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Vom Schatten zum Licht

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    Ein Bekehrter Jude

    1821, drei Jahre nachdem Miller die Prophezeiungen verstanden und auf die Zeit des Gerichts hingewiesen hatte, begann Dr. Joseph Wolff, der »Weltmissionar”, das baldige Kommen des Herrn zu verkündigen. Wolff wurde in Deutschland geboren, war jüdischer Abstammung und Sohn eines Rabbiners. Schon in frühester Jugend war er von der Wahrheit des christlichen Glaubens überzeugt. Da er einen regen und forschenden Geist hatte, hörte er den Gesprächen im Haus seines Vaters oft interessiert zu. Täglich trafen sich dort fromme Juden, die von den Hoffnungen und Erwartungen ihres Volkes sprachen, vom Kommen des Messias und der Wiederherstellung Israels. Als der Junge eines Tages den Namen Jesus von Nazareth hörte, fragte er, wer das sei. Die Antwort lautete: »Ein höchst begabter Jude, weil er aber vorgab, der Messias zu sein, verurteilte ihn das jüdische Gericht zum Tode.” - »Warum ist Jerusalem zerstört«, fuhr er fort, »und warum sind wir in Gefangenschaft?” - »Ach”, antwortete der Vater, »weil die Juden die Propheten umbrachten.” Dem Kind kam sofort der Gedanke: »Vielleicht war auch Jesus von Nazareth ein Prophet und die Juden haben ihn getötet, obgleich er unschuldig war.« (WRE, I, 6 ff.) Der Gedanke ließ ihn nicht mehr los. Weil es ihm verboten war, christliche Kirchen zu betreten, stand er oft draußen vor den Gebäuden, um den Predigten zuzuhören.VSL 325.1

    Bereits als er sieben Jahre alt war, prahlte er gegenüber einem älteren christlichen Nachbarn über den zukünftigen Triumph Israels beim Erscheinen des Messias, worauf der alte Mann freundlich zu ihm sagte: »Mein Junge, ich will dir sagen, wer der wirkliche Messias war: Es war Jesus von Nazareth ... den deine Vorfahren kreuzigten, wie sie vorzeiten auch andere Propheten umbrachten. Geh heim und lies das 53. Kapitel des Propheten Jesaja und du wirst überzeugt werden, dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist.« (WRE, I, 6 ff.) Sofort überkam ihn eine Ahnung, dass das stimmen könnte. Er ging nach Hause, las den betreffenden Abschnitt in der Bibel und wunderte sich, wie genau sich dieser in Jesus von Nazareth erfüllt hatte. Waren die Worte dieses Christen wahr? Der Knabe bat seinen Vater um eine Erklärung dieser Prophezeiungen, doch dieser hüllte sich daraufhin so sehr in Schweigen, dass der Junge es nie wieder wagte, das Thema zu erwähnen. Dadurch wurde jedoch sein Verlangen, mehr über den christlichen Glauben zu erfahren, noch stärker.VSL 325.2

    Das Wissen, das er suchte, wurde in seinem jüdischen Familienkreis absichtlich von ihm ferngehalten. Als er elf Jahre alt war, verließ er das Haus seines Vaters und zog in die Welt, um sich selbst eine gute Ausbildung zu verschaffen, sowie seine Religion und sein Lebenswerk zu wählen. Er fand eine Zeit lang bei Verwandten Unterkunft, wurde aber bald als Abtrünniger von ihnen vertrieben und musste allein und mittellos seinen Weg unter Fremden finden. Er zog von Ort zu Ort, studierte fleißig und gab Hebräischstunden, um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Durch den Einfluss eines katholischen Lehrers wurde er zum katholischen Glauben geführt. Dadurch fasste er den Entschluss, Missionar unter seinem eigenen Volk zu werden. Einige Jahre später schrieb er sich am »Collegium pro fide propaganda« [Kollegium für Glaubenspropaganda] in Rom ein und setzte dort seine Studien fort. Hier brachte ihm sein unabhängiges Denken und seine offene Rede den Vorwurf der Ketzerei ein. Offen griff er die Missbräuche der Kirche an und forderte eine Erneuerung. Obwohl ihn die päpstlichen Würdenträger anfänglich mit besonderer Achtung behandelten, musste er Rom nach einiger Zeit verlassen. Unter Aufsicht der Kirche zog er von Ort zu Ort, bis es schließlich deutlich wurde, dass er sich nie dem Zwang der römischen Kirche unterwerfen würde. Er wurde für unverbesserlich erklärt, und man ließ ihn ziehen, wohin er wollte. Nun machte er sich auf den Weg nach England, wo er den protestantischen Glauben annahm und sich der anglikanischen Kirche anschloss. Nach zweijährigem Studium begann er 1821 sein Lebenswerk.VSL 325.3

    Als Wolff die große Wahrheit vom ersten Kommen Christi als »des Allerverachtetsten und Unwertesten, voller Schmerzen und Krankheit” (Jesaja 53,3) annahm, erkannte er aber auch, dass die Prophetie mit gleicher Deutlichkeit von dessen Wiederkunft in Macht und Herrlichkeit spricht. Während Wolff versuchte, sein Volk zu Jesus von Nazareth, dem Verheißenen, zu führen und es auf sein erstes Erscheinen in Demut als ein Opfer für die Sünden der Menschen hinzuweisen, lehrte er auch Christi Wiederkunft als König und Erlöser.VSL 326.1

    Er sagte: »Jesus von Nazareth, der wahre Messias, dessen Hände und Füße durchbohrt wurden, der wie ein Lamm zur Schlachtbank geführt wurde, der ein Mann der Schmerzen und Leiden war, der zum ersten Mal kam, nachdem das Zepter von Juda und der Herrscherstab von seinen (Judas) Füßen gewichen war, wird zum zweiten Mal kommen in den Wolken des Himmels mit der Posaune des Erzengels.« (WFM, 62) Er wird »auf dem Ölberg stehen; und jene Herrschaft über die Schöpfung, die einst Adam zugewiesen war und von ihm verwirkt wurde (vgl. 1. Mose 1,26 und 3,17), wird Jesus gegeben werden. Er wird König sein über die ganze Erde. Das Seufzen und Klagen der Schöpfung wird aufhören, und Lob und Danklieder werden erschallen. ... Wenn Jesus in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen heiligen Engeln kommt ... werden die Toten in Christus zuerst auferstehen (1. Thessalonicher 4,16; 1. Korinther 15,23). Dies nennen wir Christen die erste Auferstehung. Danach wird die Tierwelt ihren Charakter ändern (Jesaja 11,6-9) und Jesus untertan werden (Psalm 8). Allgemeiner Friede wird herrschen. ... Der Herr wird wiederum auf die Erde herniederschauen und sagen: Siehe, es ist sehr gut.« (WT, 378.379.294)VSL 326.2

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