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Vom Schatten zum Licht

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    Calvin In Genf

    Die Stadt hatte sich bereits zur Reformation bekannt, als Calvin nach mancher Irrfahrt und nach wechselvollen Zeiten durch ihre Tore eintrat. Er kam von einem letzten Besuch seiner Geburtsstadt und befand sich auf dem Weg nach Basel, als er erfuhr, dass die direkte Straße von Truppen Karls V. besetzt war und er den Umweg über Genf nehmen musste.VSL 214.1

    In diesem Besuch erkannte Farel die Hand Gottes. Obwohl Genf den reformierten Glauben angenommen hatte, galt es dort noch eine große Aufgabe zu erfüllen. Die Bekehrung zu Gott ist ja nicht Sache eines Gemeinwesens, sondern von einzelnen Menschen. Herz und Gewissen eines Menschen werden durch die Macht des Heiligen Geistes erneuert, nicht durch die Beschlüsse von Stadträten. Wohl hatten die Genfer die Autorität Roms abgeschüttelt, doch sie waren noch nicht bereit, die Laster abzulegen, die unter der römischen Herrschaft blühten. Es war keine leichte Aufgabe, hier die wahren Werte des Evangeliums aufzurichten und dieses Volk darauf vorzubereiten, die Stellung würdig auszufüllen, zu der Gott sie berufen wollte.VSL 214.2

    Farel war überzeugt, dass er in Calvin jemanden gefunden hatte, mit dem er sich diese Arbeit teilen konnte. Er beschwor den jungen Evangelisten, in Gottes Namen in Genf zu bleiben und dort zu arbeiten. Erschrocken wich Calvin zurück. Er war furchtsam und friedliebend und hatte Angst davor, dem ungestümen, unabhängigen, ja hitzigen Geist der Genfer zu begegnen. Eine angeschlagene Gesundheit und seine Studiengewohnheiten bewogen ihn, eher zurückgezogen zu leben. Er glaubte, der Reformation mit seiner Feder am besten dienen zu können, und wünschte sich einen ruhigen Ort für seine Forschungstätigkeit, um von dort aus mit Druckerzeugnissen die Gemeinden zu unterweisen und aufzubauen. Aber Farels ernsthafte Ermahnung war für ihn ein Ruf vom Himmel, und er wagte keinen Widerspruch. Es schien ihm, wie er sagte, »als ob die Hand Gottes vom Himmel herab ausgereckt ihn ergriffen und unwiderruflich an den Ort gesetzt habe, den er so gern verlassen wollte« (DAGR, IX, 17).VSL 214.3

    Zu jener Zeit befand sich der Protestantismus in großer Gefahr. Bannflüche des Papstes donnerten gegen Genf, und mächtige Reiche drohten der Stadt mit der Vernichtung. Wie konnte diese kleine Stadt einer Priestermacht widerstehen, die Könige und Kaiser so oft unterworfen hatte? Wie sollte sie sich den Heeren der größten Eroberer der Welt widersetzen?VSL 215.1

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