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Macht Und Ohnmacht

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    Keine Kompromisse

    Gleich zu Anfang ihrer Laufbahn gab es eine entscheidende Charakterprobe. Es war vorgesehen, dass sie von der Speise essen und den Wein trinken sollten, die vom Tisch des Königs kamen. Dadurch wollte der König seine Gunst und sein Bemühen für ihr Wohlergehen ausdrücken. Da jedoch ein Teil der Speisen den Götzen geopfert worden war, galten alle Speisen auf der Tafel des Königs als den Götzen geweiht. Wer sie genoss, huldigte nach der damaligen Ansicht den Göttern Babylons. Die Treue zu Jahwe verbot Daniel und seinen Gefährten, sich solcher Art der Verehrung anzuschließen. Selbst wenn sie nur vorgetäuscht hätten, von der Speise zu essen und den Wein zu trinken, hätten sie damit ihren Glauben verleugnet. Dies hätte bedeutet, dass sie sich mit dem Heidentum einließen und die Grundsätze des Gesetzes Gottes missachteten.MUO 324.1

    Außerdem wollten sie nicht riskieren, durch Luxus und Ausschweifung ihre körperliche, geistige und geistliche Entwicklung zu schwächen. Ihnen war die Geschichte von Nadab und Abihu vertraut, von deren Alkoholmissbrauch in den fünf Büchern Mose berichtet wird (vgl. 3. Mose 10,1.2.8-10). Deshalb wollten sie ihre Körper- und Geisteskräfte nicht durch den Genuss von Wein beeinträchtigen.MUO 324.2

    Daniel und seine Gefährten waren von ihren Eltern an strenge Enthaltsamkeit gewöhnt worden. Sie hatten gelernt, dass Gott sie für ihre Fähigkeiten verantwortlich machen würde und sie ihre Kräfte niemals verkümmern lassen oder schwächen durften. Diese Erziehung bewahrte Daniel und seine Kameraden vor den verderblichen Einflüssen am Königshof von Babylon. Der Luxus an diesem schwelgerischen Hof umgab sie mit einer Menge von Versuchungen, doch die Freunde blieben standhaft und rein. Keine Macht und keine Beeinflussung konnte sie von den Grundsätzen abbringen, die sie in ihrer Kindheit durch das Studium des Wortes und der Werke Gottes gelernt hatten.MUO 324.3

    Wenn Daniel gewollt hätte, hätte er in den Umständen eine einleuchtende Entschuldigung für ein Abweichen von den Gewohnheiten strikter Enthaltsamkeit finden können. Er hätte einwenden können, dass es für ihn, der von der Gunst des Königs abhängig und dessen Macht unterworfen war, keinen anderen Weg gab, als von der Speise des Königs zu essen und dessen Wein zu trinken. Hielte er an der göttlichen Lehre fest, würde er den König beleidigen und verlöre wahrscheinlich seine Stellung und sein Leben. Missachtete er das Gebot des Herrn, könnte er jedoch die Gunst des Königs wahren und sich Vorteile in der Ausbildung und schmeichelhafte weltliche Zukunftsaussichten sichern.MUO 324.4

    Aber Daniel zögerte nicht. Die Anerkennung Gottes war ihm lieber als das Wohlwollen des größten Machthabers auf Erden - teurer als das Leben selbst. Er beschloss, seine Rechtschaffenheit zu bewahren, was für Folgen das auch haben mochte. »Daniel nahm sich in seinem Herzen vor, dass er sich mit des Königs Speise und mit seinem Wein nicht unrein machen wollte.« (Daniel 1,8) In diesem Entschluss wurde er von seinen drei Freunden unterstützt.MUO 325.1

    Als die jugendlichen Israeliten diese Entscheidung trafen, handelten sie nicht vermessen, sondern in festem Vertrauen auf Gott. Sie wollten keine Sonderlinge sein, aber lieber als solche gelten, als Gott zu entehren. Wären sie in diesem Fall einen Kompromiss mit dem Unrecht eingegangen und hätten sie dem Druck der Umstände nachgegeben, hätte ein Abweichen von ihren Grundsätzen eine gefährliche Schwächung ihres Unrechtbewusstseins bedeutet. Der erste Schritt in die falsche Richtung hätte zu weiteren verkehrten Schritten geführt, bis ihre Verbindung zum Himmel abgeschnitten gewesen wäre und die Versuchung sie vollkommen überwältigt hätte.MUO 325.2

    »Gott sorgte dafür, dass der oberste Hofbeamte große Achtung vor Daniel hatte und Nachsicht mit ihm übte« (Daniel 1,9 NLB). Er brachte der Bitte, sich nicht verunreinigen zu müssen, großes Verständnis entgegen. Doch der Palastvorsteher zögerte, sie zu erfüllen. »Ich habe Angst vor meinem Herrn, dem König. Er hat selbst bestimmt, was ihr essen und trinken sollt«, erklärte er Daniel. »Wenn er feststellt, dass du und deine drei Freunde schlechter aussehen als die anderen jungen Leute, lässt er mir den Kopf abschlagen.« (Daniel 1,10 GNB)MUO 325.3

    Nun wandte sich Daniel an den Aufseher, dem die israelitischen Jünglinge unterstanden. Er ersuchte ihn, nicht von den Speisen des Königs essen und dessen Wein nicht trinken zu müssen. Er bat darum, in einem zehntägigen Versuch die jungen Israeliten mit einfacher Nahrung zu versorgen, während sich ihre Kameraden an den Leckerbissen des Königs labten.MUO 325.4

    Obschon auch der Aufseher zunächst ängstlich bedachte, welches Missfallen er sich bei seinem König einhandeln könnte, wenn er dieser Bitte nachkäme, stimmte er dennoch zu. Nun wusste Daniel, dass er seinen Fall gewonnen hatte. Am Ende der Probezeit stellte sich heraus, dass das Gegenteil von dem eingetreten war, was der Aufseher - selbst ein Fürst - befürchtet hatte. »Nach Ablauf der zehn Tage zeigte es sich, dass Daniel und seine Freunde sogar besser und kräftiger aussahen als die anderen jungen Leute, die ihr Essen von der königlichen Tafel erhielten.« (Daniel 1,15 GNB) Daraufhin durften Daniel und seine Gefährten ihre einfache Ernährungsweise während ihrer ganzen Ausbildung beibehalten.MUO 325.5

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