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Vom Schatten zum Licht

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    Ewige Höllenqualen Und Ein Gott Der Liebe?

    Nach dem Sündenfall beauftragte Satan seine Engel, sich besonders darum zu bemühen, den Menschen den Glauben einzuimpfen, sie besäßen eine natürliche Unsterblichkeit. Sobald sie die Leute dazu gebracht hätten, diesen Irrtum anzunehmen, sollten sie diese zur Schlussfolgerung führen, dass ein Sünder in Ewigkeit im Elend leben müsse. Nun stellte der Fürst der Finsternis mit Hilfe seiner Helfer Gott als einen rachsüchtigen Tyrannen dar und erklärte, dieser würde alle, die ihm nicht gefallen, in die Hölle verstoßen, um sie ewig seinen Zorn spüren zu lassen. Während sie dort unter unaussprechlichen Qualen leiden und sich in den ewigen Flammen krümmen, schaue ihr Schöpfer mit Genugtuung auf sie herab.VSL 486.3

    Auf diese Weise projiziert der Erzfeind seine eigenen Eigenschaften auf den Schöpfer und Wohltäter der Menschheit. Grausamkeit ist satanisch, Gott aber ist Liebe. Alles, was Gott schuf, war rein, heilig und lieblich, bis der große Aufrührer die Sünde in die Welt brachte. Satan ist der Feind, der die Menschen zur Sünde verführt und sie vernichtet, wenn er es kann. Wenn er sein Opfer einmal in seiner Gewalt hat, freut er sich über dessen Untergang. Wäre es ihm erlaubt, würde er die ganze Menschheit mit seinem Netz fangen. Wenn die göttliche Macht nicht eingegriffen hätte, würde ihm kein einziger Sohn und keine einzige Tochter Adams entkommen.VSL 487.1

    Auch heute versucht Satan, Menschen zu überwältigen, wie er es damals mit unseren ersten Eltern tat, indem er das Vertrauen zu ihrem Schöpfer erschüttert und sie verleitet, die Weisheit seiner Herrschaft und die Gerechtigkeit seines Gesetzes anzuzweifeln. Um ihre Bosheit und Rebellion zu rechtfertigen, stellen Satan und seine Gesandten Gott noch schlimmer dar, als sie selbst sind. Der große Betrüger versucht, seinen eigenen grausamen Charakter auf unseren himmlischen Vater zu projizieren. Damit will er selbst als derjenige erscheinen, dem großes Unrecht angetan wurde, als man ihn aus dem Himmel verbannte, weil er sich einem solch ungerechten Herrscher wie Gott nicht unterwerfen wollte. Er führt der Welt die Freiheit vor Augen, der sie sich unter seiner »Mildtätigkeit« erfreuen würde, im Gegensatz zu dem Zwang unter den strengen Geboten Jahwes. So gelingt es ihm stets, Menschen von ihrer Treue zu Gott wegzulocken.VSL 487.2

    Die Lehre von einer ewig brennenden Hölle, in der die verstorbenen Bösen mit Feuer und Schwefel gequält werden, verletzt einerseits jedes Gefühl von Liebe und Barmherzigkeit. Andererseits widerspricht es auch unserem Sinn für Gerechtigkeit, wenn ein Mensch für die Sünden eines kurzen Erdenlebens so lange leiden müsste. Und doch ist diese Lehre weit verbreitet und findet sich in vielen Glaubensbekenntnissen der Christenheit. So sagte ein angesehener Theologe: »Der Anblick der Höllenqualen wird die Glückseligkeit der Heiligen für immer vergrößern. Wenn sie sehen, wie andere, gleicher Natur wie sie und unter den gleichen Umständen geboren, in solches Elend stürzen, während sie selbst ausgezeichnet dastehen, werden sie erkennen, wie glücklich sie sind.” Ein anderer sagte Folgendes: »Während der Verdammungsbefehl ewig an den Gefäßen des Zornes vollstreckt wird, steigt der Rauch ihrer Qual ewiglich vor den Gefäßen der Gnade auf, und diese werden, statt an dem Schicksal dieser Elenden Anteil zu nehmen, sagen: Halleluja! Lobt den Herrn!”VSL 487.3

    Wo finden sich solche Lehren im Wort Gottes? Werden denn die Erlösten im Himmel jedes Mitgefühl und alle Barmherzigkeit, ja sogar die Empfindungen ganz gewöhnlicher Menschlichkeit verloren haben? Werden diese dann durch stoische Teilnahmslosigkeit oder barbarische Grausamkeit ersetzt? Nein, so etwas lehrt das Wort Gottes niemals! Die Ansichten, die in diesen gerade erwähnten Zitaten vertreten werden, stammen von Männern, die gebildet und aufrichtig sein mögen, aber von Satans List getäuscht wurden. Er verleitet sie dazu, deutliche Aussagen der Bibel falsch auszulegen, und verleiht der Sprache einen Anflug von Bitterkeit und Bosheit, die zu ihm, doch niemals zu unserem Schöpfer passen. »So wahr ich lebe, spricht Gott der Herr: Ich habe kein Gefallen am Tode des Gottlosen, sondern dass der Gottlose umkehre von seinem Wege und lebe. So kehrt nun um von euren bösen Wegen. Warum wollt ihr sterben, ihr vom Hause Israel?” (Hesekiel 33,11)VSL 488.1

    Was wäre das für ein Gott, der sich am Anblick ewiger Qualen ergötzt? Kann sich unser Schöpfer wirklich am Stöhnen, am Geschrei und an den Verwünschungen von leidenden Geschöpfen erfreuen, die er in den Flammen der Hölle gefangen hält? Können diese entsetzlichen Schreie im Ohr der unendlichen Liebe Musik sein? Es wird behauptet, dass das dauernde Elend der Gottlosen Gottes Hass gegen die Sünde zeigt, die den Frieden und die Ordnung im Universum zerstört. Welch schreckliche Gotteslästerung! Als ob Gottes Hass gegen die Sünde ein Grund wäre, diese zu verewigen. Diese Theologen lehren, dass die endlose Qual, die keine Hoffnung auf Gnade kennt, die elenden Opfer rasend macht, und wenn sie ihre Wut in Flüchen und Gotteslästerungen zum Ausdruck bringen, sie ihre Schuldenlast immer mehr vergrößern. Gottes Herrlichkeit wird nicht dadurch erhöht, dass Sünde dauernd vermehrt und verewigt wird.VSL 488.2

    Der menschliche Geist ist nicht in der Lage, das Elend abzuschätzen, das durch diese Irrlehre von der ewigen Qual entstanden ist. Die biblische Religion, die voller Liebe und Güte und überaus reich an Erbarmen ist, wird durch solchen Aberglauben verfinstert und mit Schrecken umgeben. Wenn man bedenkt, wie falsch Satan den Charakter Gottes darstellt, wen wundert es dann, dass unser mitfühlender Schöpfer so sehr gefürchtet, gescheut und sogar gehasst wird? Diese fürchterlichen Vorstellungen von Gott, die auf der ganzen Welt von den Kanzeln herab gepredigt wurden, haben schon Tausende, ja Millionen zu Skeptikern und Ungläubigen gemacht.VSL 488.3

    Die Lehre von der ewigen Qual ist eine der Irrlehren, die zum »Zorneswein der Hurerei” Babylons gehören, von dem sie allen Völkern zu trinken gibt, wie es in Offenbarung 14,8 und 17,2 steht. Dass Diener Christi solche Irrlehren angenommen haben und sie von geweihten Stätten aus verkündigten, ist in der Tat rätselhaft. Sie übernahmen sie von Rom, wie dies auch beim falschen Sabbat der Fall war. Sicher haben auch große und aufrichtige Männer solche Lehren gepredigt, aber sie haben zu diesem Thema nicht dieselbe Erkenntnis erhalten wie wir heute. Sie waren nur für das Licht verantwortlich, das sie empfangen hatten. Von uns wird Rechenschaft von dem verlangt, was in unseren Tagen erkannt worden ist. Wenn wir vom Zeugnis der Schrift abweichen und Irrlehren annehmen, nur weil unsere Väter sie lehrten, stehen wir unter dem Urteil, das über Babylon ausgesprochen wird: Wir trinken vom »Zorneswein ihrer Hurerei” (Offenbarung 14,8).VSL 488.4

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