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Macht Und Ohnmacht

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    Der Heilige Wächter Schreibt Eine Botschaft

    Belsazar dachte nicht daran, dass sein abgöttisches Zechgelage von einem himmlischen Zeugen beobachtet wurde. Ein heiliger Wächter, selbst unsichtbar, schaute auf das Bild der Entweihung, hörte das frevelhafte Gelächter und sah den Götzenkult. Bald jedoch machte der ungebetene Gast seine Anwesenheit erkennbar. Als die Schwelgerei ihren Höhepunkt erreichte, erschien eine blasse Hand und schrieb auf die Wände des Palastes Buchstaben, die wie Feuer glänzten - Worte, die den vielen Anwesenden zwar rätselhaft waren, aber dem König, dessen Gewissen plötzlich schlug, und seinen Gästen wie das Omen des Verhängnisses vorkamen.MUO 353.3

    Verstummt war der fröhliche Lärm, während Männer und Frauen von unbeschreiblichem Schrecken erfasst wurden und zusahen, wie die Hand langsam geheimnisvolle Buchstaben schrieb. Wie in einer Gesamtschau zogen vor ihrem geistigen Auge die Taten ihres sündigen Lebens vorbei. Ihnen war, als stünden sie vor dem Gericht des ewigen Gottes, dessen Macht sie eben noch verachtet hatten. Wo einige Augenblicke zuvor noch Ausgelassenheit und gotteslästerliche Witzelei zu hören gewesen waren, gab es jetzt bleiche Gesichter und angstvolle Schreie. Wenn Gott die Menschen das Fürchten lehrt, können sie die Heftigkeit ihrer schrecklichen Angst nicht verbergen.MUO 354.1

    Am meisten erschrocken war Belsazar. Mehr als alle anderen trug er die Verantwortung für die Rebellion gegen Gott, die er in jener Nacht zu ihrem Höhepunkt im Babylonischen Reich getrieben hatte. In der Gegenwart des unsichtbaren Wächters - des Vertreters Gottes, dessen Macht herausgefordert und dessen Name verlästert worden war, stand der König vor Angst gelähmt da. »Seine Hüftgelenke wurden kraftlos, und seine Knie schlugen aneinander.« (Daniel 5,6 ZÜ) Belsazar hatte sich ruchlos gegen den Gott des Himmels erhoben. Er hatte auf seine eigene Macht vertraut und nicht damit gerechnet, dass es jemand wagen würde, ihn zu fragen: »Warum machst du das?« Doch jetzt erkannte er, dass er über die Regentschaft, die ihm anvertraut worden war, Rechenschaft ablegen musste und für seine verpassten Gelegenheiten und seine trotzige Haltung keine Entschuldigung vorbringen konnte.MUO 354.2

    Vergeblich versuchte der König, die flammenden Buchstaben zu lesen. In dieses Geheimnis vermochte er nicht einzudringen. Hier offenbarte sich eine Macht, die er weder verstehen noch leugnen konnte. Verzweifelt suchte er Hilfe bei den Weisen seines Reiches. Sein verstörter Schrei erscholl durch den Saal, als er die Wahrsager, Sterndeuter und Beschwörer aufforderte, die Schrift zu entziffern. Ihnen versprach er: »Wer die Schrift an der Wand lesen und erklären kann, was sie bedeutet, wird in Purpur gekleidet und bekommt eine goldene Ehrenkette um den Hals. Er wird der dritt- mächtigste Mann in meinem Reich!« (Daniel 5,7 GNB) Doch der Aufruf an seine vertrauten Ratgeber war trotz der angebotenen reichen Belohnung vergeblich. Himmlische Weisheit kann man nicht kaufen oder verkaufen. »Alle Weisen des Königs traten vor, aber sie konnten das Geschriebene nicht lesen und erst recht nicht seinen Sinn deuten.« (Daniel 5,8 GNB) Sie waren ebenso wenig fähig, die geheimnisvollen Schriftzeichen zu lesen, wie die Gelehrten einer früheren Generation die Träume Nebukadnezars zu deuten.MUO 354.3

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