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Macht Und Ohnmacht

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    Jesajas Vision Des Herrn

    Solche Gedanken bedrängten Jesaja, als er zwischen den Säulen am Eingang des Tempels stand. Plötzlich schien es ihm, als würden die Tür und der innere Vorhang des Tempels emporgehoben oder entfernt, sodass er in das Allerheiligste sah, in das selbst er als Prophet keinen Fuß setzen durfte. Vor sich sah er in einer Vision den Herrn, der hoch und erhaben auf einem Thron saß, während der Saum seiner Herrlichkeit den Tempel erfüllte. Auf jeder Seite des Thrones schwebten Seraphim, die ihr Gesicht in Anbetung verhüllten, während sie vor ihrem Schöpfer dienten und sich in der feierlichen Anrufung vereinigten: »Heilig, heilig, heilig ist der Herr der Heerscharen! Die ganze Erde ist erfüllt mit seiner Herrlichkeit!« (Jesaja 6,3 Elb.) Das riefen sie, bis die Säulen, die Pfeiler und die Zedernholztür vom Schall zu erzittern schienen und der Tempel von ihrem Lobpreis erfüllt wurde.MUO 208.4

    Als Jesaja diese Offenbarung der Herrlichkeit und Majestät von Jahwe schaute, überwältigte ihn ein Bewusstsein von der Reinheit und Heiligkeit Gottes. Wie auffallend war doch der Gegensatz zwischen der unvergleichlichen Vollkommenheit seines Schöpfers und dem sündigen Wandel derer - er selbst eingeschlossen -, die seit Langem zum auserwählten Volk Israel und Juda zählten! »Ich bin verloren!«, rief er erschrocken aus, »ich bin unwürdig, den Herrn zu preisen, und lebe unter einem Volk, das genauso unwürdig ist. Und ich habe den König gesehen, den Herrscher der Welt!« (Jesaja 6,5 GNB)MUO 209.1

    Da er gleichsam im vollen Licht der göttlichen Gegenwart im Inneren des Heiligtums stand, erkannte er, dass er völlig unfähig war, die Aufgabe zu erfüllen, zu der er berufen war, wenn er auf seine eigene Unvollkommenheit und Untüchtigkeit baute. Aber da wurde ein Seraph ausgesandt, der ihn aus seinem Kummer befreien und für seine große Mission zurüsten sollte. Mit den Worten: »Die Glut hat deine Lippen berührt. Jetzt bist du von deiner Schuld befreit, deine Sünde ist dir vergeben« nahm er eine glühende Kohle vom Altar und berührte damit die Lippen von Jesaja. Dann ertönte die Stimme Gottes: »Wen soll ich senden? Wer ist bereit, unser Bote zu sein?« Und Jesaja antwortete: »Ich bin bereit, sende mich!« (Jesaja 6,7.8 GNB)MUO 209.2

    Daraufhin wurde dem wartenden Boten befohlen: »Geh und sag zu diesem Volk: ›Hört nur zu, ihr versteht doch nichts; seht hin, so viel ihr wollt, ihr erkennt doch nichts!‹ Rede zu ihnen, damit ihre Herzen verstockt werden, ihre Ohren verschlossen und ihre Augen verklebt, sodass sie mit ihren Augen nicht sehen, mit ihren Ohren nicht hören und mit ihrem Verstand nicht erkennen. Ich will nicht, dass sie zu mir umkehren und geheilt werden.« (Jesaja 6,9.10 GNB)MUO 209.3

    Die Aufgabe des Propheten war klar: Er sollte seine Stimme zum Protest gegen die herrschenden Missstände erheben. Aber er fürchtete sich, dieses Werk ohne eine Zusicherung der Hoffnung anzugehen. »Wie lange soll das dauern, Herr?«, fragte er (Jesaja 6,11a GNB). Sollte niemand im auserwählten Volk je verstehen, bereuen und geheilt werden?MUO 209.4

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