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Vom Schatten zum Licht

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    Das Ausmass Der Prophezeiung Nicht Erfasst

    Keine Wahrheit wird in der Bibel mehr betont als die, dass Gott seine Diener auf Erden bei der Verbreitung des Erlösungswerks durch den Heiligen Geist immer auf ganz besondere Weise geführt hat. Menschen sind Instrumente in Gottes Hand, durch die er seine gnädigen und barmherzigen Absichten ausführt. Jeder leistet seinen Beitrag, und jedem ist so viel Licht anvertraut, wie es den Bedürfnissen seiner Zeit entspricht. Es reicht zwar aus, um ihn für den von Gott gegebenen Auftrag zu befähigen, aber kein Mensch, wie sehr ihn der Himmel auch ausgezeichnet haben mag, hat je den großen Erlösungsplan vollumfänglich erfasst. Er hat nicht einmal ein umfassendes Verständnis für das Ziel von Gottes Wirken in seiner Zeit gehabt. Der Mensch kann nicht völlig verstehen, was Gott durch das Werk, das er ihm anvertraut hat, ausführen will, er kann auch nicht die ganze Tragweite der Botschaft sehen, die er in Gottes Namen verkündigt.VSL 313.2

    »Meinst du, dass du weißt, was Gott weiß, oder kannst du alles so vollkommen treffen wie der Allmächtige?« (Hiob 11,7) »Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der Herr, sondern so viel der Himmel höher ist als die Erde, so sind auch meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken.” (Jesaja 55,8.9) »Ich bin Gott, und sonst keiner mehr, ein Gott, dem nichts gleicht. Ich habe von Anfang an verkündigt, was hernach kommen soll, und vorzeiten, was noch nicht geschehen ist.« (Jesaja 46,9.10)VSL 313.3

    Selbst die Propheten, die durch den Geist eine besondere Erleuchtung bekamen, konnten das Ausmaß der Offenbarung, die ihnen anvertraut wurde, nicht vollständig erfassen. Die Bedeutung wurde erst nach und nach klar, wenn das Volk Gottes die betreffenden Lehren benötigte.VSL 314.1

    Petrus schrieb über die Erlösung, die das Evangelium ans Licht brachte: »Nach dieser Seligkeit haben gesucht und geforscht die Propheten, die von der Gnade geweissagt haben, die für euch bestimmt ist, und haben geforscht, auf welche und was für eine Zeit der Geist Christi deutete, der in ihnen war und zuvor bezeugt hat die Leiden, die über Christus kommen sollten, und die Herrlichkeit danach. Ihnen ist offenbart worden, dass sie nicht sich selbst, sondern euch dienen sollten.« (1. Petrus 1,10-12)VSL 314.2

    Während es den Propheten kaum möglich war, die ihnen offenbarten Dinge vollständig zu verstehen, suchten sie doch ernsthaft nach dem vollen Licht über das, was ihnen Gott in seiner Gnade gezeigt hatte. Sie haben »gesucht und geforscht ... worauf oder auf was für eine Zeit der Geist Christi deutete, der in ihnen war.« Welch eine Lehre für das Volk Gottes im christlichen Zeitalter, zu dessen Nutzen diese Prophezeiungen durch seine Diener gegeben wurden! »Ihnen ist offenbart worden, dass sie nicht sich selbst, sondern euch dienen sollten.« Hören wir auf diese heiligen Männer, die in den Offenbarungen so fleißig »gesucht und geforscht” haben, obwohl diese Generationen betrafen, die zu ihrer Zeit nicht einmal geboren waren. Stellen wir ihren heiligen Eifer der gleichgültigen Haltung späterer Generationen gegenüber, mit der sie diese Himmelsgabe behandelten. Welch ein Vorwurf an das bequeme, weltliebende Desinteresse derer, die sich damit zufrieden geben, dass die Prophezeiungen nicht verstanden werden könnten!VSL 314.3

    Obwohl der begrenzte Verstand der Menschen nicht ausreicht, den Rat des Ewigen zu erforschen oder das Ausmaß seiner Absichten völlig zu verstehen, ist es doch auf ihren Irrtum oder ihre Nachlässigkeit zurückzuführen, dass sie die himmlischen Botschaften nur so verschwommen verstehen. Es kommt nicht selten vor, dass die Gedanken des Volks und sogar der Diener Gottes durch menschliche Anschauungen, Traditionen oder Irrlehren so verblendet werden, dass sie die großen Dinge, die in Gottes Wort offenbart sind, nur teilweise erkennen können. So war es auch bei den Jüngern Christi, als der Erlöser noch bei ihnen war. Sie wurden durch die Volksmeinung, der Messias sei ein weltlicher Fürst, der Israel zu einem Weltreich machen sollte, so beeinflusst, dass sie die Bedeutung der Weissagungen über sein Leiden und seinen Tod überhaupt nicht verstehen konnten.VSL 314.4

    Christus selbst hatte sie mit der Botschaft hinausgesandt: »Erfüllt ist die Zeit, und nahe gekommen ist das Reich Gottes. Kehrt um und glaubt an das Evangelium!” (Markus 1,15 ZÜ) Diese Botschaft beruhte auf dem 9. Kapitel des Buches Daniel. Nach Aussage des Engels reichten die 69 Wochen bis auf den »Gesalbten, einen Fürsten” (Daniel 9,25). Mit großer Hoffnung und voll freudiger Erwartung schauten die Jünger der Aufrichtung des messianischen Reiches in Jerusalem entgegen, das über die ganze Erde herrschen sollte.VSL 315.1

    Sie predigten die Botschaft, die Christus ihnen anvertraut hatte, obwohl sie selbst deren Bedeutung falsch verstanden. Während sich ihre Verkündigung auf Daniel 9,25 bezog, achteten sie nicht auf den nächsten Vers desselben Kapitels, dass der Messias ausgerottet würde. Von frühester Jugend an warteten sie sehnsüchtig auf die Herrlichkeit eines messianischen Reiches auf Erden, und dies verblendete ihr Verständnis über die Prophezeiungen wie auch die Worte Christi.VSL 315.2

    Sie kamen ihrer Pflicht nach, dem jüdischen Volk die angebotene Gnade zu verkündigen. Aber gerade als sie von ihrem Herrn erwarteten, dass er den Thron Davids besteigen würde, mussten sie mit ansehen, wie er wie ein Übeltäter ergriffen, ausgepeitscht, verspottet, verurteilt und ans Kreuz von Golgatha geschlagen wurde. Welche Verzweiflung beherrschte die Herzen dieser Jünger, als ihr Herr im Grabe schlief!VSL 315.3

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