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Vom Schatten zum Licht

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    Gottes Gesetz Bleibt

    Der geistliche Niedergang, der unmittelbar vor der Zeit Wesleys so offensichtlich wurde, war in hohem Maß die Folge gesetzloser Lehren (Antinomismus). Viele behaupteten, dass Christus das Sittengesetz abgeschafft habe und Christen daher dieses Gesetz nicht mehr einhalten müssten, dass also ein Gläubiger von der »Knechtschaft guter Werke” befreit sei. Andere anerkannten zwar die Beständigkeit des Gesetzes, erachteten es aber nicht für nötig, dass Prediger das Volk zur Einhaltung seiner Vorschriften anhielten, da diejenigen, die von Gott zum Heil bestimmt worden seien, »durch die göttliche Gnade unwiderstehlich zu Frömmigkeit und Tugend angetrieben würden«, während diejenigen, die zur ewigen Verdammnis bestimmt wären, »nicht die Kraft hätten, das göttliche Gesetz zu halten.«VSL 238.2

    Andere, die geltend machten, dass »die Auserwählten weder vom Glauben abfallen noch der göttlichen Gnade verlustig gehen können”, vertraten eine noch ungebührlichere Überzeugung. »Die bösen Handlungen, die sie begehen, sind in Wirklichkeit nicht sündhaft, noch können sie als Übertretung des göttlichen Gesetzes betrachtet werden. Folglich gibt es für sie keinen Anlass, ihre Sünden zu bekennen, noch sich von ihnen durch Buße abzuwenden.” (CSE, Stichwort: Antinomians) Deshalb erklärten sie, dass selbst eine der gröbsten Sünden, »die allgemein als eine schreckliche Übertretung des Gesetzes Gottes betrachtet werde, in Gottes Augen keine Sünde ist«, wenn sie von einem seiner Auserwählten begangen werde. »Denn es ist eines der wesentlichen und besonderen Merkmale der Auserwählten des Herrn, nichts tun zu können, was entweder nicht wohlgefällig vor Gott oder durch das Gesetz verboten ist.«VSL 239.1

    Solche ungeheuerlichen Lehren sind im Wesentlichen dieselben wie sie auch später von populären Erziehern und Theologen vertreten wurden, nämlich dass es kein unveränderliches göttliches Gesetz als Maß für das Recht gebe, sondern dass die Gesellschaft den Maßstab der Moral bestimme und dieser sich ständig verändere. All diese Ideen entspringen ein und demselben führenden Geist, der bereits unter den sündlosen Bewohnern des Himmels sein Werk begann, als er versuchte, die gerechten Schranken des Gesetzes Gottes zu durchbrechen.VSL 239.2

    Die Lehre von der göttlichen Vorherbestimmung (Prädestination), wonach der Charakter des Menschen unabänderlich festgelegt sei, hatte viele dazu verleitet, das Gesetz Gottes praktisch zu verwerfen. Wesley trat den Irrtümern der gesetzesfeindlichen Lehren entschieden entgegen und wies nach, dass Gesetzesfeindlichkeit schriftwidrig ist. »Denn es ist erschienen die heilsame Gnade Gottes allen Menschen.” (Titus 2,11) »Dies ist gut und wohlgefällig vor Gott, unserm Heiland, welcher will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, nämlich der Mensch Christus Jesus, der sich selbst gegeben hat für alle zur Erlösung.” (1.Timotheus 2,3-6) Der Geist Gottes wird jedem Menschen reichlich gegeben, damit jedermann die Möglichkeit hat, seine Errettung anzunehmen. So erleuchtet Christus, »das wahre Licht ... alle Menschen ... die in diese Welt kommen« (Johannes 1,9). Die Menschen verlieren ihre Errettung durch ihre eigene vorsätzliche Zurückweisung der Gabe des Lebens.VSL 239.3

    Zur Behauptung, Jesu Tod habe die Zehn Gebote zusammen mit dem Zeremonialgesetz aufgehoben, sagte Wesley: »Das Sittengesetz, wie es in den Zehn Geboten enthalten und von den Propheten eingeschärft worden ist, hat er nicht abgetan. Es war nicht der Zweck seines Kommens, irgendeinen Teil davon abzuschaffen. Es ist dies ein Gesetz, das nie gebrochen werden kann, das feststeht ›wie der treue Zeuge in den Wolken.‹ (Psalm 89,38) ... Das war so von Anbeginn der Welt und wurde ›nicht auf steinerne Tafeln‹ (2. Korinther 3,3), sondern in die Herzen aller Menschenkinder geschrieben, als sie aus der Hand des Schöpfers hervorgingen. Und wie sehr auch die einst von Gottes Finger geschriebenen Buchstaben jetzt durch die Sünde verwischt sein mögen, können sie doch nicht gänzlich ausgetilgt werden, solange wir noch ein Bewusstsein von Gut und Böse haben. Jeder Teil dieses Gesetzes muss für alle Menschen und in allen Zeitaltern in Kraft bleiben, da es nicht von Zeit oder Ort noch von irgendwelchen anderen Umständen abhängig ist, die dem Wechsel unterworfen sind, sondern von der Natur Gottes und der Natur der Menschen und ihren unveränderlichen Beziehungen zueinander.VSL 240.1

    ›Ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllend (Matthäus 5,17) ... Fraglos ist seine Meinung an dieser Stelle (in Übereinstimmung mit all dem, was vorangeht und folgt): Ich bin gekommen, es in seiner Vollkommenheit aufzurichten, trotz aller menschlichen Deutungen; ich bin gekommen, alles, was in ihm dunkel und undeutlich war, in ein volles und klares Licht zu stellen; ich bin gekommen, die wahre und volle Bedeutung jedes Teils bekannt zu machen, die Länge und Breite zu zeigen und die ganze Tragweite eines jeglichen darin enthaltenen Gebots sowie die Höhe und Tiefe, dessen unbegreifliche Reinheit und Geistlichkeit in allen seinen Zweigen.« (WP, 25)VSL 240.2

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