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Vom Schatten zum Licht

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    Der Irrtum Der Allversöhnung

    Sehr viele Menschen, bei denen die Lehre von der ewigen Qual Abscheu erregt, werden oft zum Gegenteil getrieben. Sie lesen in der Schrift, dass Gott Liebe und Barmherzigkeit ist, und können nicht glauben, dass er seine Geschöpfe einem ewig brennenden Feuer überlassen wird. Weil sie an der Lehre von der Unsterblichkeit der Seele festhalten, sehen sie keine andere Alternative, als zu schlussfolgern, dass alle Menschen letztlich gerettet werden. Viele sehen in den Warnungen der Bibel lediglich ein Mittel, um die Menschen durch Angst zum Gehorsam zu treiben, und glauben, dass diese sich nie buchstäblich erfüllen werden. So kann der Sünder seinen selbstsüchtigen Vergnügungen nachgehen, die Forderungen Gottes missachten und doch erwarten, einmal angenommen zu werden. Eine solche Lehre, die auf Gottes Barmherzigkeit pocht, aber seine Gerechtigkeit ablehnt, gefällt dem fleischlichen Herzen und festigt die Kühnheit der Gottlosen.VSL 489.1

    Um zu zeigen, wie diejenigen, die an die Allversöhnung glauben, die Schrift verdrehen, damit sie ihre zerstörerischen Lehren stützen können, reicht es aus, auf ihre eigenen Äußerungen hinzuweisen. Beim Begräbnis eines ungläubigen jungen Mannes, der durch einen Unfall ums Leben kam, wählte ein Geistlicher, der ein Anhänger der Allversöhnung war, folgenden Bibeltext, der sich auf David bezog: »Denn er hatte sich getröstet über Amnon, dass er tot war.« (2. Samuel 13,39)VSL 489.2

    Der Geistliche sprach: »Man fragt mich häufig, was das Schicksal jener sein werde, die in Sünden die Welt verlassen, die vielleicht in betrunkenem Zustand, mit den unabgewaschenen Scharlachflecken des Verbrechens an ihren Kleidern sterben, oder die dahinfahren wie dieser junge Mann, ohne je nach Religion gefragt oder ihren Segen erfahren zu haben. Wir sind zufrieden mit der Heiligen Schrift; ihre Antwort soll das schreckliche Problem lösen. Amnon war überaus sündig; er war unbußfertig, wurde betrunken gemacht und in diesem Zustand umgebracht. David war ein Prophet Gottes; er muss gewusst haben, ob Amnon es in der zukünftigen Welt schlecht oder gut haben werde. Was war die Äußerung seines Herzens? ›König David hörte auf, Absalom zu grollen; denn er hatte sich getröstet über Amnon, dass er tot war.‹”VSL 489.3

    »Welche Schlussfolgerung können wir aus diesen Worten ziehen?”, fuhr der Verkündiger fort. »Ist es nicht die, dass eine endlose Qual nicht zu seiner Glaubensüberzeugung gehörte? Das entspricht genau unserem Glauben; und hier entdecken wir ein schlagkräftiges Argument zur Unterstützung der angenehmeren, erleuchtenderen, gefälligeren Annahme einer letzten, allgemeinen Reinheit und eines dauernden Friedens. Er war getröstet darüber, dass sein Sohn tot war. Und warum? Weil sein prophetisches Auge vorwärts in die herrliche Zukunft blicken und sehen konnte, dass sein Sohn, nachdem er von allen Versuchungen weit entfernt, von der Knechtschaft befreit, von der Verderbtheit der Sünde gereinigt, ausreichend geheiligt und erleuchtet, in die Versammlung aufgefahrener, frohlockender Geister aufgenommen wurde. Sein einziger Trost war, dass sein geliebter Sohn, entrückt aus dem gegenwärtigen Zustand der Sünde und des Leidens, dorthin versetzt sei, wo die erhabensten Einflüsse des Heiligen Geistes sich in seine verfinsterte Seele ergießen würden, wo sein Verstand der Weisheit des Himmels und dem lieblichen Einfluss unsterblicher Liebe geöffnet würde und er, auf diese Weise ausgerüstet mit einem geheiligten Wesen, die Ruhe und Gemeinschaft des himmlischen Erbes genießen könne.VSL 490.1

    Wir möchten also so verstanden werden, dass wir glauben, die Seligkeit des Himmels hängt von nichts ab, was wir in diesem Leben tun können, weder von einer gegenwärtigen Veränderung des Herzens noch von dem aktuellen Glauben oder einem geäußerten Religionsbekenntnis.”VSL 490.2

    Damit wiederholte dieser angebliche Diener Christi die Lüge der Schlange im Paradies: »Ihr werdet keineswegs des Todes sterben. ... An dem Tage, da ihr davon esst, werden eure Augen aufgetan, und ihr werdet sein wie Gott.” (1. Mose 3,4.5) Er erklärt, dass der gemeinste Sünder, ob Mörder, Dieb oder Ehebrecher, im Tod darauf vorbereitet wird, in die ewige Seligkeit einzugehen.VSL 490.3

    Woher holt sich dieser Irrlehrer seine Weisheit? Aus einem einzigen Satz, der ausdrückt, dass sich David der göttlichen Fügung unterwarf. »David hörte auf, Absalom zu grollen; denn er hatte sich getröstet über Amnon, dass er tot war.« (2. Samuel 13,39) Davids heftiger Schmerz ließ mit der Zeit nach, seine Gedanken wandten sich von dem toten zu dem lebendigen Sohn, der aus Furcht vor gerechter Strafe für sein Verbrechen freiwillig in die Verbannung geflohen war. Und dies sollte der biblische Beweis dafür sein, dass der blutschänderische, betrunkene Amnon nach seinem Ableben schnurstracks an den Ort der Wonne entrückt worden sei, wo er gereinigt und vorbereitet würde für die Gemeinschaft mit sündlosen Engeln? Das ist aber nur eine angenehme Fabel, die dazu geeignet ist, das natürliche Herz zufrieden zu stellen. Diese Lehre geht allein auf Satan selbst zurück, und er hat damit Erfolg. Erstaunt es uns, dass durch solche Unterweisung die Bosheit überhand nimmt?VSL 490.4

    Der Weg, den dieser eine Irrlehrer verfolgt, ist nur ein Beispiel von vielen anderen. Da werden einige wenige Worte der Heiligen Schrift aus dem Zusammenhang gerissen, die in vielen Fällen genau das Gegenteil von dem aussagen würden, was man in sie hineinlegt. So zerlegte Bibelstellen werden verdreht und als Beweis für Lehren herangezogen, die gar nicht im Wort Gottes begründet sind. Was da über den betrunkenen Amnon als Beweis für seine Aufnahme in den Himmel angeführt wird, steht in direktem Widerspruch zu der Aussage der Heiligen Schrift, dass kein Trunkenbold das Reich Gottes erben kann (vgl. 1. Korinther 6,10). Damit verdrehen Zweifler, Ungläubige und Skeptiker die Wahrheit in eine Lüge. Und viele Menschen werden durch ihre Spitzfindigkeit verführt. Sie werden in der Wiege fleischlicher Sicherheit in den Schlaf geschaukelt.VSL 491.1

    Wenn es wahr wäre, dass die Seelen aller Menschen in der Stunde ihres Ablebens direkt in den Himmel kämen, würde wohl jeder eher den Tod als das Leben begehren. Viele sind durch diesen Glauben dazu geführt worden, ihrem Leben ein Ende zu machen. Wenn ein Mensch von Sorgen, Ratlosigkeit und Enttäuschungen geplagt wird, scheint es für ihn ein Leichtes, den spröden Lebensfaden zu zerreißen und in die Welt ewiger Wonne zu entfliehen.VSL 491.2

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