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Vom Schatten zum Licht

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    John Knox, Der Unerschrockene Reformator Schottlands

    In Schottland wurde die Wahrheit, die einst Columba und seine Mitstreiter ausgesät hatten, nie völlig ausgerottet. Jahrhunderte, nachdem sich die Kirchen Englands Rom unterworfen hatten, hielten die Kirchen Schottlands noch an ihrer Freiheit fest. Aber im zwölften Jahrhundert fasste das Papsttum auch hier Fuß und übte seine Gewaltherrschaft uneingeschränkter aus als in jedem anderen Land. Nirgendwo war die Finsternis größer. Dennoch durchbrachen Strahlen des Lichts die Dunkelheit und verkündeten den kommenden Tag. Die Lollarden, die von England mit der Bibel und den Schriften Wycliffs kamen, taten viel, damit das Evangelium erhalten blieb, und jedes Jahrhundert hatte seine Zeugen und Märtyrer.VSL 228.3

    Zu Beginn der großen Reformation erschienen Luthers Schriften und wenig später das Neue Testament Tyndales in englischer Sprache. Von der römischen Hierarchie unbemerkt, zogen die stillen Boten über Berg und Tal und zündeten überall die Fackel der Wahrheit wieder neu an. In Schottland war sie schon nahezu erloschen. Damit machten sie das rückgängig, was Rom in vier Jahrhunderten der Unterdrückung erreicht hatte.VSL 229.1

    Dann gab das Blut der Märtyrer der Bewegung frischen Auftrieb. Die Anführer des Papsttums erkannten plötzlich die Gefahr, die ihnen drohte, und brachten einige der edelsten und geehrtesten Söhne Schottlands auf den Scheiterhaufen. Sie errichteten damit jedoch Kanzeln, von denen die Worte sterbender Zeugen im ganzen Land zu hören waren. So wurden die Menschen ermutigt, die Fesseln der römischen Herrschaft abzuschütteln.VSL 229.2

    Patrick Hamilton und George Wishart, von adligem Geschlecht und Charakter, gaben ihr Leben mit vielen weniger bekannten Jüngern auf dem Scheiterhaufen hin. Aber bei den Flammen Wisharts stand einer, den kein Feuer zum Schweigen bringen sollte und der unter Gottes Führung dem Papsttum in Schottland die Totenglocke läuten sollte.VSL 229.3

    John Knox wandte sich von den Überlieferungen und dem Wunderglauben der Kirche ab, um sich nur noch von den Wahrheiten des Wortes Gottes zu nähren. Wisharts Lehren bestärkten ihn in seinem Entschluss, die Verbindung mit Rom zu lösen und sich den verfolgten Reformatoren anzuschließen.VSL 229.4

    Als Freunde ihn bedrängten, doch das Amt eines Predigers anzunehmen, zauderte er vor dieser Verantwortung. Nach Tagen der Abgeschiedenheit und langen Ringens willigte er ein. Als er die Stellung erst einmal angenommen hatte, ging er mit unerschütterlicher Entschlossenheit voran. Furchtlos und mutig kämpfte er ein Leben lang. Dieser unerschrockene Reformator fürchtete nicht die Auseinandersetzung mit Menschen. Die Feuer der Märtyrer, die um ihn herum aufloderten, regten seinen Eifer nur zu noch größerer Entschlossenheit an. Das Beil des Henkers schwebte drohend über seinem Haupt, aber dessen ungeachtet teilte er nach links wie nach rechts kräftige Hiebe aus und zertrümmerte so den Götzendienst.VSL 229.5

    Mancher führende Protestant verstummte, wenn er in die Gegenwart der Königin von Schottland geführt wurde, doch John Knox bezeugte vor ihr standhaft die Wahrheit. Durch Schmeicheleien war er nicht zu gewinnen und keine Drohung machte ihn verzagt. Die Königin beschuldigte ihn der Ketzerei. Er habe dem Volk eine Religion gepredigt, die der Staat verboten hatte, erklärte sie. Damit habe er Gottes Gesetz übertreten, das dem Volk gebiete, seinen Fürsten zu gehorchen. Knox antwortete unbeirrt:VSL 229.6

    »Da die richtige Religion weder ihren Ursprung noch ihre Autorität von weltlichen Fürsten erhielt, sondern von dem ewigen Gott allein, sind die Untertanen nicht gezwungen, ihren Glauben nach dem Geschmack ihrer Fürsten zu richten. Denn oft sind die Fürsten am allerunwissendsten in Gottes wahrer Religion. ... Hätte aller Same Abrahams die Religion Pharaos angenommen, dessen Untertanen sie lange waren, welche Religion, ich bitte Sie, Madame, hätte die Welt damals gehabt? Oder wenn in den Tagen der Apostel alle Menschen die Religion der römischen Kaiser gehabt hätten, welche Religion würde dann auf Erden geherrscht haben? . Und so, Madame, können Sie sehen, dass Untertanen nicht an die Religion ihrer Fürsten gebunden sind, wenn ihnen auch geboten wird, ihnen Gehorsam zu leisten.«VSL 230.1

    Darauf erwiderte Königin Maria: »Ihr legt die Heilige Schrift auf diese Weise aus, sie [die katholischen Lehrer] auf eine andere; wem soll ich glauben und wer soll Richter sein?”VSL 230.2

    »Sie sollen Gott glauben, der deutlich in seinem Wort spricht«, antwortete der Reformator, »und weiter als das Wort lehrt, brauchen Sie weder das eine noch das andere zu glauben. Das Wort Gottes ist in sich klar, und wenn irgendeine Stelle dunkel ist, so erklärt der Heilige Geist, der sich nie widerspricht, sie deutlicher an anderen Stellen, sodass kein Zweifel sein kann, es sei denn für die, welche sich hartnäckig verschließen« (LWK, II, 281.284).VSL 230.3

    Unter Lebensgefahr verkündete der furchtlose Reformator diese Wahrheiten in der Gegenwart der Königin. Mit demselben unerschrockenen Mut hielt er an seinem Vorhaben fest und kämpfte betend so lange für den Herrn, bis Schottland vom Papsttum befreit war.VSL 230.4

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