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Vom Schatten zum Licht

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    Erneute Kompromisse

    Immer mehr Menschen zog es an die Küsten Amerikas. Ihre Beweggründe waren jedoch ganz anders als jene der ersten Pilgerväter. Der einfache Glaube und der saubere Lebenswandel hatten vielerorts eine sehr prägende Wirkung entfaltet. Doch durch die Zunahme jener Menschen, die nur weltliche Vorteile suchten, wurde dieser Einfluss immer schwächer.VSL 272.4

    Die Verordnung der ersten Kolonisten, nur Kirchenmitgliedern das aktive und passive Stimmrecht zu gewähren, hatte äußerst schädliche Auswirkungen. Diese Maßnahme sollte ein Mittel sein, um die Reinheit des Staats zu bewahren, doch der Kirche brachte sie den Verfall. Als nämlich das Religionsbekenntnis zu einer Vorbedingung für das Stimmrecht und die Bekleidung eines öffentlichen Amtes wurde, führte dies dazu, dass sich viele Menschen aus rein weltlichen Überlegungen, aber ohne verändertes Herz, einer Kirche anschlossen. So bestanden die Kirchen zu einem beträchtlichen Teil aus unbekehrten Menschen. Selbst unter den Pastoren gab es solche, die nicht nur Irrtümer lehrten, sondern von der erneuernden Kraft des Heiligen Geistes nichts wussten. Damit zeigten sich einmal mehr die bösen Folgen, die seit den Tagen Konstantins durch die gesamte Kirchengeschichte hindurch bis heute immer wieder dort zu Tage treten, wo versucht wird, die Kirche mit Hilfe des Staates zu bauen und die weltliche Macht zu rufen, um das Evangelium Jesu Christi zu unterstützen. Dieser hatte eindeutig erklärt: »Mein Reich ist nicht von dieser Welt.” (Johannes 18,36) Die Verbindung der Kirche mit dem Staat, mag sie auch noch so unbedeutend sein, kann zwar den Schein erwecken, die Welt würde dadurch näher zur Kirche kommen, in Wirklichkeit aber bringt sie die Kirche näher zur Welt.VSL 273.1

    Den von John Robinson und Roger Williams auf so edle Weise vertretenen Grundsatz, wonach die Erkenntnis der Wahrheit stets fortschreite und sich Christen deshalb immer darauf einstellen müssten, alles Licht anzunehmen, das ihnen aus Gottes heiligem Wort entgegen strahlt, verloren ihre Nachkommen aus den Augen. Die protestantischen Kirchen Amerikas, und auch diejenigen in Europa, die durch den Segen der Reformation so sehr begünstigt worden waren, verpassten es, auf dem Weg der Reform weiter voranzuschreiten. Obwohl von Zeit zu Zeit einige treue Männer auftraten, um neue Wahrheiten zu verkündigen und lange gehegte Irrtümer bloßzustellen, war die Mehrheit, wie die Juden zur Zeit Christi oder die Papsttreuen zur Zeit Luthers, damit zufrieden, das zu glauben, was schon die Väter geglaubt hatten und so zu leben, wie schon die Väter gelebt hatten. So verkam die Religion einmal mehr zu bloßem Formalismus. Irrtum und Aberglaube wurden gehegt und gepflegt. Sie wären beseitigt worden, wenn die Kirche dem Licht des Wortes Gottes weiter gefolgt wäre. So aber erlosch das geistliche Feuer allmählich, das von der Reformation entfacht worden war. Schließlich hatten die protestantischen Kirchen eine Reform fast ebenso nötig wie die römische Kirche zur Zeit Luthers. Man war genauso weltlich gesinnt und geistlich abgestumpft und hatte genauso große Ehrfurcht vor menschlichen Ansichten. Gottes Lehren wurden einmal mehr durch menschliche Theorien ersetzt.VSL 273.2

    Auf die weite Verbreitung der Bibel zu Beginn des 19. Jahrhunderts und das große Licht, das die Welt daraufhin erhellte, folgte kein entsprechender Fortschritt in der Erkenntnis der offenbarten Wahrheit oder im praktischen Glauben. Satan konnte dem Volk das Wort aber nicht mehr wie in früheren Zeiten vorenthalten, denn es war für alle erreichbar. Um aber sein Ziel trotzdem zu erreichen, brachte er viele dazu, der Bibel keine Beachtung mehr zu schenken. Die Menschen erforschten die Schrift nicht mehr und akzeptierten weiterhin falsche Auslegungen und Lehren, die mit der Schrift nicht übereinstimmten.VSL 274.1

    Nachdem Satan erkannt hatte, dass sein Bemühen, die Wahrheit durch Verfolgung auszulöschen, ein Fehlschlag war, verführte er die Menschen wieder zu Kompromissen, was schon früher zum großen Abfall und zur Entwicklung der römisch-katholischen Kirche geführt hatte. Diesmal verleitete er die Christen jedoch nicht mehr dazu, sich mit Heiden zu verbinden, sondern mit solchen, die durch Verehrung alles Weltlichen genauso sehr Götzendiener waren wie ehemals die Heiden. Die Folgen waren ebenso vernichtend wie in früheren Zeiten. Stolz und Verschwendung wurden unter dem Deckmantel der Religion gepflegt und die Kirchen wurden korrupt. Satan verdrehte weiterhin die Lehren der Bibel, und Traditionen, die Millionen zugrunde richten sollten, schlugen tiefe Wurzeln. Die Kirche hielt an diesen Traditionen fest und verteidigte sie, statt um den Glauben zu ringen, »der ein für alle Mal den Heiligen überliefert ist” (Judas 3). Auf diese Weise wurden jene Grundsätze herabgewürdigt, für die die Reformatoren so viel eingesetzt und so stark gelitten hatten.VSL 274.2

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