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Vom Schatten zum Licht

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    Freude Und Verantwortung

    Als Miller mit dem Studium der Heiligen Schrift begann, um zu beweisen, dass sie eine Offenbarung Gottes ist, hatte er nicht die geringste Ahnung, zu welchen Resultaten er schlussendlich kommen würde. Er konnte die Ergebnisse seiner Untersuchungen selbst kaum glauben. Doch der Beweis aus der Schrift war zu deutlich und zu zwingend, als dass er ihn zurückweisen konnte.VSL 301.1

    Als er 1818 zu der festen Überzeugung kam, dass Christus in ungefähr 25 Jahren erscheinen würde, um sein Volk zu erlösen, hatte er schon zwei Jahre Bibelstudium hinter sich. »Ich brauche nicht von der Freude zu reden”, sagte Miller, »die mit dieser frohen Aussicht mein Herz erfüllte, oder von dem heißen Sehnen meiner Seele, einen Anteil an den Freuden der Erlösten zu haben. Die Bibel war nun für mich ein neues Buch. Sie war wirklich für mich ein Fest der Sinne; alles, was mir in ihren Lehren finster, geheimnisvoll oder dunkel erschienen war, wurde durch das helle Licht, das nun aus ihren heiligen Seiten hervorbrach, zerstreut. Oh, wie glänzend und herrlich zeigte sich die Wahrheit! Alle Widersprüche und Ungereimtheiten, die ich vorher in dem Wort gefunden hatte, waren verschwunden, und obwohl es noch viele Stellen gab, mit denen ich nicht zufrieden war, weil ich sie nicht völlig verstand, so war doch so viel Licht zur Erleuchtung meines vorher verfinsterten Gemütes daraus hervorgegangen, dass ich beim Studium der Heiligen Schrift eine Freude empfand, von der ich nie geglaubt hätte, dass ich sie durch ihre Lehren erlangen könnte« (BMM, 76.77).VSL 301.2

    »Bei der ernsten Überzeugung, dass sich so überwältigende Ereignisse in kurzer Zeit erfüllen sollten, wie sie in der Heiligen Schrift vorhergesagt waren, trat mit gewaltiger Macht die Frage an mich heran: Welche Verantwortung gegenüber der Welt liegt auf mir angesichts der Beweise, die mich überzeugt haben?« (BMM, 81) Er fühlte sehr deutlich, dass es seine Pflicht war, anderen das Licht weiterzugeben, das er empfangen hatte. Miller war sich sicher, dass er von den Gottlosen Widerstand zu erwarten hatte, doch er war zuversichtlich, dass sich alle Christen über die Hoffnung freuen würden, ihrem geliebten Erlöser zu begegnen. Seine einzige Befürchtung war, dass viele in Erwartung der herrlichen Erlösung, die in absehbarer Zeit geschehen sollte, die Lehre annehmen würden, ohne die Schriftstellen gründlich zu prüfen, die diese Wahrheit enthielten. Aus Furcht, er könnte sich irren und dadurch andere irreführen, zögerte er, seine Erkenntnis zu verkündigen. Deshalb prüfte er noch einmal die Ergebnisse seines Studiums und untersuchte sorgfältig jeden Einwand, der ihm in den Sinn kam. Aber durch das Licht des Wortes verschwanden diese wie der Nebel vor der Sonne. Nach fünfjähriger Prüfung war er von der Richtigkeit seiner Auslegung vollständig überzeugt.VSL 301.3

    Nun machte sich die Pflicht erneut bemerkbar, anderen nahezubringen, was die Schrift nach seiner Überzeugung so deutlich lehrte. Er sagte: »Wenn ich meinen Tätigkeiten nachging, verfolgte mich ständig der Gedanke: ›Geh und sage der Welt, in welcher Gefahr sie sich befindet.‹ Der Text stand immer vor mir: Wenn ich nun zu dem Gottlosen sage: ›Du Gottloser musst des Todes sterben! und du sagst ihm das nicht, um den Gottlosen vor seinem Wege zu warnen, so wird er, der Gottlose, um seiner Sünde willen sterben, aber sein Blut will ich von deiner Hand fordern. Warnst du aber den Gottlosen vor seinem Wege, dass er von ihm umkehre, und er will von seinem Wege nicht umkehren, so wird er um seiner Sünde willen sterben, aber du hast dein Leben errettet.‹ (Hesekiel 33,8.9) Ich fühlte: wenn die Gottlosen gewarnt werden könnten, dann würde sich eine große Zahl von ihnen bekehren; wenn sie aber nicht gewarnt würden, könnte ihr Blut von meiner Hand gefordert werden.” (BMM, 92)VSL 302.1

    Miller begann seine Ansichten privat überall zu verbreiten, wo er Gelegenheit dazu hatte, und betete, dass irgendein Prediger ihre Kraft erkennen und sich ihrer Verkündigung weihen würde. Er konnte sich aber der Überzeugung nicht erwehren, dass er die persönliche Pflicht hatte, die Warnung weiterzugeben. Ständig klangen ihm die Worte in den Ohren: »Geh und sage es der Welt; ihr Blut werde ich von deiner Hand fordern.« Er trug diese Bürde noch weitere neun Jahre auf seinem Herzen, bis er 1831 zum ersten Mal die Beweggründe für seinen Glauben öffentlich vortrug.VSL 302.2

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