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Vom Schatten zum Licht

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    Kapitel 18 - William Miller Und Das Buch Daniel

    Ein ehrenwerter und rechtschaffener amerikanischer Farmer war dazu verleitet worden, an der göttlichen Autorität der Bibel zu zweifeln. Doch weil er ehrlich nach der Wahrheit suchte, wurde er schließlich von Gott dazu auserwählt, Wegbereiter für die Verkündigung der Wiederkunft Christi zu werden. William Miller51Siehe Glossar »Miller, William«, S. 670. hatte wie viele andere Reformatoren vor ihm in jungen Jahren mit der Armut zu kämpfen. Dabei hatte er sich so wichtige Eigenschaften wie Fleiß und Selbstüberwindung angeeignet. Die Mitglieder seiner eigenen Familie zeichneten sich durch eine Grundhaltung von Unabhängigkeit und Freiheitsliebe aus. Sie besaßen Durchhaltevermögen und liebten ihr Vaterland. All das prägte auch den Charakter von William. Sein Vater war Hauptmann in der amerikanischen Revolutionsarmee, und die Opfer, die er in den Kämpfen und Leiden jener stürmischen Tage brachte, mögen der Grund für die armseligen Verhältnisse von Millers Kindheit gewesen sein.VSL 290.1

    William war von kräftiger Natur und zeigte schon in seiner Kindheit eine überdurchschnittliche Verstandeskraft. Diese trat mit zunehmendem Alter noch deutlicher hervor. Er war ein eifriger und gründlicher Denker und er hatte ein starkes Verlangen nach Wissen. Obwohl er sich keine akademische Bildung aneignen konnte, machten ihn seine Liebe zum Studium, seine Kritikfähigkeit und seine Gewohnheit, sorgfältig nachzudenken, zu einem Mann mit gesunder Urteilskraft und umfassendem Wissen. Er war moralisch untadelig, sein Leumund beneidenswert. Seine Rechtschaffenheit, Sparsamkeit und sein wohltätiger Charakter brachten ihm hohe Achtung ein. Durch Fleiß und Tatkraft erwarb er sich schon früh einen großen Sachverstand, wobei er seinen Studiengewohnheiten stets treu blieb. In verschiedenen zivilen und militärischen Ämtern kam er zu Ansehen, und der Weg zu Reichtum und Ruhm schien für ihn geebnet.VSL 290.2

    William Miller hatte eine tiefgläubige Mutter, und in seiner Kindheit wurde er religiös geprägt. Im frühen Mannesalter geriet er jedoch in die Gesellschaft von Deisten. 52Siehe Glossar »Deismus«, S. 656.Deren Einfluss auf ihn war besonders groß, da sie meist gute Bürger sowie wohltätige und menschenfreundliche Leute waren. In der Nachbarschaft von christlichen Institutionen war ihr Charakter bis zu einem gewissen Maße durch ihre Umgebung geprägt. Die Achtung und das Vertrauen, die man ihnen entgegenbrachte, hatten sie der Bibel zu verdanken. Doch wurden diese guten Gaben so verdreht, dass dadurch ein Einfluss gegen das Wort Gottes entstand. Die Verbindung zu diesen Männern brachte Miller dazu, auch ihre Weltanschauung zu übernehmen. Die gängige Schriftauslegung schien ihm voll von unüberwindlichen Schwierigkeiten zu sein. Doch sein neuer Glaube, der die Bibel beiseite setzte, bot ihm keine Alternative, und er war damit bei weitem nicht zufrieden. Trotzdem blieb er dieser Ansicht ungefähr zwölf Jahre lang treu. Als er 34 Jahre alt war, überzeugte ihn der Heilige Geist von seinem sündigen Zustand. Seine frühere Weltanschauung gab ihm keine begründete Hoffnung, die über das Grab hinaus reichte. Die Zukunft war düster und unheimlich. Über seine Gefühle jener Zeit schrieb er später:VSL 291.1

    »Vernichtet zu werden, das war ein kalter, schauriger Gedanke, und Rechenschaft ablegen zu müssen wäre der sichere Untergang aller gewesen. Der Himmel über meinem Haupte war wie Erz und die Erde unter meinen Füßen wie Eisen. Die Ewigkeit - was war sie? Und der Tod - warum gab es ihn? Je mehr ich mit mir kämpfte, desto weiter entfernte ich mich von den Beweisen. Je mehr ich darüber nachdachte, desto zerfahrener wurden meine Schlussfolgerungen. Ich versuchte, nicht weiter nachzudenken, aber meine Gedanken ließen sich nicht kontrollieren. Ich fühlte mich wahrhaft elend, wusste jedoch nicht warum. Ich murrte und klagte, wusste aber nicht, gegen wen. Ich war überzeugt, dass irgendwo ein Fehler lag, wusste aber nicht, wo oder wie das Richtige zu finden sei. Ich trauerte und war ohne Hoffnung.”VSL 291.2

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