Loading...
Larger font
Smaller font
Copy
Print
Contents

Vom Schatten zum Licht

 - Contents
  • Results
  • Related
  • Featured
No results found for: "".
  • Weighted Relevancy
  • Content Sequence
  • Relevancy
  • Earliest First
  • Latest First
    Larger font
    Smaller font
    Copy
    Print
    Contents

    Luxus Und Soziale Ungerechtigkeit

    Das Evangelium hätte die politischen und sozialen Probleme Frankreichs lösen können, die Klerus, König und Gesetzgebern über den Kopf wuchsen und letztlich die Nation in Anarchie und Verderben stürzten. Doch unter der Herrschaft der römischen Kirche vergaß das Volk die segensreichen Lehren des Erlösers über Selbstaufopferung und selbstlose Liebe. Sie wurden abgelenkt von der Selbstverleugnung für andere. Die Reichen wurden für die Unterdrückung der Armen nicht getadelt; die Armen bekamen in ihrer Knechtschaft und Erniedrigung keine Hilfe. Die Selbstsucht der Wohlhabenden und Machthaber wurde immer deutlicher und bedrückender. Jahrhundertelang wurden die Bauern durch die Habgier des Adels aufs Schlimmste ausgebeutet und ausgepresst. Die Reichen behandelten die Armen ungerecht und die Armen hassten die Reichen.VSL 255.2

    In vielen Provinzen waren Adlige die Großgrundbesitzer und die arbeitende Klasse nur deren Pächter. Sie waren ihren Gutsherren auf Gedeih und Verderb ausgeliefert und wurden gezwungen, den unverschämten Forderungen nachzukommen. Die Bürde, Kirche und Staat zu unterhalten, lastete auf den Schultern der mittleren und unteren Schichten, die von zivilen und geistlichen Behörden schwer besteuert wurden. »Die Willkür des Adels galt als das höchste Gesetz; die Bauern und Landbewohner konnten hungern, ohne dass die Unterdrücker sich darum gekümmert hätten. ... Die Leute wurden bei jeder Gelegenheit gezwungen, einzig und allein den Vorteil des Gutsbesitzers zu berücksichtigen. Das Leben der Landarbeiter war nichts als beständige Mühsal und ungelindertes Elend. Ihre Klagen, falls sie es überhaupt wagten, diese vorzubringen, wurden mit beleidigender Verachtung abgewiesen. Die Gerichtshöfe hörten eher einem Adligen als einem Bauern zu. Bestechung der Richter wurde allgemein akzeptiert, und die geringste Laune der Vornehmen erlangte durch diese allgemeine Verderbtheit Gesetzeskraft. Nicht einmal die Hälfte der von der arbeitenden Klasse durch die weltlichen Großen und die Geistlichkeit erpressten Steuern gelangten in die königliche oder kirchliche Schatzkammer; alles andere wurde in schändlicher Genusssucht verschleudert. Und die Leute, die auf diese Weise ihre Mitmenschen an den Bettelstab brachten, waren selbst von allen Steuern befreit und durch Gesetze oder Brauch zu allen Staatsämtern berechtigt. Zu diesen bevorzugten Klassen zählten 150.000 Personen. Für deren Annehmlichkeiten wurden Millionen zu einem hoffnungslosen und herabwürdigenden Leben verdammt.« 46Siehe Glossar »Frankreich, die Bevorzugten und die Massen«, S. 658.VSL 255.3

    Der Hof gab sich dem Luxus und der Verschwendungssucht hin. Das Volk hatte wenig Vertrauen zu den Regierenden. Allen Beschlüssen der Regierung haftete der Verdacht der Korruption an.VSL 256.1

    Mehr als 50 Jahre vor der Revolution bestieg Ludwig XV. den Thron, der sogar in diesen schlimmen Zeiten dafür bekannt war, ein träger, leichtsinniger und lüsterner Monarch zu sein. Da der Adel verdorben und grausam war, die Unterschicht verarmt und unwissend, der Staat finanziell ruiniert, das Volk verzweifelt, bedurfte es keines Propheten, um eine schreckliche Katastrophe vorauszusehen. Den Warnungen seiner Ratgeber entgegnete der König gewöhnlich: »Bemüht euch, alles im Gang zu erhalten, so lange ich leben mag; nach meinem Tode mag es kommen, wie es will.” Vergebens verlangte man nach einer Reform. Obwohl der König die Missstände sah, brachte er weder den Mut noch die Kraft auf, ihnen zu begegnen. Für das Unheil, das Frankreich bevorstand, hatte er nur einen teilnahmslosen und egoistischen Kommentar: »Nach mir die Sintflut!”VSL 256.2

    Ständig schürte Rom die Eifersucht des Königs und der herrschenden Klasse und redete ihnen ein, man müsse das Volk unter Zwang halten, wohl wissend, dass dies den Staat schwächen würde. Aber nur so konnte es die Herrschenden und das Volk unter seine Kontrolle bringen. In ihrer weitsichtigen Politik wusste die päpstliche Macht: Wenn man die Menschen wirkungsvoll versklaven will, müssen Fesseln an ihre Seelen gelegt werden; und der sicherste Weg, ihnen die Flucht aus der Abhängigkeit unmöglich zu machen, ist der Entzug ihrer Freiheit. Tausendmal schrecklicher als körperliches Leiden, das eine solche Politik verursachte, war die moralische Erniedrigung. Nachdem man den Menschen die Bibel vorenthalten hatte, wurden Engstirnigkeit und Selbstsucht ihre Lehrer. Das Volk versank in Unwissenheit, Aberglauben und Unmoral. So war es nicht mehr in der Lage, sich selbst zu regieren.VSL 256.3

    Larger font
    Smaller font
    Copy
    Print
    Contents