hand stand im Begriff, ihm die Gefängnistore zu öffnen. Ägyptens König hatte eines Nachts zwei Träume, die offenbar auf dasselbe Ereignis hinwiesen und ein großes Unglück anzukündigen schienen. Weil er ihre Bedeutung nicht herausfinden konnte, versetzten sie ihn ständig in Unruhe. Die Zauberer und Weisen seines Reiches konnten ihm die Träume nicht erklären. Immer größere Ratlosigkeit und Verzweiflung trieben den König um, und im Palast breiteten sich Angst uns Schrecken aus. In der allgemeinen Aufregung fiel dem Mundschenk der Inhalt seines eigenen Traumes wieder ein, und er erinnerte sich an Josef. Nun kamen ihm Gewissensbisse wegen seiner Vergesslichkeit und Undankbarkeit. Sofort meldete er dem König, wie sein eigener Traum und der des Oberbäckers von einem hebräischen Gefangenen gedeutet worden waren und wie sich die Voraussagen genau erfüllt hatten.WAB 199.2

    Es war für den Pharao demütigend, sich von den Zauberern und Weisen seines Reiches abzuwenden und bei einem Fremden, noch dazu bei einem Sklaven, Rat zu holen. Aber er war bereit, die bescheidenste Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn er nur von seiner Unruhe befreit werden könnte. Sofort ließ er Josef holen. Der legte seine Sträflingskleidung ab und rasierte sich, weil sein Barthaar in der langen Zeit seiner Haft und Schmach lang geworden war. Dann führte man ihn vor das Angesicht des Königs.WAB 199.3

    »Letzte Nacht hatte ich einen Traum”, erzählte ihm der Pharao, »und keiner kann mir sagen, was er bedeutet. Doch ich habe gehört, dass du Träume deuten kannst, deshalb habe ich dich rufen lassen.”WAB 199.4

    Josef antwortete dem Pharao: »Es steht nicht in meiner Macht, das zu tun, Majestät ... nur Gott kann es. Aber er wird ... [dem Pharao] sicher etwas Gutes ankündigen.” (1. Mose 41,15.16 NLB) Josefs Antwort offenbarte seine Demut und sein Gottvertrauen. Bescheiden wies er die Ehre zurück, selbst eine höhere Weisheit zu besitzen. »Es steht nicht in meiner Macht, das zu tun.« Gott allein kann diese Geheimnisse enthüllen.WAB 199.5

    Dann fing der Pharao an, seine Träume zu erzählen: »Ich stand am Ufer des Nils«, sagte er. »Plötzlich stiegen sieben fette, gesunde Kühe aus dem Fluss und begannen am Ufer zu weiden. Dann stiegen sieben weitere Kühe aus dem Fluss. Sie waren dünn und ausgemergelt - ich habe in ganz Ägypten noch nie so hässliche Tiere gesehen. Diese mageren Kühe fraßen die sieben fetten auf, die zuerst aus dem Wasser gestiegen waren. Aber danach waren sie trotzdem noch genauso hässlich und mager wie zuvor! Dann erwachte ich. Ich schlief wieder ein und hatte einen zweiten Traum. An einem Halm wuchsen sieben schöne, pralle Ähren. Nach ihnen wuchsen sieben verkümmerte, vom Ostwind vertrocknete Ähren aus dem Halm. Und die vertrockneten Ähren verschlangen die schönen! Ich habe die Träume meinen Wahrsagern erzählt, aber keiner von ihnen konnte mir sagen, was sie bedeuten.” (1. Mose 41,17-24 NLB)WAB 200.1

    Josef erwiderte: »Beide Träume des Pharao bedeuten das Gleiche. Gott verkündet dem Pharao, was er vorhat.” (1. Mose 41,25) Zuerst werden sieben Jahre voller Überfluss kommen. Felder und Gärten werden weit mehr tragen als je zuvor. Auf diese Zeit wird aber eine siebenjährige Hungersnot folgen. »Dann wird man nichts mehr vom Überfluss im Land merken wegen des Hungers, der danach kommt; denn er wird sehr drückend sein.” (1. Mose 41,31 EÜ) Die Wiederholung des Traumes wies sowohl auf die Gewissheit als auch auf die Nähe seiner Erfüllung hin. Deshalb riet Josef: »Nun sehe sich der Pharao nach einem klugen, weisen Mann um und setze ihn über Ägypten. Der Pharao möge handeln: Er bestelle Bevollmächtigte über das Land und besteuere Ägypten mit einem Fünftel in den sieben Jahren des Überflusses. Die Bevollmächtigten sollen alles Brotgetreide der kommenden guten Jahre sammeln und auf Weisung des Pharao Korn speichern; das Brotgetreide sollen sie in den Städten sicherstellen. Das Brotgetreide soll dem Land als Rücklage dienen für die sieben Jahre der Hungersnot, die über Ägypten kommen werden. Dann wird das Land nicht an Hunger zugrunde gehen.« (1. Mose 41,33-36 EÜ)WAB 200.2

    Diese Auslegung war vernünftig und logisch, und die Maßnahmen, die Josef vorschlug, schienen so einleuchtend und klug, dass es an ihrer Richtigkeit nichts zu deuteln gab. Aber wer sollte mit der Durchführung dieses Planes beauftragt werden? Von einer klugen Wahl hing die Erhaltung des ganzen Volks ab. Der König machte sich Sorgen. Eine Zeitlang wurde beraten, wer dafür geeignet wäre. Durch den Mundschenk hatte der Monarch von der Weisheit und Umsicht erfahren, die Josef in der Verwaltung des Gefängnisses an den Tag gelegt hatte. Ganz offensichtlich verfügte dieser Mann über außergewöhnliche Fähigkeiten. Der Mundschenk, der voller Selbstvorwürfe war, wollte seine frühere Undankbarkeit wieder gutmachen, indem er seinen Wohltäter aufs Wärmste empfahl. Weitere Nachforschungen des Königs bestätigten die Richtigkeit seines Berichts. Josef war der einzige Mensch im ganzen Königreich, der die Weisheit besaß, auf die drohende Gefahr hinzuweisen, und der wusste, welche Vorbereitungen zu treffen waren, um ihr zu begegnen. Der König war letztlich davon überzeugt, dass Josef am besten dafür geeignet war, die Pläne, die er ja selbst vorgeschlagen hatte, auch umzusetzen. Offensichtlich stand er unter dem Einfluss einer göttlichen Kraft, und keiner der königlichen Beamten besaß die Fähigkeiten, die Staatsgeschäfte während dieser Krise zu führen. Dass Josef ein Hebräer und Sklave war, fiel angesichts seiner Weisheit und seines gesunden Urteilsvermögens wenig ins Gewicht. »Wie könnten wir einen Mann finden, in dem der Geist Gottes ist wie in diesem?”, sagte der König zu seinen Ratgebern (1. Mose 41,38).WAB 200.3

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