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Vom Schatten zum Licht

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    Hoffnung In Frankreich Und In Der Schweiz

    Auch in Frankreich und in der Schweiz schien das Licht. In Genf, wo Farel und Calvin die Reformationswahrheit verbreitet hatten, predigte Louis Gaussen über die Wiederkunft Christi. Als Schüler nahm Gaussen den Geist des Rationalismus auf, der im späten 18. und im beginnenden 19. Jahrhundert ganz Europa durchdrang, und als er ins Predigtamt eintrat, war er nicht nur über den wahren Glauben unwissend, sondern neigte gar zur Skepsis. Seit seiner Jugend war er aber am Studium der Prophezeiungen interessiert. Als er das Werk »Histoire ancienne« [Alte Geschichte] von Charles Rollin las, wurde er auf das zweite Kapitel des Buches Daniel aufmerksam. Die wunderbare Genauigkeit, mit der sich die Prophezeiung erfüllt hatte, verblüffte ihn. Darin fand er ein Zeugnis für die göttliche Inspiration der Heiligen Schrift, das ihm in den Auseinandersetzungen der späteren Jahre zum festen Anker wurde. Die Lehren des Rationalismus befriedigten ihn nicht mehr. Das Studium der Bibel und sein Forschen nach klarerer Erkenntnis führten ihn nach einiger Zeit zu einem festen Glauben.VSL 331.2

    Bei weiterem Nachforschen in den Prophezeiungen kam er zu der Überzeugung, dass die Wiederkunft des Herrn kurz bevorstand. Er war von dem Ernst und der Bedeutung dieser großen Wahrheit so beeindruckt, dass er sich entschloss, sie den Menschen zu verkündigen. Aber der Volksglaube, wonach die Prophezeiungen Daniels Geheimnisse seien, die man nicht verstehen könne, war für ihn ein schweres Hindernis auf seinem Weg. Schließlich tat er, was schon Farel vor ihm getan hatte, als dieser Genf evangelisierte: Er begann bei den Kindern, durch die er hoffte, das Interesse der Eltern zu gewinnen.VSL 331.3

    Als er später über diese Absicht sprach, sagte er: »Ich möchte dies so verstanden wissen, dass es nicht wegen der geringen Bedeutung, sondern im Gegenteil des hohen Wertes wegen ist, dass ich diese Sache in dieser vertraulichen Form darzustellen wünschte und mich damit an die Kinder wandte. Ich wollte gehört werden und hatte befürchtet, keine Aufmerksamkeit zu erregen, falls ich mich an die Erwachsenen wenden würde. ... Ich beschloss deshalb, zu den Jüngsten zu gehen. Ich versammelte eine Schar von Kindern um mich. Wenn die Zahl der Anwesenden zunimmt, wenn man sieht, dass sie zuhören, Gefallen daran finden, angezogen werden, dass sie das Thema verstehen und erklären können, dann werde ich sicherlich bald einen zweiten Kreis von Zuhörern haben, und die Erwachsenen ihrerseits werden sehen, dass es die Mühe lohnt, sich hinzusetzen und zu studieren. Geschieht das, dann ist die Sache gewonnen.” (GPD, II, Vorwort)VSL 331.4

    Gaussen hatte Erfolg. Als er Kinder unterrichtete, hörten ihm auch ältere Leute zu. Die Emporen seiner Kirche waren mit aufmerksamen Zuhörern gefüllt, unter ihnen Gelehrte und Männer von Rang und Namen, Fremde und Ausländer, die Genf besuchten, und durch sie wurde die Botschaft in andere Gegenden getragen.VSL 332.1

    Durch diesen Erfolg ermutigt, veröffentlichte Gaussen seine Lehren in der Hoffnung, das Studium der prophetischen Bücher in den Kirchen der französischsprachigen Welt anzuregen. Er sagte: »Durch die Veröffentlichung des Lehrstoffs, der den Kindern beigebracht worden ist, appellieren wir an die Erwachsenen, die oft solche Bücher vernachlässigen unter dem falschen Vorwand, dass sie unverständlich seien. Wie können sie unverständlich sein, da eure Kinder sie verstehen? ... Ich hatte das dringliche Bestreben”, fügte er hinzu, »die bekannten Weissagungen bei unseren Gemeinden, wenn möglich, allgemein bekannt zu machen. ... Es gibt in der Tat kein Studium, das, wie mir scheint, den Bedürfnissen der Zeit besser entspräche. . Hierdurch müssen wir uns vorbereiten auf die bevorstehende Trübsal und warten auf Jesus Christus.”VSL 332.2

    Obwohl Gaussen einer der hervorragendsten und beliebtesten Prediger französischer Sprache war, wurde er doch nach einiger Zeit seines Amtes enthoben. Sein Hauptvergehen war, dass er der Jugend statt des Katechismus, eines faden und rationalistischen Kirchenhandbuchs fast ohne eine Ermutigung für einen positiven Glauben, Bibelunterricht gab. Später wurde er Lehrer an einer theologischen Schule, während er sonntags den Unterricht mit den Kindern fortsetzte und sie in der Heiligen Schrift unterwies. Seine Werke über die Prophezeiungen fanden ebenfalls ein großes Interesse. Von seinem Lehrstuhl aus, über die Presse sowie durch seine Lieblingsbeschäftigung als Lehrer von Kindern fanden seine Ausführungen noch jahrelang Beachtung und ermunterten viele zum Studium der Prophezeiungen, die zeigten, dass der Herr bald kommen werde.VSL 332.3

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