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Macht Und Ohnmacht

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    Misstöne Unter Den Lobrufen

    Das Gebäude, das nun wiederaufgebaut werden sollte, war Inhalt vieler Prophezeiungen über die Gunst, die Gott Zion erweisen wollte. Alle, die an der Grundsteinlegung teilnahmen, hätten von ganzem Herzen die Freude eines solchen Anlasses teilen sollen. Doch in die Musik und in die Lobrufe, die man an jenem frohen Tag vernahm, mischte sich ein Misston. »Viele von den betagten Priestern, Leviten und Sippenhäuptern, die das frühere Haus noch gesehen hatten, weinten laut, als nun dieses Haus vor ihren Augen gegründet wurde.« (Esra 3,12)MUO 379.2

    Es war verständlich, dass diese betagten Männer von Herzen traurig wurden, als sie an die Folgen ihrer lang währenden Unbußfertigkeit denken mussten. Wenn sie und ihre Zeitgenossen damals Gott gehorcht und dessen Absicht mit Israel ausgeführt hätten, wäre Salomos Tempel nicht zerstört worden und die Gefangenschaft wäre nicht notwendig gewesen. Wegen ihrer Undankbarkeit und Untreue waren sie jedoch unter die Heiden zerstreut worden.MUO 379.3

    Jetzt hatten sich die Verhältnisse geändert. In gütiger Barmherzigkeit wandte sich der Herr wieder seinem Volk zu und gestattete ihm die Rückkehr in die Heimat. Die Traurigkeit über die Fehler der Vergangenheit hätte jetzt dem Gefühl großer Freude weichen müssen. Gott hatte das Herz des Kyrus bewogen, ihnen beim Wiederaufbau zu helfen. Das hätte zu Äußerungen tiefer Dankbarkeit führen sollen. Aber einige erkannten darin nicht die Vorsehung Gottes. Statt sich zu freuen, hingen sie Gedanken der Unzufriedenheit und Mutlosigkeit nach. Sie erinnerten sich an den Glanz des Salomonischen Tempels und klagten über das armselige Gebäude, das jetzt errichtet wurde.MUO 379.4

    Das Murren und Klagen und die ungünstigen Vergleiche, die man zog, drückten viele Gemüter nieder und schwächten die Arme der Erbauer. Die Arbeiter begannen sich zu fragen, ob es überhaupt noch sinnvoll sei, mit dem Bau weiterzumachen, wenn dieser schon zu Beginn so offen bemängelt wurde und Anlass zu so vielen Klagen gab.MUO 379.5

    Es gab jedoch auch viele in der Versammlung, deren stärkerer Glaube und größerer Weitblick sie davor bewahrte, diese geringere Herrlichkeit unzufrieden zu beurteilen. »Viele aber erhoben die Stimme mit fröhlichem Jubel. Und man konnte die Stimme des Jubelgeschreis und die Stimme des Weinens des Volkes nicht auseinanderhalten, denn das Volk erhob großen Jubel und wurde bis in die Ferne gehört.« (Esra 3,12.13)MUO 379.6

    Hätten jene, die sich bei der Grundsteinlegung des Tempels nicht gefreut hatten, an jenem Tag die Folgen ihres Glaubensmangels vorausgesehen, wären sie entsetzt gewesen. Ihnen wurde nicht bewusst, wie schwerwiegend ihre missbilligenden und enttäuschten Äußerungen waren. Sie ahnten kaum, wie weit sie damit die Vollendung des Gotteshauses verzögerten.MUO 380.1

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