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Vom Schatten zum Licht

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    Beim Bischof Von Meaux

    Während Lefevre weiterhin das Licht unter seinen Studenten verbreitete, verkündigte Farel das Wort öffentlich. Für die Sache Christi legte er einen genauso großen Eifer an den Tag wie damals für den Papst. Ein Würdenträger der Kirche, der Bischof von Meaux, schloss sich ihnen bald darauf an. Andere angesehene Gelehrte stießen zu den Verkündigern des Evangeliums und gewannen Angehörige aller Schichten von Handwerkern und Bauern bis zu den Mitgliedern des Königshauses. Die Schwester des französischen Königs Franz I. nahm den reformierten Glauben an. Eine Zeitlang schien es, als ob ihm der König und die Königinmutter wohl gesonnen wären. Voller Hoffnung sahen die Reformatoren der Zeit entgegen, in der Frankreich für das Evangelium gewonnen sein würde.VSL 197.2

    Doch ihre Hoffnungen sollten sich nicht erfüllen. Prüfungen und Verfolgungen kamen auf die Jünger Christi zu, was aber noch gnädig vor ihren Augen verborgen war. Eine Zeit lang herrschte Friede, damit die Gläubigen Kräfte sammeln konnten, um dem Sturm zu begegnen. Die Reformation machte große Fortschritte. Der Bischof von Meaux war eifrig bemüht, Priester und Laien in seiner Diözese zu unterrichten. Unwissende und unsittliche Priester wurden entlassen und so weit wie möglich durch gläubige und gebildete Leute ersetzt. Der Bischof wünschte sich sehnlichst, dass all seine Leute Zugang zum Wort Gottes erhielten, was bald erreicht wurde. Lefevre machte sich an die Übersetzung des Neuen Testaments. Genau zur selben Zeit, als Luthers deutsche Bibel in Wittenberg gedruckt war, wurde in Meaux das Neue Testament in Französisch veröffentlicht. Der Bischof scheute weder Mühen noch Kosten, um es in seinen Pfarrbezirken zu verbreiten, und bald waren die Bauern von Meaux im Besitz der Heiligen Schrift.VSL 198.1

    Wie von Durst gequälte Wanderer, die sich mit Freuden auf eine sprudelnde Wasserquelle stürzen, nahmen diese Menschen die Botschaft des Himmels auf. Feldarbeiter und Handwerker waren alle froh, wenn sie bei ihrer täglichen Arbeit über die kostbaren Wahrheiten der Bibel sprechen konnten. Statt am Feierabend ins Wirtshaus zu gehen, versammelten sie sich in ihren Häusern, lasen im Wort Gottes, beteten zusammen und lobten den Herrn. Bald machte sich in diesen Gemeinden eine große Veränderung bemerkbar. Obwohl sie dem untersten Stand der ungebildeten und hart arbeitenden Landbevölkerung angehörten, zeigte sich in ihrem Leben die erneuernde und erhebende Kraft der göttlichen Gnade. Sie waren demütige, liebevolle und heilige Menschen und bezeugten, was das Evangelium bei denen bewirken kann, die es in aller Aufrichtigkeit annehmen.VSL 198.2

    Das in Meaux entzündete Licht ließ seine Strahlen weit hinaus leuchten, und täglich nahm die Zahl der Neubekehrten zu. Die Wut des Priestertums konnte eine Zeit lang durch den König in Schach gehalten werden. Er verachtete den engstirnigen Eifer der Mönche, aber letztlich gewannen die päpstlichen Führer die Oberhand. Nun wurde der Scheiterhaufen aufgeschichtet. Als der Bischof von Meaux zwischen Feuer und Widerruf wählen musste, wählte er den leichteren Weg. Aber trotz des Rückfalls des Hirten blieb seine Herde fest. Viele bezeugten die Wahrheit inmitten der Flammen. Durch ihren Mut und ihre Treue auf dem Scheiterhaufen sprachen diese demütigen Christen zu Tausenden, die in den Tagen des Friedens nie ihr Zeugnis gehört hatten.VSL 198.3

    Es waren nicht nur die Einfachen und Armen, die unter Spott und Leiden Zeugnis für Christus abzulegen wagten. In fürstlichen Gemächern und Palästen gab es edle Gläubige auch königlichen Geblüts, denen die Wahrheit mehr bedeutete als Rang, Reichtum und selbst das Leben. Eine ritterliche Rüstung verbarg oft einen erhabeneren und standhafteren Geist als Talar und Mitra.VSL 198.4

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