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Vom Schatten zum Licht

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    Whitefield Und Die Gebrüder Wesley

    Etwa einhundert Jahre später, in einer Zeit großer geistlicher Finsternis, wurden George Whitefield und die Gebrüder John und Charles Wesley zu Gottes Lichtträgern. Unter der Führung der Staatskirche waren die Menschen in England so weit vom wahren Glauben abgewichen, dass sie sich kaum noch von Heiden unterschieden. Der Vernunftglaube des Deismus41Siehe Glossar »Deismus«, S. 656 dominierte das Denken der Geistlichkeit und durchdrang fast ihre ganze Theologie. Die Oberschicht verachtete den Glauben und brüstete sich damit, über solche Schwärmereien, wie sie ihn nannten, erhaben zu sein. Die Unterschicht war völlig ungebildet und der Unmoral ergeben, während es der Kirche an Mut oder Glaubenskraft fehlte, den Niedergang der Wahrheit aufzuhalten.VSL 232.1

    Die großartige Lehre von der Rechtfertigung durch den Glauben, die Luther so klar und deutlich verkündigt hatte, verlor man fast gänzlich aus den Augen. An ihre Stelle trat wieder das römische Prinzip vom Vertrauen in gute Werke zur Erlangung des Heils. Whitefield und die Gebrüder Wesley, die Glieder der Staatskirche waren, suchten aufrichtig nach Gottes Gnade. Man hatte sie gelehrt, dass man diese durch ein tugendhaftes Leben und die Einhaltung religiöser Ordnungen erhalten könne.VSL 232.2

    Als Charles Wesley einmal schwer erkrankte und mit dem Tod rechnen musste, wurde er gefragt, worauf er seine Hoffnung auf ewiges Leben stütze. Seine Antwort lautete: »Ich habe mich nach Kräften bemüht, Gott zu dienen.” Als der Freund mit der Antwort nicht völlig zufrieden schien, dachte Wesley: »Sind meine Bemühungen nicht genügend Grund für die Hoffnung? Will er mir meinen Erfolg rauben? Ich habe nichts anderes, worauf ich vertrauen könnte.” (WLCW, 102) Eine solch dichte Finsternis hatte sich auf die Kirche gesenkt, dass die Versöhnung nicht mehr bekannt war. Christus war seiner Herrlichkeit beraubt worden und die Menschen hatten sich von ihrer einzigen Hoffnung auf Erlösung, dem Blut des Gekreuzigten, abgewandt.VSL 232.3

    Wesley und seine Mitarbeiter wurden zu der Erkenntnis geführt, dass wahre Religion Herzenssache und das Gesetz Gottes auf Gedanken wie auch auf Worte und Handlungen anzuwenden ist. Überzeugt von der Notwendigkeit eines reinen Herzens wie auch der Rechtschaffenheit des äußeren Wandels begannen sie ernsthaft, ihr Leben zu erneuern. Durch fleißiges Beten überwanden sie das Böse ihres natürlichen Herzens. Sie führten ein Leben der Selbstverleugnung, Liebe und Demut. Strengstens und peinlich genau hielten sie sich an jede Regel, von der sie glaubten, sie könne zu dem führen, was sie sich am meisten wünschten, zur Heiligkeit, die vor Gott angenehm ist. Aber sie erreichten nicht, was sie wollten. Ihre Bemühungen, sich von der Verdammnis durch die Sünde selbst zu befreien oder deren Macht zu brechen, waren vergebens. Es war derselbe Kampf, den Luther in seiner Zelle in Erfurt geführt hatte. Es war dieselbe Frage, die seine Seele gequält hatte: »Wie könnte ein Mensch vor Gott gerecht sein?” (Hiob 9,2 Elb.)VSL 232.4

    Das Feuer der göttlichen Wahrheit, das auf den Altären des Protestantismus nahezu erloschen war, sollte durch die alte Fackel wieder zum Lodern gebracht werden, die durch Jahrhunderte hindurch von den böhmischen Christen weitergereicht worden war. Nach der Reformationszeit wurde der Protestantismus in Böhmen durch römische Horden niedergetreten. Wer die Wahrheit nicht verleugnen wollte, wurde zur Flucht gezwungen. Einige fanden Zuflucht in Sachsen, wo sie ihren Glauben lebendig erhielten. Nachkommen dieser Christen brachten das Licht zu Wesley und seinen Gefährten.VSL 233.1

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