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Macht Und Ohnmacht

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    In Tiefster Entmutigung

    Zur Erfahrung eines jeden Gläubigen gehören Zeiten bitterer Enttäuschung und völliger Entmutigung - Tage voller Sorgen, an denen es schwerfällt zu glauben, dass Gott noch der gütige Wohltäter seiner irdischen Kinder ist; Tage, wenn einen Schwierigkeiten quälen, bis der Tod einem erstrebenswerter erscheint als das Leben. Dann verlieren viele ihren Halt an Gott und geraten in die Knechtschaft des Zweifels und Unglaubens. Könnten wir dann mit geistlichem Durchblick die Bedeutung von Gottes Vorsehung erkennen, würden wir sehen, wie sich Engel bemühen, uns vor uns selbst zu retten und unsere Füße wieder auf einen festeren Grund zu setzen, als es die unverrückbaren Berge sind. Neuer Glaube und neues Leben würden dann entstehen.MUO 110.3

    Der treue Hiob erklärte in den Tagen seines Elends und der Finsternis:MUO 111.1

    »Ausgelöscht sei der Tag, an dem ich geboren bin.« (Hiob 3,3)MUO 111.2

    »Wenn man doch meinen Kummer wägen und mein Leiden zugleich auf die Waage legen wollte! (Hiob 6,2)MUO 111.3

    »Könnte meine Bitte doch geschehen und Gott mir geben, was ich hoffe! Dass mich doch Gott erschlagen wollte und seine Hand ausstreckte und mir den Lebensfaden abschnitte! So hätte ich noch diesen Trost.« (Hiob 6,8-10)MUO 111.4

    »Darum will auch ich meinem Mund nicht wehren. Ich will reden in der Angst meines Herzens und will klagen in der Betrübnis meiner Seele ... dass ich mir wünschte, erwürgt zu sein, und den Tod lieber hätte als meine Schmerzen. Ich vergehe! Ich leb’ ja nicht ewig. Lass ab von mir, denn meine Tage sind nur noch ein Hauch.« (Hiob 7,11.15.16)MUO 111.5

    Obgleich Hiob lebensmüde war, durfte er doch nicht sterben. Ihm wurden die Möglichkeiten der Zukunft gezeigt, und die Botschaft der Hoffnung lautete:MUO 111.6

    »Dann wirst du deinen Kopf voll Unschuld aufrichten. Du wirst stark und mutig sein.MUO 111.7

    Dein Leiden wirst du vergessen, wie versickertes Wasser wird es dir vorkommen, wenn du daran denkst.MUO 111.8

    Dein Leben wird heller werden als der Mittag, und selbst deine dunklen Tage werden wie der strahlende Morgen sein.MUO 111.9

    Du wirst Mut fassen, weil du Hoffnung hast. Du wirst Geborgenheit finden und dich unbesorgt zum Schlafen hinlegen.MUO 111.10

    Niemand wird deinen Schlaf stören, und viele Menschen werden sich bemühen, dir zu gefallen.MUO 111.11

    Die bösen Menschen dagegen werden alle Hoffnung verlieren. Für sie gibt es keinen Zufluchtsort. Ihre Hoffnung wird sich in Verzweiflung verwandeln.« (Hiob 11,15-19 NLB)MUO 111.12

    Aus den Tiefen der Entmutigung und Verzagtheit erhob sich Hiob zu den Höhen unbedingten Vertrauens in die Barmherzigkeit und rettende Macht Gottes. Triumphierend erklärte er: »Ich weiß, dass mein Erlöser lebt, und als der Letzte wird er über dem Staub sich erheben. Und ist meine Haut noch so zerschlagen und mein Fleisch dahingeschwunden, so werde ich doch Gott sehen. Ich selbst werde ihn sehen, meine Augen werden ihn schauen und kein Fremder.« (Hiob 19,25-27)MUO 111.13

    »Der Herr antwortete Hiob aus dem Wettersturm« (Hiob 38,1) und offenbarte seinem Diener die Größe seiner Macht. Als Hiob einen flüchtigen Blick seines Schöpfers erhaschte, verabscheute er sich selbst und bereute seine Aussagen in Staub und Asche (vgl. Hiob 42,3.6). Dann konnte ihn der Herr reichlich segnen und die letzten Jahre seines Lebens zu seinen besten machen.MUO 111.14

    Hoffnung und Mut sind für einen vollkommenen Dienst für Gott unerlässlich. Sie sind eine Frucht des Glaubens. Verzagtheit ist sündhaft und unvernünftig. Gott ist imstande und willig, seinen Dienern die Stärke zu geben, die sie für ihre Prüfungen und Anfechtungen brauchen. Es mag den Anschein haben, als seien die Pläne der Feinde des Werkes Gottes gut gelegt und fest abgesichert. Doch Gott kann selbst die stärksten Widerstände überwinden. Er tut dies zu seiner Zeit und auf seine Weise, wenn er sieht, dass der Glaube seiner Diener hinlänglich geprüft ist.MUO 112.1

    Für die Entmutigten gibt es ein sicheres Heilmittel: Glaube, Gebet, Arbeit. Glaube und Beschäftigung verleihen Zuversicht und Zufriedenheit, die sich von Tag zu Tag steigern. Bist du geneigt, trüben Vorahnungen oder völliger Niedergeschlagenheit freien Lauf zu lassen? Fürchte dich nicht, auch nicht in den dunkelsten Tagen, wenn alles äußerst bedrohlich erscheint! Vertraue auf Gott! Er kennt deine Bedürfnisse. Er verfügt über alle Macht. Seine unendliche Liebe und sein Erbarmen erlahmen nie. Befürchte nicht, dass er versäumen könnte, seine Verheißungen zu erfüllen. Er ist die ewige Wahrheit. Niemals wird er den Bund ändern, den er mit denen geschlossen hat, die ihn lieben. Er wird seinen treuen Dienern so viel Leistungsfähigkeit verleihen, wie sie benötigen. Der Apostel Paulus hat bezeugt, dass der Herr zu ihm gesagt hat: »>Meine Gnade genügt dir, denn meine Kraft kommt in Schwachheit zur Vollendung.‹ ... Deshalb habe ich Wohlgefallen an Schwachheiten, an Misshandlungen, an Nöten, an Verfolgungen, an Ängsten um Christi willen; denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark.« (2. Korinther 12,9a.10 Elb.)MUO 112.2

    Hatte Gott Elia in der Stunde seiner Trübsal verlassen? Keineswegs! Auch als sich Elia von Gott und den Menschen verlassen fühlte, liebte Gott seinen Diener nicht weniger als an dem Tag, als auf dessen Gebet hin Feuer vom Himmel fiel und den Gipfel des Berges erleuchtete. Nun wurde Elia durch eine sanfte Berührung und eine freundliche Stimme aus seinem Schlaf geweckt. Erschrocken richtete er sich auf, bereit zu fliehen, denn er befürchtete, dass ein Feind ihn entdeckt hatte. Doch das mitleidvolle Antlitz, das sich über ihn beugte, war nicht das Gesicht eines Feindes, sondern das eines Freundes. Gott hatte einen Engel vom Himmel mit Nahrung zu seinem Diener gesandt. »Steh auf und iss!«, sagte der Engel. »Er [Elia] blickte um sich und sah ein auf heißen Steinen gebackenes Stück Brot und einen Krug Wasser bei seinem Kopf stehen.« (1. Könige 19,5.6 NLB)MUO 112.3

    Nachdem Elia die für ihn zubereitete Erfrischung zu sich genommen hatte, schlief er wieder ein. Ein zweites Mal kam der Engel zu dem erschöpften Mann, rührte ihn an und sagte: »>Steh auf und iss, denn vor dir liegt eine lange Reise!‹ Er erhob sich, aß und trank, und das Essen gab ihm genug Kraft, um 40 Tage und Nächte bis zum Berg Gottes, dem Horeb, zu wandern.« (1. Könige 19,7.8 NLB). Dort fand er in einer Höhle Zuflucht. MUO 113.1

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