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Macht Und Ohnmacht

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    Gefahrvolle Zeiten

    Als die Regierungszeit von Usija ihrem Ende zuging und Jotam schon viele Regierungslasten trug, wurde Jesaja, ein junger Mann von königlicher Abstammung, zu seiner prophetischen Aufgabe berufen. In den Zeiten seines Wirkens drohten dem Volk Gottes besondere Gefahren. Der Prophet sollte die vereinigten Heere des Nordreiches Israel und Syriens nach Juda einmarschieren sehen und miterleben, wie assyrische Verbände die wichtigsten Städte des Königsreiches belagerten. Zu seinen Lebzeiten sollte Samaria fallen und die Stämme Israels unter die Völker zerstreut werden. Auch in Juda würde das assyrische Heer wiederholt einfallen und Jerusalem unter einer Belagerung leiden, die mit seinem Untergang enden würde, wenn nicht Gott wunderbar eingreifen würde. Schwere Gefahren bedrohten bereits den Frieden des Südreiches. Gott zog seinen Schutz zurück, und die Assyrer standen im Begriff, das Land Juda einzunehmen.MUO 207.4

    Aber die Gefahren von außen - so überwältigend sie schienen - waren nicht so ernst wie die Gefahren von innen. Am meisten bestürzt und niedergeschlagen war der Diener des Herrn über die Verdorbenheit der Leute. Weil sie durch ihren Abfall und ihre Rebellion versäumten, ein Licht unter den Nationen zu sein, forderten sie die Gerichte Gottes heraus. Viele der Missstände, welche die rasche Vernichtung des Nordreiches beschleunigten und vor Kurzem von Hosea und Amos unmissverständlich angeprangert worden waren, zersetzten zusehends auch das Königreich Juda.MUO 207.5

    Besonders entmutigend waren die sozialen Verhältnisse im Volk. Aus purer Gewinnsucht eigneten sich manche Menschen Häuser und Grundstücke an (vgl. Jesaja 5,8). Sie beugten das Recht und hatten kein Mitleid mit den Armen. Über diese Missstände sagte Gott: »Eure Häuser habt ihr vollgestopft mit dem, was ihr den Armen weggenommen habt. Mit welchem Recht unterdrückt ihr mein Volk und nutzt die Wehrlosen aus?« (Jesaja 3,14b.15a GNB) Sogar die Beamten, deren Pflicht es war, die Hilflosen zu schützen, hatten nur taube Ohren für die Schreie der Armen und Notleidenden, der Witwen und Waisen (vgl. Jesaja 10,1.2).MUO 208.1

    Die Unterdrückung und der Reichtum führten auch zu Stolz, Prunksucht, Saufgelagen und lasterhafter Schwelgerei (vgl. Jesaja 3,16; 5,11.12.22). In den Tagen Jesajas rief selbst der Götzendienst kein Befremden mehr hervor (vgl. Jesaja 2,8). In allen Bevölkerungsschichten nahmen sündige Gepflogenheiten so überhand, dass die wenigen, die standhaft zu Gott hielten, oft versucht waren, den Mut zu verlieren und sich der Enttäuschung und Verzweiflung hinzugeben. Gottes Absicht für Israel schien zu scheitern und die aufrührerische Nation einem ähnlichen Schicksal entgegenzugehen wie einst Sodom und Gomorra.MUO 208.2

    Angesichts solcher Verhältnisse überrascht es nicht, dass Jesaja vor der Verantwortung zurückschreckte, als er im letzten Jahr der Regierung von Usija dazu berufen wurde, Gottes Warnungen und Tadel in Juda zu verkündigen. Er wusste genau, dass er auf hartnäckigen Widerstand stoßen würde. Als er seine Unfähigkeit erkannte, solch einer Lage zu begegnen, und an die Halsstarrigkeit und den Unglauben der Leute dachte, für die er wirken sollte, schien ihm seine Aufgabe hoffnungslos zu sein. Sollte er aus Verzweiflung von seinem Auftrag Abstand nehmen und Juda ungestört seiner Götzenverehrung überlassen? Sollten nur noch die Götter von Ninive die Welt beherrschen und dem Gott des Himmels trotzen?MUO 208.3

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