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Macht Und Ohnmacht

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    Der Prophet Lässt Sich Zum Ungehorsam Verführen

    Als der Prophet seine Botschaft ausgerichtet hatte und weggehen wollte, forderte ihn Jerobeam auf: »Komm mit mir in den Palast und iss etwas, und ich will dir auch ein Geschenk geben.« »Selbst wenn du mir die Hälfte deiner Habe anbieten würdest«, erwiderte der Prophet hierauf, »würde ich nicht mit dir gehen. Ich würde an diesem Ort nichts essen und nichts trinken. Denn der Herr hat mir folgendes Gebot mitgegeben: ›Du darfst nichts essen und nichts trinken und du darfst auch nicht auf demselben Weg, den du gekommen bist, zurückgehen.‹« (1. Könige 13,7-9).MUO 71.1

    Für den Propheten wäre es gut gewesen, wenn er seiner Absicht treu geblieben und ohne Verzögerung nach Judäa zurückgekehrt wäre. Als er auf einem anderen Weg heimreiste, holte ihn ein alter Mann ein, der vorgab, ebenfalls ein Prophet zu sein. Er belog den Mann Gottes, indem er behauptete: »Auch ich bin ein Prophet, so wie du. Und ein Engel gab mir die Botschaft vom Herrn: ›Nimm ihn mit in dein Haus und gib ihm zu essen und Wasser zu trinken.‹« (1. Könige 13,18 NLB) Er wiederholte diese Lüge so oft und bedrängte ihn mit seiner Einladung, bis sich der Mann Gottes zur Umkehr überreden ließ.MUO 71.2

    Weil sich der wahre Prophet solch ein Verhalten entgegen seiner Pflicht erlaubte, ließ ihn Gott die Strafe der Übertretung erleiden. Während er noch mit dem Mann, der ihn zur Rückkehr nach Bethel bewogen hatte, zu Tisch saß, kam der Geist des Allmächtigen über den falschen Propheten, und »er sagte zu dem Mann Gottes aus Juda: ›So spricht der Herr: Du hast die Botschaft des Herrn missachtet und dem Gebot, das dir der Herr, dein Gott, gab, nicht gehorcht. Du bist an diesen Ort zurückgekehrt ... deshalb wird dein Leichnam nicht im Grab deiner Väter bestattet werden.‹« (1. Könige 13,21.22 NLB).MUO 71.3

    Diese unheilvolle Weissagung ging bald buchstäblich in Erfüllung. »Als der Prophet aus Juda fertig gegessen und getrunken hatte, sattelte sein Gastgeber seinen eigenen Esel für ihn, und er machte sich wieder auf den Weg. Doch während er ritt, fiel ihn ein Löwe an und tötete ihn. Sein Leichnam lag auf der Straße, und der Esel und der Löwe standen daneben. Leute kamen vorbei und sahen den Leichnam auf der Straße liegen ... und sie erzählten es in der Stadt, in der der alte Prophet lebte. Als der alte Prophet, der ihn von seinem Weg zurückgebracht hatte, das hörte, sagte er: ›Das ist der Mann Gottes, der dem Gebot des Herrn nicht gehorcht hat.‹« (1. Könige 13,23-26 NLB)MUO 72.1

    Dass den treulosen Boten diese Strafe ereilt hatte, war ein weiterer Beweis für die Zuverlässigkeit der Prophezeiung, die über den Altar ausgesprochen worden war. Denn wäre dem Propheten erlaubt worden, in Sicherheit seines Weges zu ziehen, nachdem er dem Wort des Herrn nicht gehorcht hatte, hätte der König diese Tatsache zum Versuch benutzt, seinen eigenen Ungehorsam zu rechtfertigen. Der zerborstene Altar, der gelähmte Arm und das schreckliche Schicksal dessen, der es gewagt hatte, einem ausdrücklichen Befehl Jahwes ungehorsam zu sein, hätten Jerobeam zeigen sollen, wie schnell ein beleidigter Gott seinen Unwillen äußert. Diese Gerichte hätten ihn warnen sollen, nicht in seinem Frevel zu verharren. Doch Jerobeam war von Reue weit entfernt, denn er »setzte weiterhin Priester aus den Reihen des Volkes für die Höhenheiligtümer ein. Jeder, der wollte, konnte dort als Priester dienen« (1. Könige 13,33 NLB). Dadurch versündigte sich Jerobeam nicht nur selbst schwer, sondern verführte auch »ganz Israel zur Sünde« (1. Könige 14,16b NLB). »Diese Sache wurde zur Sünde des Hauses Jerobeam und zum Anlass, es [schließlich] auszutilgen und zu vernichten von der Oberfläche der Erde hinweg.« (1. Könige 13,34 Elb.)MUO 72.2

    Am Ende einer wechselvollen Regierungszeit von 22 Jahren erlitt Jerobe- am eine schwere Niederlage im Krieg mit Abija, dem Nachfolger Rehabeams. »Es gelang Jerobeam nicht mehr, seine alte Macht zurückzugewinnen, und schließlich beendete der Herr sein Leben und er starb.« (2. Chronik 13,20 NLB)MUO 72.3

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