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Vom Schatten zum Licht

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    Im Wesen Unverändert

    Die römische Kirche zeigt sich der Welt heute von einer guten Seite. Die Berichte über ihre schrecklichen Grausamkeiten werden mit Entschuldigungen zugedeckt. Sie hüllt sich in christusähnliche Gewänder, aber in ihrem Wesen ist sie unverändert geblieben. Jeder Grundsatz der Papstkirche, der in der Vergangenheit definiert wurde, besteht auch heute noch. Die Lehren, die in den finstersten Tagen des Mittelalters formuliert wurden, werden noch heute vertreten. Es täusche sich niemand! Das Papsttum, dem die Protestanten heute so freundlich begegnen, 74Siehe Glossar »Ökumenismus, moderner«, S. 672. ist dasselbe, das die Welt in den Tagen der Reformation beherrschte, als sich Menschen unter Lebensgefahr erhoben, um seine Bosheit bloßzustellen. Es besitzt das gleiche Selbstbewusstsein und erhebt denselben vermessenen Anspruch, mit dem es einst Könige und Fürsten beherrschte und es besteht auf Vorrechten, die nur Gott gehören. Seine Wesensart ist heute nicht weniger hart und gebieterisch als zu der Zeit, in der es die menschliche Freiheit niederwarf und die Heiligen des Höchsten vernichtete.VSL 521.2

    Auf das Papsttum trifft zu, was die Prophetie von dem »Abfall, der da kommen soll« (2. Thessalonicher 2,3) in den letzten Tagen, vorhergesagt hat. Es gehört zu seinem diplomatischen Geschick, immer gerade den Charakter anzunehmen, der seinen Absichten am besten dient. Es verändert sich äußerlich wie ein Chamäleon, verbirgt aber darunter das unveränderliche Gift der Schlange. »Wir sind nicht gebunden, den Ketzern Treue und Glauben zu halten«, erklärte die römische Kirche. (LHC, I, 516) Soll diese Macht, deren Geschichte während eines Jahrtausends mit dem Blut der Heiligen geschrieben wurde, nun zur Gemeinde Christi gerechnet werden?VSL 522.1

    Nicht ohne Grund wird in protestantischen Ländern die Behauptung verbreitet, dass sich der Katholizismus nicht mehr so sehr vom Protestantismus unterscheide wie in früheren Zeiten. Es hat eine Veränderung gegeben, doch die betraf nicht den Katholizismus. Der heutige Protestantismus ähnelt tatsächlich dem Katholizismus, weil er seit den Tagen der Reformatoren so sehr entartet ist.VSL 522.2

    Weil die protestantischen Kirchen die Gunst der Welt gesucht haben, hat falsche Nachsicht ihre Augen verblendet. Sie begreifen nicht, weshalb es falsch sein könnte, in allem Bösen nach dem Guten zu suchen. Die Folge davon wird schließlich sein, dass sie in allem Guten etwas Böses vermuten. Statt den Glauben zu verteidigen, der einst den Heiligen gegeben wurde, entschuldigen sie sich nun in Rom für ihre lieblose Beurteilung und bitten darum, ihren blinden Eifer zu verzeihen.VSL 522.3

    Eine große Gruppe, darunter auch solche, die dem Katholizismus nichts abgewinnen können, erwartet keine Gefahr von seiner Macht und seinem Einfluss. Viele machen geltend, dass die geistige und moralische Finsternis des Mittelalters die Verbreitung seiner Lehren, seines Aberglaubens und seiner Unterdrückung begünstigte; heute aber würden die Einsichten der modernen Zeit, die allgemeine Zunahme des Wissens und der Glaubensfreiheit ein Wiederaufleben der Unduldsamkeit und der Tyrannei unmöglich machen. Schon der Gedanke, dieser Zustand könnte in unserer aufgeklärten Zeit erneut eintreten, wird lächerlich gemacht. Es ist wahr, die heutige Generation lebt in einer Zeit großer geistiger, moralischer und religiöser Erkenntnis. Die Seiten des geöffneten Wortes Gottes haben himmlisches Licht auf die Welt scheinen lassen. Man sollte aber bedenken, je mehr Licht gewährt wird, umso größer ist die Finsternis bei denen, die es verdrehen oder verwerfen.VSL 522.4

    Würden die Protestanten die Bibel unter Gebet studieren, könnten sie den wirklichen Charakter des Papsttums erkennen und ihn ablehnen. Aber viele halten sich in überheblicher Art für so weise, dass sie keinen Anlass sehen, Gott demütig zu suchen und sich in die Wahrheit leiten zu lassen. Obwohl sie sich mit ihrer Erleuchtung brüsten, kennen sie weder die Schrift noch die Macht Gottes. Sie benötigen etwas, das ihr Gewissen beruhigt und suchen nach dem, was am wenigsten geistlich und demütigend ist. Sie suchen einen Weg, der sie Gott vergessen lässt, der aber doch so aussieht, als würde man ihn nicht ausklammern. Das Papsttum ist gut darauf vorbereitet, den Bedürfnissen dieser Menschen zu entsprechen. Fast überall auf der Welt kann es den Wünschen zweier Menschenklassen entsprechen: derer, die durch ihre Verdienste gerettet sein wollen, und derer, die eine Errettung trotz ihrer Sünden fordern. Hierin liegt das Geheimnis päpstlicher Macht.VSL 523.1

    Die Zeit großer geistiger Finsternis hat sich für den Erfolg des Papsttums als günstig erwiesen. Es wird sich aber zeigen, dass eine Zeit großen geistigen Lichts für seinen Erfolg genauso günstig sein kann. In früheren Zeiten, als die Menschen ohne Gottes Wort waren und keine Kenntnis der Wahrheit besaßen, waren sie blind, und Tausende sahen die Fesseln nicht, die ihnen um die Füße gelegt worden waren.VSL 523.2

    Auch in unserer Generation werden viele durch den Glanz menschlicher Spekulationen geblendet, die fälschlicherweise »Wissenschaft” genannt werden. Sie nehmen das Netz nicht wahr, in das sie blind hineinlaufen. Gott bestimmte, dass der Mensch seinen Verstand als Gabe seines Schöpfers betrachten und diesen in den Dienst von Wahrheit und Gerechtigkeit stellen sollte. Wenn aber Stolz und Ehrgeiz gepflegt werden und die Menschen ihre eigenen Theorien über das Wort Gottes stellen, kann der Verstand größeren Schaden anrichten als die Unwissenheit. Damit wird die falsche Wissenschaft der heutigen Zeit, die den Glauben an die Bibel untergräbt, zu einem erfolgreichen Wegbereiter für das Papsttum. Dadurch gewinnen seine gefälligen Formen genauso an Akzeptanz, wie einst im dunklen Mittelalter, als ihm das Vorenthalten von Erkenntnis den Aufstieg brachte.VSL 523.3

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