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Macht Und Ohnmacht

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    Elia Erscheint Wieder Vor König Ahab

    Drei Jahre lang wurde nach Elia, dem Boten des Unheils, in allen Städten und Ländern gesucht. Auf Ahabs Bitte hatten viele Herrscher ihr Ehrenwort gegeben, dass sich der seltsame Prophet nicht in ihrem Hoheitsgebiet aufhielt. Trotzdem wurde weiter nach ihm gefahndet, denn Isebel und die Propheten Baals hassten Elia bis in den Tod. Sie scheuten keine Mühe, ihn in ihre Gewalt zu bringen. Immer noch blieb der Regen aus.MUO 94.3

    Endlich aber, nach langer Zeit, erreichte den Propheten Elia das Wort des Herrn: »Geh und zeige dich Ahab. Ich will dem Land Regen schicken!« (1. Könige 18,1 NLB)MUO 94.4

    Elia führte den Befehl aus und »ging hin, um sich Ahab zu zeigen« (1. Könige 18,2). Zu der Zeit, als der Prophet seine Reise nach Samaria antrat, hatte Ahab den Plan gefasst, gemeinsam mit seinem Hofmeister Obadja gründliche Nachforschungen nach Quellen und wasserführenden Bächen anzustellen. Er hoffte nämlich, doch noch etwas Weide für die verhungernden Schaf- und Rinderherden zu finden. Auch am königlichen Hof machte sich die lang anhaltende Dürre empfindlich bemerkbar. Der König war ernstlich um die Zukunft seines Hauses besorgt und beschloss deshalb, sich mit seinem Diener an der Suche nach etwaigen günstigen Weideplätzen persönlich zu beteiligen. »Sie teilten das Land zwischen sich auf, um es zu durchsuchen. Ahab ging in die eine Richtung, Obadja in die andere. Als Obadja unterwegs war, kam ihm Elia entgegen. Er erkannte ihn und warf sich vor ihm auf die Erde. ›Bist du es wirklich, mein Herr Elia?‹« (1. Könige 18,6.7 NLB)MUO 94.5

    Während Israels Abfall war Obadja Gott treu geblieben. Sein Herr, der König, hatte ihn nicht von seiner Treue zum lebendigen Gott abzubringen vermocht. Darum wurde er nun von Elia mit dem Auftrag beehrt: »Nun geh hin und sag deinem Herrn: ›Elia ist da!‹« (1. Könige 18,8 NBL)MUO 95.1

    Entsetzt rief Obadja: »Was habe ich dir getan, dass du deinen Diener an Ahab auslieferst, der mich ganz sicher töten wird?« (1. Könige 18,9 NLB) Eine solche Botschaft Ahab zu überbringen hieß, sich dem sicheren Tod preiszugeben. Obadja erklärte deshalb dem Propheten: »So wahr der Herr, dein Gott, lebt, der König hat dich in jedem Volk und Königreich suchen lassen. Und jedes Mal, wenn man ihm sagte: ›Elia ist nicht hier‹, ließ Ahab das Reich oder das Volk schwören, dass sie dich nicht gefunden hatten. Und nun sagst du zu mir: ›Geh und sag deinem Herrn: Elia ist hier‹! Sobald ich dir den Rücken gekehrt habe, wird dich der Geist des Herrn wer weiß wohin bringen. Wenn ich zu Ahab gehe und ihm Bescheid sage, und dann kommt er und findet dich nicht, wird er mich töten.« (1. Könige 18,10-12 NLB)MUO 95.2

    Eindringlich flehte Obadja den Propheten an, ihn nicht weiter zu bedrängen. »Dabei bin ich seit meiner Jugend ein treuer Diener des Herrn«, betonte er. »Mein Herr, hat dir denn niemand erzählt, was ich tat, als Isebel die Propheten des Herrn tötete? Ich habe 100 von ihnen in zwei Höhlen verborgen und mit Essen und Trinken versorgt. Und jetzt sagst du zu mir: ›Geh und sag deinem Herrn: Elia ist hier!‹ Er wird mich umbringen!« (1. Könige 18,12-14 NLB) Mit einem heiligen Eid versprach Elia Obadja daraufhin, dass dessen Botengang nicht vergebens sein werde. »So wahr der Herr, der Allmächtige, lebt, dem ich diene, ich werde mich Ahab noch heute zeigen.« (1. Könige 18,15 NLB) Mit dieser Versicherung »machte sich Obadja auf den Weg zu Ahab und sagte es ihm« (1. Könige 18,16a NLB).MUO 95.3

    Mit Erstaunen und Schrecken zugleich vernahm der König die Botschaft des Mannes, den er fürchtete und hasste und nach dem er so unermüdlich gesucht hatte. Er wusste genau, dass Elia sein Leben nicht in Gefahr brachte, bloß weil der Prophet ihm begegnen wollte. Würde er womöglich eine weitere Plage für Israel ankündigen? Der König wurde von Angst ergriffen. Ihm fiel Jerobeams verdorrter Arm ein. Ahab konnte der Zusammenkunft mit dem Boten Gottes nicht ausweichen. Er wagte es auch nicht, seine Hand gegen ihn zu erheben. So ging ein zitternder Monarch, begleitet von seiner Leibwache, dem Propheten entgegen.MUO 95.4

    Nun standen der König und der Prophet einander gegenüber. Obschon mit jähzornigem Hass gegen Elia erfüllt, machte Ahab in der Gegenwart des Propheten einen verzagten und hilflosen Eindruck. Seine erste, zögerliche Frage: »Bist du nun da, der Israel ins Unglück stürzt?« (1. Könige 18,17) verriet unbewusst die innersten Regungen seines Herzens. Ahab wusste, dass der Himmel durch das Wort des Herrn verschlossen war, und doch versuchte er, die Schuld an dem harten Gericht, das auf dem Land ruhte, dem Propheten anzulasten.MUO 95.5

    Für Übeltäter ist es ganz natürlich, die Boten Gottes für die Nöte verantwortlich zu machen, welche die sichere Folge des Abweichens vom Weg der Gerechtigkeit sind. Menschen, die sich selbst unter Satans Macht begeben, können die Dinge nicht mehr so betrachten, wie Gott sie sieht. Wird ihnen dann die Wahrheit wie ein Spiegel vorgehalten, sind sie über die Zurechtweisung entrüstet. Durch Sünde verblendet, verweigern sie jede Reue. Sie meinen, dass sich die Diener Gottes gegen sie gewandt hätten und selbst den schärfsten Tadel verdienten.MUO 96.1

    Da sich Elia seiner Unschuld bewusst war, versuchte er nicht, sich beim König zu entschuldigen oder ihm zu schmeicheln. Er wollte sich dem Zorn Ahabs auch nicht durch die gute Nachricht entziehen, dass die Trockenheit nahezu vorüber sei. Er hatte keine Entschuldigung vorzubringen. Empört und voller Eifer für die Ehre Gottes wies er die Behauptung Ahabs zurück und erklärte ihm furchtlos und mutig, dass dessen Sünden und die seiner Väter dieses furchtbare Elend über Israel gebracht hätten: »Nicht ich habe Israel ins Unglück gestürzt ... sondern du und die Familie deines Vaters, denn ihr wolltet den Geboten des Herrn nicht gehorchen ... stattdessen hast du die Bilder des Baal angebetet.« (1. Könige 18,18 NLB)MUO 96.2

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